Juventus schenkt Sieg her

Von SPOX
Alessandro Del Pieros Führungstreffer für Juventus per Elfmeter langte nicht zum Sieg
© Getty

Juventus Turins Champions-League-Ambitionen haben einen herben Dämpfer erhalten. Gegen Chievo kam Juve trotz einer 2:0-Führung nur zu einem 2:2. Der AC Milan hat sich zuvor den 18. Meistertitel der Vereinsgeschichte gesichert, nun streben die Bosse nach dem ganz großen Wurf. Udine entschied das direkte Duell mit Lazio um CL-Quali-Platz vier für sich. Brescia steht als zweiter Absteiger fest.

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Juventus - Chievo Verona 2:2 (1:0)

Tore: 1:0 Del Piero (13./Elfmeter), 2:0 Matri (55.), 2:1 Rigoni (68.), 2:2 Sardo (69.)

Juventus Turin vergibt gegen Chievo Verona einen sicher geglaubten Sieg. Mit 2:0 lag Juve schon in Führung, ehe Verona mit einem Doppelschlag binnen zwei Minuten konterte. Del Piero hatte die alte Dame per Elfmeter in der 13. Minute in Führung gebracht. Stürmer Alessandro Matri erhöhte in der 55. Minute gar auf 2:0.

Doch der Doppelschlag (68./69.) von Luca Rigoni und Gennaro Sardo verpasst Juves Champions-League-Ambitionen einen herben Dämpfer. Dabei scheiterte in der Schlussphase erst Juve-Verteidiger Giorgio Chiellini und dann Luca Toni am Pfosten von Verona. Turin liegt mit 57 Punkten auf Rang sieben und hat jetzt fünf Punkte Rückstand auf den Viertplatzierten Udine. Chievo machte mit dem Remis den Klassenerhalt perfekt.

AS Rom - AC Milan 0:0

Es ist vollbracht: Der AC Milan hat sich durch ein 0:0 in Rom zum 18. Mal zum italienischen Meister gekürt. Die Rossoneri liegen zwei Spieltage vor Schluss uneinholbar neun Punkte vor Titelverteidiger Inter.

Auch bei zwei Niederlagen des Tabellenführers und drei Siegen des Verfolgers hieße der Meister Milan. In Italien zählt bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zwischen beiden Teams - und den hat der AC gegen Inter mit den zwei Derbysiegen für sich entschieden.

Nach der Partie kannte der Jubel keine Grenzen mehr: "Es ist eine große Befriedigung, in meiner ersten Saison hier den Titel zu gewinnen", jubelte Trainer Massimiliano Allegri.

Geschäftsführer Adriano Galliani konnte sich einen Seitenhieb an den Lokalrivalen nicht verkneifen: "Einer musste Inter ja endlich mal den Titel entreißen - und das konnte nur Milan tun." Klubchef Silvio Berlusconi strebt jetzt sogar den ganz großen Wurf an: "Nun gilt es, auch in der Champions League zu gewinnen."

Im Stadio Olimpico kehrten Zlatan Ibrahimovic und Mark van Bommel nach ihren Sperren in die Startelf zurück, der zuletzt verletzte Gennaro Gattuso spielte ebenfalls von Beginn an. Die Milan-Bank war mit Pato, Andrea Pirlo und Antonio Cassano hochkarätig besetzt.

Die Roma musste auf die gesperrten Daniele De Rossi und Simone Perrotta verzichten, das Trio Taddei/Simplicio/Vucinic lief hinter Mittelstürmer Francesco Totti auf.

Milan machte von Beginn an klar, dass der Titelgewinn in Rom klargemacht werden sollte. Nach zehn Minuten kam die Roma aber besser ins Spiel und hatte in Minute 14 die Riesenchance zur Führung: Cassetti startete ein tolles Solo über rechts und brachte eine perfekte Flanke auf den langen Pfosten. Dort stand Vucinic, der den Ball mit der Brust annahm und aus fünf Metern den herausstürmenden Abbiati anschoss. Die Hausherren hatten jetzt mehr vom Spiel, der eingewechselte Aleandro Rosi vergab die nächste gute Chance (37.).

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Nach der Halbzeit brachte Milan-Coach Massimiliano Allegri Massimo Ambrosini für Gennaro Gattuso, und die Gäste setzten ihr erstes richtiges Ausrufezeichen. Robinho zirkelte den Ball von der Strafraumgrenze gefühlvoll an den rechten Pfosten (46.).

Kurz darauf setzte Ambrosini einen Volleyschuss knapp am Tor von Doni vorbei. Milan hatte das Spielgeschehen nun wieder unter Kontrolle, doch Kevin-Prince Boateng (60.) und Zlatan Ibrahimovic (63.) vergaben gute Chancen zur Führung.

Nach der Einwechslung von Pato plätscherte das Spiel in den letzten Minuten vor sich, ehe mit dem Schlusspfiff alle Dämme brachen und die Meisterfeier der Rossoneri begann.

Star des Spiels: Christian Abbiati. Der Milan-Keeper rettete in Minute 14 ganz stark gegen Vucinic und strahlte auch sonst jederzeit Ruhe aus. Meistens ist bei Milan die Rede von Ibrahimovic oder Pato, doch auch Abbiati hat ganz großen Anteil am Titelgewinn der Mailänder.

Udinese - Lazio 2:1 (2:0)

Tore: 1:0, 2:0 Di Natale (35., 42.), 2:1 Kozak (76.)

Kaum sind die Torzwillinge wieder vereint, läuft es wieder - und das in einem idealen Moment: So scheint die Udinese-Erfolgsformel zu lauten. Antonio Di Natale traf im großen Clash um den CL-Quali-Platz gegen Lazio zweimal in Durchgang eins, bei beiden Treffern hatte Alexis Sanchez seine Füße im Spiel.

Das Duo stand nach fünf Spielen wieder zusammen in der Startelf, Udine hatte vier dieser Partien verloren.

Auch ein Platzverweis sowie ein Elfmeter für Lazio konnten den Udine-Dreier nicht verhindern. In der 67. Minute hatte Gabriele Angella Rot gesehen, den fälligen Strafstoß verschoss Mauro Zarate jedoch und vergab damit die Riesengelegenheit auf den Anschlusstreffer.

Zehn Minuten später machte es sein Teamkollege Libor Kozak besser. Beinahe hätte er sogar innerhalb kürzester Zeit noch den Ausgleich erzielt, doch er scheiterte per Kopf am Pfosten. Die folgende Drangphase der Gäste überstand Udine unversehrt.

Der Sieg war ein Big Point im Kampf um den Champions-League-Quali-Platz vier. Udine zog an Lazio vorbei und hat jetzt je zwei Punkte Vorsprung auf Lazio und die Roma.

FC Genua - Sampdoria 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Flores (45.), 1:1 Pozzi (66.), 2:1 Boselli (96.)

Sampdoria rutscht immer weiter in den Abstiegsstrudel. Im Stadtderby gegen den FC Genua verlor Sampdoria erst in der Nachspielzeit mit 2:1. Nicola Pozzi glich in der 66. Minute die Führung durch Antonio Floro Flores (45.) aus. Doch in der sechsten Minute der Nachspielzeit gelang dem eingewechselten Mauro Boselli der Siegtreffer. In einem ruppigen Spiel mit acht gelben Karten, flog Giandomenico Mesto vom FC Genua mit Gelb-Rot (90.) vom Platz.

Sampdoria belegt nach diesem Spieltag den ersten Abstiegsplatz und hat nächste Woche den Palermo zu Gast. Rafinhas FC Genua verharrt weiterhin im Niemandsland der Tabelle.

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