"In Bezug besonders auf die Kniefälle hat der Premierminister eher Taten als Gesten im Blick", erklärte der Sprecher von 10 Downing Street in London.
Die Kniefälle haben auf der Insel inzwischen zu einer Debatte mit hochpolitischer Dimension geführt. Ungeachtet der Unmutsbekundungen von Teilen des Publikums für den Einsatz von Fußball-Profis gegen Rassendiskriminierung im Fußball und im Alltag der Briten sowie der Diskussionen in der Bevölkerung kündigte Southgate bereits die Fortsetzung der Solidaritätsaktion seiner Mannschaft mit der "Black Lives Matter"-Bewegung an. "Das Allerwichtigste für unsere Spieler ist, dass alle gemeinsam diese Überzeugung vertreten. Wir unterstützen jeden Einzelnen", sagte der Coach zuletzt.
Auch Misstöne bei Englands EM-Heimspielen fürchten die Titelkandidaten nicht. "Wir sind mehr denn je fest entschlossen, während des Turniers auf die Knie zu gehen", beschrieb Southgate die Stimmung in seinem Team, "wir müssen akzeptieren, dass es möglicherweise gegensätzliche Reaktionen geben wird, aber wir werden das ignorieren und unserer Überzeugung treu bleiben."
Kniefall zur Solidarität mit "Black Lives Matter"-Bewegung
England bestreitet seine drei EM-Gruppenspiele im Londoner Wembleystadion vor 22.000 Zuschauern. Das "Mekka des Fußballs" wäre im Falle eines optimalen Turnierverlaufs für das Team aus dem Mutterland des Fußballs mit Ausnahme des Viertelfinales Schauplatz aller weiteren EM-Begegnungen.
Der kollektive Kniefall als Geste war in der englischen Premier League nach dem durch Polizeigewalt verschuldeten Tod von George Floyd in den USA als Zeichen der Solidarität mit der "Black Lives Matter"-Bewegung eingeführt worden. Auch vor dem diesjährigen FA-Cup-Finale und dem Champions-League-Endspiel mit den englischen Teams FC Chelsea und Manchester City waren Spieler niedergekniet.