Lionel Messi (33) will den FC Barcelona offenbar verlassen. Der brasilianische Sender Esporte Interativo berichtet unter Berufung auf eine interne Quelle bei den Katalanen, dass der Argentinier die Barca-Verantwortlichen bereits über seinen Wechselwunsch informiert habe.
Marcelo Bechler, der für die Meldung verantwortliche Reporter, gilt in Barca-Kreisen als hervorragend vernetzt. 2017 hatte er als erster Journalist von Neymars Wechsel zu Paris Saint-Germain berichtet.
Wohin es Messi ziehen könnte, geht aus dem Bericht nicht hervor. Die englische Zeitung Daily Mirror vermeldet aber, dass Manchester City mit Ex-Barca-Coach Pep Guardiola (einmal mehr) bereit wäre, Messi aus seinem bis 2021 datierten Vertrag bei Barca zu kaufen. Auch Inter Mailand wird immer wieder als Abnehmer für den sechsmaligen Weltfußballer gehandelt.
Barca: Machtkampf zwischen Messi und Bartomeu? Messi fühle sich nicht erst seit dem historischen Aus gegen den FC Bayern in der Champions League (2:8) isolierter denn je, behauptet Bechler, und sei unzufrieden mit den Entscheidungen der Klubführung um Präsident Josep Bartomeu.
Jener Bartomeu hatte zuletzt versichert, dass Messi bleiben und seine Karriere im Camp Nou beenden werde. Es ist allerdings kein Geheimnis, dass der Superstar ein angespanntes Verhältnis zu den Verantwortlichen hat. Mit Sportdirektor Eric Abidal legte sich der Vize-Weltmeister von 2014 im Zuge des Gehaltsverzichts der Mannschaft zuletzt sogar in aller Öffentlichkeit an.
Diverse Barca-nahe Zeitungen wie Mundo Deportivo berichten, dass der Bericht von Esporte Interativo mehr als Drohung Richtung Bartomeu zu interpretieren sei. Der 57-Jährige hatte nach der Schmach gegen die Bayern zwar personelle Entscheidungen wie die Entlassung von Trainer Quique Setien angekündigt, jedoch keinerlei Anstalten gemacht, seine eigene Zukunft infrage zu stellen.
Bayerns historische Barca-Demütigung: Die Einzelkritiken von damals
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Heute Abend treffen Barcelona und Bayern in der Champions League aufeinander. Beim letzten Aufeinandertreffen wurde es historisch: Am 14. August 2020 gewann der FCB in Lissabon mit 8:2. Wir haben für Euch noch einmal die Einzelkritiken von damals.
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FC BARCELONA - MARC-ANDRE TER STEGEN: Konnte sich in Halbzeit eins kein einziges Mal auszeichnen, leistete sich aber ungewohnt viele Unsicherheiten mit dem Ball am Fuß. Stark seine Parade gegen Müller in Minute 69. Bei den Gegentoren machtlos. Note: 5.
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NELSON SEMEDO: Interpretierte seine Rolle sehr offensiv und war in der Anfangsviertelstunde an einigen guten Vorstößen beteiligt. Defensiv dagegen mit einigen Totalausfällen. Übler Ballverlust vor dem 1:4. Auch beim 2:6, 2:7 und 2:8 schwach. Note: 6.
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GERARD PIQUE: Defensiv noch der beste Barca-Verteidiger. Versuchte immer wieder mit langen Bällen das Aufbauspiel anzukurbeln, blieb dabei aber meist glücklos. Zu zögerlich gegen Perisic bei dessen Flanke vor dem 0:1. Note: 5.
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CLEMENT LENGLET: Sah gleich bei drei Toren unglücklich aus. Beim 1:0 und 3:1 kam er gegen Lewandowski und Gnabry nicht in den Zweikampf, beim 4:1 ließ er Müller entwischen. Immerhin: Guter Ball vor dem 1:1 auf Alba. Note: 5,5.
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JORDI ALBA: Ähnlich offensiv eingestellt wie Pedant Semedo und auch defensiv nicht weniger fahrig. Verlor vor dem 0:1 und 1:4 die entscheidenden Kopfballduelle gegen Müller und Gnabry. Bereitete Alabas Eigentor und den Treffer zum 2:4 vor. Note: 4,5.
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SERGIO BUSQUETS: Sollte als Abräumer vor der Viererkette agieren, schaffte es aber vor allem in Halbzeit eins zu keinem Zeitpunkt, das Zentrum dicht zu halten. Gewann bis zu seiner Auswechslung in der 70. Minute keinen einzigen Zweikampf. Note: 5.
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SERGI ROBERO: Teil der ganz schwachen rechten Seite Barcelonas. Ließ sich beim 0:1 mit einem einfachen Ball überspielen, beim 1:2 verlor er die Kugel im Zweikampf mit Gnabry. Musste zur Halbzeit dementsprechend für Griezmann weichen. Note: 5,5.
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FRENKIE DE JONG: In der ersten Halbzeit noch einer der weniger schwachen Katalanen. Brachte die meisten Pässe aller Barca-Spieler an den Mann (91,8 Prozent). Ließ beim 2:5 Kimmich aus den Augen. Note: 4,5.
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ARTURO VIDAL: Wurde als linker Mittelfeldspieler aufgeboten und versuchte immer wieder die Offensiv-Läufe Albas abzusichern. Ließ beim 1:4 und 2:6 jedoch Kimmich und Coutinho zu einfach flanken. Leistete in der Schlussphase keine Gegenwehr mehr. Note: 5.
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LIONEL MESSI: War in den ersten 20 Minuten an vielen guten Aktionen beteiligt, als er immer wieder gute Flanken aus dem Halbfeld schlug. In Halbzeit zwei dann ohne jede Bindung zum Spiel. Verlor vor dem 2:8 den Ball an Coutinho. Note: 4,5.
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LUIS SUAREZ: Hatte nach neun Minuten die Chance zur Führung, vergab aber im Eins gegen Eins gegen Neuer. Hing danach lange Zeit in der Luft, bekam aber auch keine Bälle serviert. Ließ beim 2:4 Boateng mit einem starken Haken aussteigen. Note: 4,5.
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ANTIONE GRIEZMANN (ab der 45. Minute): Sollte in der zweiten Hälfte offensiv noch einmal für frischen Wind sorgen, blieb aber ohne nennenswerte Aktion. Note: 4,5.
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ANSU FATI (ab der 70. Minute): Kam in den letzten 20 Minuten für den schwachen Busquets, hatte defensiv aber ähnlich große Probleme. Note: Ohne Bewertung.
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FC BAYERN MÜNCHEN - MANUEL NEUER: War zur Stelle, wenn er zur Stelle sein musste – an beiden Gegentreffern vollkommen schuldlos. Note: 2,5.
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JOSHUA KIMMICH: Nur zu Beginn mit leichten Wacklern, fing sich der Rechtsverteidiger nach wenigen Minuten. In der Folge dann richtig stark (90 Prozent gewonnene Zweikämpfe) – bereitete das 4:1 vor und traf zum 5:2. Note: 2.
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JEROME BOATENG: Ließ sich zu Beginn ein ums andere Mal überspielen, danach aufmerksamer. Vor dem zwischenzeitlichen 2:4 gegen Suarez nicht zwingend genug im Zweikampf. Note: 3.
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DAVID ALABA: Traf unglücklich ins eigene Netz und wartete mit einer negativen Zweikampfquote auf (25 Prozent). War aber letztlich völlig egal. Am Ende stand ein 8:2 auf der Anzeigetafel. Note: 3.
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ALPHONSO DAVIES: Wie groß kann das Selbstbewusstsein eines 19-Jährigen sein? Davies liefert die Antwort. Hatte auf seiner Seite im Spiel nach hinten kaum Probleme und ließ Semedo vor dem 5:2 wie einen Kreisliga-Verteidiger stehen. Note: 1,5.
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THIAGO: Mit Abstand die meisten Ballaktionen aufseiten der Bayern. Lief viel, spielte unzählige Pässe (bei unglaublicher Passquote von 96 Prozent). Der einzige Makel: Thiago brachte sich nicht aufs Scorerboard. Note: 2.
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LEON GORETZKA: Unglaublich bissig im Zweikampf, sehr präsent, auch im Spiel nach vorne. Lieferte den herrlichen Assist zum 3:1. Wer Goretzka die Qualität für den FC Bayern abspricht, möge sich dieses Spiel im Re-Live angucken. Note: 1,5.
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SERGE GNABRY: Überragte in der ersten Halbzeit, indem er die ersten beiden Treffer einleitete und den dritten selbst erzielte. In der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz so auffällig. Dennoch: Bestnote mit leichten Abzügen. Note: 1,5.
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THOMAS MÜLLER: Thomas Müller trifft immer. Zumindest gegen den FC Barcelona. Im fünften Duell mit den Katalanen steuerte er seine Tore fünf und sechs bei. Insgesamt ein hervorragender Auftritt des Ur-Bayern. Note: 1.
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IVAN PERISIC: Durfte erneut von Beginn an ran und zahlte das Vertrauen eindrucksvoll zurück. Am 1:0 unmittelbar beteiligt, drückte er kurz darauf einen satten Strahl aus spitzem Winkel in die Maschen. Note: 2.
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ROBERT LEWANDOWSKI: Bereitete das 1:0 vor und belohnte sich für seine engagierte Leistung, indem er kurz vor Schluss das halbe Bayern-Dutzend vollmachte. Note: 2.
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KINSGLEY COMAN: Hätte beinahe nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung getroffen, scheiterte aber an Jordi Albas Schienbein. Ansonsten hatte der Franzose merklich Spaß am Schützenfest. Note: 2,5.
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PHILIPPE COUTINHO: Setzte der Barca-Demütigung die absolute Krone auf. Zwei Tore, eine Vorlage. Eigentlich allein schon dadurch im Einserbereich. Aber aufgrund seiner späten Einwechslung: Note: Ohne Bewertung.
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NIKLAS SÜLE: Ersetzte in den Schlussminuten den starken Goretzka. Note: Ohne Bewertung.
Barca-Experte: "Das ist erst der Anfang" Goal -Korrespondent Ignasi Oliva, der täglich über die Geschehnisse bei Barca berichtet, sagt: "Es hat den Anschein, als würde Messi den Verantwortlichen die Pistole auf die Brust setzen, ganz nach dem Motto: 'Entweder Bartomeu oder ich!' Die nächsten Wochen werden spannend. Das ist erst der Anfang."
Ein Wechsel vor Vertragsende dürfte sich in jedem Fall schwierig gestalten. In Messis Vertrag ist eine Ausstiegsklausel in Höhe von 700 Millionen Euro verankert. "La Pulga", der kleine Floh, ist seit 2004 ein fester Bestandteil der Profimannschaft von Barca. Seitdem gewann er 34 Titel und erzielte in 731 Pflichtspielen 634 Tore.
Der FC Barcelona in der Saison 2019/20 Spiele 51 Siege 32 Unentschieden 10 Niederlagen 9 Tore 110 Gegentore 57 Titel 0