Kroos wollte im Herbst 2013 seinen 2015 auslaufenden Vertrag beim FC Bayern München eigentlich verlängern, Struth war deshalb mehrmals zu Verhandlungen in München. Da der FCB dem heute 31-Jährigen allerdings nur 6,5 Millionen Euro Jahresgehalt statt der geforderten zehn Millionen Euro anbot, entschieden sich Kroos und sein Berater Anfang 2014 dazu, den deutschen Rekordmeister zu verlassen.
"Wir informierten die großen Vereine Europas: Toni Kroos war auf dem Markt", schreibt Struth. "Ich hatte das Gefühl, die wollten uns das zuerst gar nicht glauben. Wie, Bayern ließ Toni Kroos gehen, den perfekten Mann für Guardiolas Fußball? Irgendwann glaubten sie es doch."
Toni Kroos hatte Manchester United bereits zugesagt
Im April 2014 habe Manchester United dann "einen unterschriftsreifen Vertrag" geschickt, so Struth weiter. "Es geht immer darum, wie sehr sich ein Fußballer wertgeschätzt fühlt. Manchester Uniteds damaliger Trainer David Moyes hatte Toni persönlich besucht, sein Werben und Uniteds handfestes Vertragsangebot waren eindeutige Liebessignale. Toni Kroos sagte Manchester United zu."
Da Moyes Ende April 2014 allerdings als Coach der Red Devils entlassen wurde, orientierte man sich im Lager des Weltmeisters von 2014 doch wieder um. "Ich legte meine Kopie von Uniteds Vertrag in den Bürosafe. Und da liegt sie noch heute, ohne Unterschrift von Toni", schreibt Struth. "Wir konnten mit der Vereinssuche für Toni Kroos von vorne beginnen."
Statt nach Manchester ging es für Kroos im Sommer 2014 dann bekanntlich für 25 Millionen Euro von München nach Madrid. Mit Real hat der 106-malige deutsche Nationalspieler bis dato dreimal die Champions League und zweimal die spanische Meisterschaft gewonnen. Insgesamt steht er derzeit bei 323 Pflichtspieleinsätzen (22 Tore, 80 Assists) für die Blancos, sein Vertrag in der spanischen Hauptstadt läuft noch bis 2023.