FC Liverpool: Jürgen Klopp nach erneuter Blamage ratlos

Von Tim Ursinus
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Der FC Liverpool hat die zweite Blamage in kürzester Zeit einstecken müssen. Eine Woche nach dem 0:1 beim Tabellenletzten Nottingham Forest verloren die Reds auch gegen Abstiegskandidat Leeds United mit 1:2. Jürgen Klopp wirkte anschließend ratlos und fürchtet bereits um die Teilnahme an der Königsklasse.

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"Man kann sich nicht für die Champions League qualifizieren, wenn man so inkonstant spielt, wie wir es momentan machen", sagte der LFC-Coach nach der Pleite gegen Leeds: "Das müssen wir in den Griff bekommen." Mit 16 Punkten aus zwölf Spielen steht Liverpool aktuell nur auf dem 9. Platz in der Premier League.

Eine Erklärung für die Ergebniskrise konnte Klopp nicht wirklich liefern. "So viele Dinge sind derzeit untypisch für uns. Es tut mir leid, dass es so ist, aber das ist nun einmal die Situation. (...) Wir werden an Lösungen arbeiten", sagte er und stellte die These auf, dass "einige Spieler vielleicht überspielt sind".

Klopp weiter: "Harvey (Elliott; Anm. d. Red.) war in dieser Saison außergewöhnlich gut für uns. Er hatte einen guten Start, konnte das aber nicht beibehalten. Thiago war krank, vorne spielen immer dieselben - das sind die drei Stürmer (Mohamed Salah, Darwin Núñez, Roberto Firmino; Anm. d. Red.), die wir noch haben."

Seine Mannschaft hätte "vom ersten Tag an Probleme mit Verletzungen" gehabt, verwies Klopp auf seinen "relativ kleinen Kader", der ihm aktuell zur Verfügung steht. In Thiago, Ibrahima Konaté und Joel Matip stehen immerhin drei Spieler vor der Rückkehr. Doch das Trio könne man "in so einer Phase nicht direkt einbauen", sagte er: "Die sind noch nicht soweit und die anderen haben mehr oder weniger alles gespielt."

Jürgen Klopp: "Es gibt keine Alternative"

Dazu kommen individuelle Fehler wie beim ersten Gegentor gegen Leeds, dem ein Missverständnis von Joe Gomez und Alisson vorausgegangen war. "Wenn du so ein Tor kriegst, läuft es anders. Joe (Gomez; Anm. d. Red.) kann nichts dafür, Alisson kann nichts dafür - und trotzdem hat Alisson danach drei Bälle ins Aus gekickt, was ihm eigentlich nie passiert. Sogar so ein Mann ist in so einem Moment durchgeschüttelt", erklärte Klopp.

Das angeknackste Selbstvertrauen sei ein weiterer Grund für die Schaffenskrise. "Wenn wir uns die Tore selber reinlegen, wie beim ersten und beim zweiten - oder tatkräftig dabei mithelfen - macht das das Leben nicht leichter", sagte er und echauffierte sich auch über das zweite Gegentor: "Wie wir das verteidigen, ist mir gar nicht zu erklären." Auch die Chancenverwertung monierte er, nachdem sein Team mehrfach an Leeds-Keeper Illan Meslier gescheitert war.

Um die Wende zu schaffen, müsse man nun "dagegen ankämpfen. Es gibt keine Alternative". Am Willen der Mannschaft würde es schließlich nicht liegen, so Klopp: "Ich weiß, dass sie wollen, aber was für eine andere Erklärung gibt es dann dafür? Es kann ja nur sein, dass sie nicht können. Dass sie es können, haben wir aber schon gesehen, also muss es daran liegen, dass es ihnen schwerer fällt, das momentan abzurufen. Und da müssen wir durch."

Der ehemalige BVB-Trainer weiß, "dass von mir Lösungen erwartet werden". Das sei aber kein leichtes Unterfangen: "Wir sollten einfach alle besser Fußball spielen. Aber da müssen wir daran arbeiten."

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