FC Barcelona - Trainer Koeman über Präsident Laporta: "Wütend und verletzt"

Von Tim Ursinus
Ronald Koeman
© getty

FC Barcelonas Trainer Ronald Koeman hat sich von der öffentlichen Kritik von Präsident Joan Laporta nach der schwachen vergangenen Saison enttäuscht gezeigt. Darüber hinaus sprach er über den Abgang von Lionel Messi.

Cookie-Einstellungen

"Ich gebe zu, dass ich wütend und verletzt war. Ich fand, dass es ihm an Respekt mangelte", sagte der Niederländer im Interview mit den spanischen Zeitungen Sport und Mundo Deportivo.

Im Sommer hatten die Barca-Verantwortlichen Koeman über mehrere Tage hingehalten, bevor eine Entscheidung über seine Zukunft getroffen wurde.

Für die Rückendeckung, die er in der jüngeren Vergangenheit bekommen hat, sei Koeman aber dankbar. "Er hat es gut gemacht und keine Zweifel am Trainer gelassen. So muss es sein", erklärte der 58-Jährige und schob nach: "Alles hängt von den Ergebnissen ab, das ist für jeden Trainer so."

Am vergangenen Dienstag hatte Laporta beim katalanischen Sportsender Esport3 eine Lanze für den Trainer gebrochen: "Ich mag Koeman. (...) Ich habe mit Koeman gesprochen und er hat meine Unterstützung, mein Vertrauen und meinen Respekt, wie alle Trainer. Das Modell von Johan (Cruyff; Anm. d. Red.) ist nicht verhandelbar, und Koemans Cruyffismo steht außer Frage, aber jeder passt es auf seine Weise an."

Im Zuge von Laportas Worten stellte Koeman außerdem klar, dass eine Vertragsverlängerung seines bis Sommer 2022 laufenden Arbeitspapiers an ihm nicht scheitern würde. "Das würde mir gefallen", sagte er mit dem Gedanken an eine Ausdehnung seines Kontrakts und führte aus: "Ich bin immer offen, mir Dinge anzuhören und würde trotz der schwierigen Momente gerne noch viele Jahre Barca-Trainer bleiben. Ich bin mental stark, brauche aber die Unterstützung seitens des Klubs. Von daher war es vom Präsidenten sehr wichtig, dass er die Dinge klargestellt hat, damit jeder weiß, wie die Situation aussieht."

Lionel Messi verabschiedete sich unter Tränen vom FC Barcelona.
© getty
Lionel Messi verabschiedete sich unter Tränen vom FC Barcelona.

Koeman: Das läuft besser ohne Messi

Zudem zeigte Koeman großes Verständnis für den radikalen Umbruch, den die Katalanen in diesem Sommer vollziehen mussten. Mehreren Spielerverkäufen habe er zugestimmt. Auch aus dem tränenreichen Abschied von Vereinsikone Lionel Messi, dessen Vertrag aufgrund des zu hohen Schuldenbergs der Blaugrana nicht verlängert werden konnte, zog Koeman positive Aspekte.

"Es gibt Dinge im Spiel gegen den Ball, die wir als Team verbessern können. Wir können uns nicht mehr auf die individuelle Qualität von Leo verlassen, aber im Pressing, im Miteinander ist die Mannschaft jetzt besser", sagte er.

Messi-Abschied: "Hat ein paar Tage gedauert, wieder aufzustehen"

Auf die leichte Schulter könne Messis ablösefreier Wechsel zu Paris Saint-Germain aber natürlich nicht genommen werden, so Koeman: "Vom ersten Moment, in dem wir die Neuigkeit erfahren haben, war es ein echter Schlag für uns alle. Wir verlieren den besten Spieler der Welt, wir verlieren 30 oder mehr Tore pro Saison und viele Vorlagen, und auch, dass der Gegner Angst hat, wenn er auf dem Platz steht"

Da Barca keine andere Wahl geblieben war, müsse nun das beste aus der Lage gemacht werden. "Es hat ein paar Tage gedauert, wieder aufzustehen, aber es gibt keine andere Wahl, als die Dinge nun im Kollektiv anzugehen. Die Taktik wird nun entscheidender, um auf die Anzahl von Tore zu kommen, die wir brauchen", erklärte Koeman.

Artikel und Videos zum Thema