Dorival Junior grenzte sich vor dem Länderspiel der Südamerikaner am Samstag in London gegen Gastgeber England eindeutig von seinem Ex-Spieler Robinho ab: "Wenn ein Verbrechen nachgewiesen ist, muss er - auch wenn es mich wegen unserer besonderen Beziehung schmerzt - betraft werden", meinte der Coach über seinen langjährigen Schützling beim FC Santos.
Der CBF und das Technische Komitee der Selecao unterstrichen in einer Pressemitteilung ihr Mitgefühl für die Opfer. Die Taten von Dani Alves und Robinho wurden in der Erklärung als "brutale Verbrechen" bezeichnet.
Beide Ex-Stars sind wegen Vergewaltigungen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Dani Alves sitzt in seiner früheren Wahlheimat Spanien bereits seit mehreren Monaten im Gefängnis.
Robinho soll aufgrund des Urteils eines italienischen Gerichts die verhängte Haftstrafe in seiner Heimat absitzen, am vergangenen Donnerstag setzte die brasilianische Polizei den früheren Stürmerstar der AC Mailand in Santos fest.
Danilo fordert Sensibilisierung junger Spieler
Spieler und Angehörige des Umfeldes der brasilianischen Nationalelf sowie auch der CBF hatten die beiden Fälle lange Zeit nicht kommentiert. Bis zuletzt war im Land des fünfmaligen Weltmeisters das Unverständnis darüber angewachsen. Zu den schärfsten Kritikern gehörten dabei die Nationalspielerinnen Ary Borges und Kerolin.
Selecao-Verteidiger Danilo ging unterdessen in London nicht direkt auf die Verantwortung seiner Ex-Kollegen ein. Brasiliens 32 Jahre alter Ersatzkapitän forderte eine Sensibilisierung junger Spieler für die Situation von Frauen.
Der Abwehrspieler von Italiens Rekordmeister Juventus Turin verlangte die Beseitigung eines vermeintlichen Mangels an Aufklärung von Jungprofis. Verbände und Vereine müssten "das Bewusstsein junger Fußballer schärfen, sich einfühlsam in die Lage von Frauen hineinversetzen zu können", sagte Danilo. Eine unmittelbare Bewertung der Straftaten von Dani Alves und Robinho nahm Danilo nicht vor.