Klose trifft bei Lazios Blitzstart-Sieg

Von Adrian Franke
Miro Klose trifft weiter und wird von seinen Teamkollegen gefeiert
© getty

Podolski erlöst Inter Mailand mit einem Premierentreffer, nachdem er lange auf der Bank schmort. Selbst in doppelter Überzahl tut sich Mailand schwer. Juventus Turin siegt gegen den AC Florenz und ist fast Meister. Miroslav Klose trifft beim Lazio-Sieg und die Roma setzt sich souverän gegen Sassuolo durch.

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Udinese Calcio - Inter Mailand 1:2

Tore: 0:1 Icardi (48./FE), 1:1 Di Natale (50.), 1:2 Podolski (65.)

Er kann es doch noch! Ausgerechnet der viel gescholtene Lukas Podolski sorgte mit seinem ersten Treffer in der Serie A für großen Jubel bei der Mannschaft von Roberto Mancini. Der in der 65. Minute eingewechselte deutsche Nationalspieler brauchte keine 60 Sekunden, um mit einem platzierten Linksschuss bei seinem zweiten Ballkontakt einzunetzen.

Bis dahin war es ein gutes Stück Arbeit für ein dominantes Inter, das sich in der ersten Halbzeit immer wieder Chancen herausspielte, dabei aber nicht zwingend genug agierte. Kurz vor dem Pausenpfiff überschlugen sich dann die Ereignisse: Zunächst wurde Udines Maurizio Domizzi nach einem Foul an Hernanes mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen (40.), ehe der zuvor gefoulte Brasilianer die Hundertprozentige frei vor Orestis Karnezis liegen ließ.

So musste nach dem Seitenwechsel ein Foulelfmeter für die Gästeführung herhalten, den Maurico Icardi souverän verwandelte (48.). Ein Fehler zwei Minuten später brachte Inter jedoch um den verdienten Lohn, wobei Antonio Di Natale einen Konter mit seinem 205. Serie-A-Treffer zum 1:1-Ausgleich abschloss.

Udine schien mit einem Mann weniger besser in die Partie zu kommen. Doch Emmanuel Agyemang-Badu beendete den Aufwind. Der Nationalspieler aus Ghana flog nach einer Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter mit der Roten Karte vom Platz (58.), Udines Spieler versuchten die doppelte Unterzahl durch läuferischen Aufwand auszugleichen, bis Podolski die Bühne betrat und zu Mailands zweitem Sieg in Folge einschoss.

Juventus Turin - AC Florenz 3:2

Tore: 0:1 Gonzalo Rodriguez (35., Foulelfmeter), 1:1 Fernando Llorente (36.), 2:1 Carlos Tevez (45.), 3:1 Carlos Tevez (70.), 3:2 Josip Ilicic (90.).

Besonderes Vorkommnis: Gonzalo Rodriguez (Florenz) verschießt Elfmeter (67.).

Der AC Florenz startete sehr gut in die Partie und kam bereits früh zu ersten Torchancen. In der Anfangsviertelstunde war das Gäste-Team rund um die ehemaligen Bundesliga-Stars Milan Badelj und Mario Gomez sehr kombinationsfreudig.

In der 32. Spielminute erarbeitete sich die Fiorentina einen Elfmeter, nachdem Andrea Pirlo Alberto Aquilani mit einem ausgestreckten Bein zu Fall gebracht hatte. Den Strafstoß verwandelte Kapitän Gonzalo Rodriguez zum 1:0. Nur zwei Minuten später versuchte Florenz-Torhüter Neto, außerhalb des Strafraums zu klären und legte dabei Stefano Sturaro. Der anschließende Freistoß von Andrea Pirlo war dann die Wiedergutmachung für den vorherigen Aussetzer des Regisseurs: Er brachte den Ball genau auf den Kopf von Fernando Llorento, der zum 1:1-Ausgleich traf.

In einer ansonsten an Torchancen armen ersten Hälfte traf der starke Carlos Tevez mit dem Pausenpfiff zum 2:1 für Juventus. Eine Flanke von Patrice Evra netzte der Argentinier mit einem Weltklasse-Kopfball ein. Juve schoss in der gesamten Halbzeit nur zwei Mal aufs Tor und hatte mit beiden Versuchen Erfolg.

Nach dem Seitenwechsel begann Florenz erneut gut - und bekam erneut einen Elfmeter zugesprochen. Im zweiten Anlauf versagten Gonzalo Rodriguez allerdings die Nerven, er setzte den Ball neben das Tor. Die Bestrafung folgte nur wenige Minuten später, als Carlos Tevez den Treffer zum 3:1 erzielte (70.). Das Freistoßtor zum 2:3 vom eingewechselten Josip Ilicic kam für Florenz zu spät.

Juventus steht damit weiter unangefochten ganz vorne, den Titel konnte sich das Team aber noch nicht holen, da Lazio Rom im Parallelspiel gegen den Tabellenletzten aus Parma ebenfalls gewann. Der AC Florenz, bei dem Mario Gomez blass blieb, rutschte auf den siebten Tabellenplatz ab.

Lazio Rom - FC Parma 4:0 (3:0)

Tore: 1:0 Parolo (10.), 2:0 Klose (13.), 3:0 Candreva (16.), Keita (81.)

Es waren keine 20 Minuten gespielt, da war die Messe im Römer Olimpico nach einer bärenstarken Anfangsphase der Hausherren bereits gelesen. Den Anfang machte Mittelfeldspieler Marco Parolo, der auf Vorarbeit des starken Senad Lulic das 1:0 markierte (10.). Keine 180 Sekunden später schlug Klose zu: Der Stürmer, der bereits am Wochenende gegen Chievo einen sehenswerten Treffer erzielt hatte, schloss einen schönen Spielzug über Felipe Anderson und Stefan Radu eiskalt ab (13.).

Davon geschockt, präsentierte sich die Defensive der Gialloblu auch in der 16. Minute im Tiefschlaf. Lazios Nationalspieler Antonio Candreva schaltete am schnellsten, tauchte nach einem Lulic-Zuspiel frei vor Keeper Antonio Mirante auf und vollstreckte zum 3:0-Pausenstand.

So spektakulär Durchgang eins begonnen hatte, so wenig tat sich nach dem Seitenwechsel. Die Römer kontrollierten das Geschehen, ohne zunächst viel zuzulassen. Sie erspielten sich aber auch ihrerseits kaum noch Chancen. Wermutstropfen aus ihrer Sicht: Miroslav Klose sah nach einem Foul an Ishak Belfodil die Gelbe Karte (63.) und fehlt nun am Sonntag gesperrt beim Auswärtsduell mit Atalanta Bergamo.

Eine Gelegenheit ließ wenig später Belfodil liegen, als er eine Mendes-Flanke knapp über den Kasten der Biancocelesti köpfte (67.). Andi Lila war sogar noch näher dran, scheiterte aber an der Latte (77.). So war es Lazio vorbehalten, den Schlusspunkt zu setzen: Balde Keita netzte in der Schlussphase zum 4:0 ein (81.).

US Sassuolo Calcio - AS Rom 0:3

Tore: 0:1 Doumbia (6.), 0:2 Florenzi (27.), 0:3 Pjanic (74.)

Eine gehörige Portion Effektivität und harmlose Gastgeber waren das Erfolgsrezept an diesem Abend im MAPEI-Stadion für die Roma, die nach zuletzt drei sieglosen Spielen endlich wieder einen Dreier einfahren konnte und damit im Rennen um den zweiten Platz dran bleibt.

Seydou Doumbia erwies sich in der Emilia-Romagna gleich in doppelter Hinsicht als Glückskind. Rutschte er aus taktischen Gründen kurz vor der Partie noch für Seydou Keita in die Startformation, durfte er schon nach sechs Minuten über den Führungstreffer jubeln, nachdem Miralem Pjanic mustergültig geflankt hatte.

Sassuolo, das ohne den gesperrten Toptorjäger Domenico Berardi auskommen musste, zeigte sich nicht nur im Angriff harmlos, sondern leistete sich in der 27. Minute auch eine Unachtsamkeit in der Abwehr, die Alessandro Florenzi mit einem feinen Dribbling letztendlich zum 2:0-Pausenstand nutzen konnte.

Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Stefano Missiroli noch die beste Chance für das Team von Eusebio Di Francesco vergeben, als er sich den Ball frei vor Morgan De Sanctis zu weit vorgelegt hatte. Im zweiten Durchgang ließ die Roma dann nichts mehr anbrennen, wobei Pjanic in der 74. Minute den Schlusspunkt setzte. Sassuolo bleibt auf Platz 15, hat mit dem Abstieg aber wohl nichts mehr zu tun.

Der 33. Spieltag im Überblick