Jürgen Klinsmann ist neuer Nationaltrainer Südkoreas

Von SID
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Wieder Cheftrainer: Jürgen Klinsmann übernimmt die Nationalmannschaft von Südkorea. Sein Vertrag bei den Asiaten läuft bis nach der WM 2026.

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Bei Hertha BSC hielt es Jürgen Klinsmann gerade mal drei Monate aus, seitdem wartete er auf eine neue Aufgabe. Doch erst jetzt, genau drei Jahre nach seinem unrühmlichen Ende als Chefcoach in Berlin, bekommt der 58 Jahre alte Schwabe einen neuen Trainerjob: Der ehemalige Bundestrainer übernimmt die Nationalmannschaft von Südkorea, am Dienstag wird er offiziell vorgestellt, sein Vertrag läuft bis nach der WM 2026.

"Ich bin sehr glücklich und fühle mich geehrt, Cheftrainer der südkoreanischen Fußballnationalmannschaft zu sein", wird Klinsmann in einer Mitteilung des Verbandes KFA zitiert. Der Weltmeister von 1990 und Europameister von 1996 tritt die Nachfolge von Paulo Bento an: Der Portugiese hatte nach dem Ausscheiden der Taegeuk Warriors um Superstar Heung-Min Son im WM-Achtelfinale gegen Brasilien (1:4) seinen Rücktritt eingereicht.

Entscheidend beteiligt an der Verpflichtung von Klinsmann wird wohl Michael Müller gewesen sein: Der 57 Jahre alte Sauerländer, als Co-Trainer und Scout für U-Mannschaften einst auch beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) beschäftigt, wurde bei der KFA erst im Januar vom Direktor Entwicklung zum Technischen Direktor befördert. Klinsmann jedenfalls ließ ausrichten, er fühle sich geehrt, in Südkorea in die Fußstapfen großer Trainer wie Guus Hiddink zu treten.

Bei seinen bisherigen vier Stationen als Trainer erzielte er durchwachsene Resultate. Von 2004 bis 2006 war er als Bundestrainer mitverantwortlich für den Aufschwung der DFB-Auswahl mit dem Höhepunkt Sommermärchen bei der Heim-WM. Sein folgendes Engagement bei Bayern München endete in der Saison 2008/2009 nach zehn Monaten. Danach übernahm er 2011 das Nationalteam der USA, mit dem er 2014 immerhin das WM-Achtelfinale erreichte, wurde aber Ende 2016 entlassen. Bei der Hertha schmiss er Ende Februar 2020 hin.

Nun übernimmt Klinsmann eine Nationalmannschaft, die sich nach seiner Einschätzung "über einen langen Zeitraum kontinuierlich verbessert und Ergebnisse erzielt hat". Auf den großen Durchbruch aber warten die Südkoreaner noch.

Ihr größter Erfolg gelang unter Hiddink: Bei der WM 2002 im eigenen Land und in Japan scheiterten die Taegeuk Warriors erst im Halbfinale - durch ein 0:1 gegen Deutschland. Im Spiel um Platz drei unterlagen sie der Türkei (2:3).

Südkorea hat seit 1986 in Mexiko an jeder WM-Endrunde teilgenommen, mit Ausnahme von 2002 aber nur zweimal das Achtelfinale erreicht: 2010 und 2022. Bei den WM-Turnieren 1994 und 2018 trafen die Asiaten in der Gruppenphase auf die deutsche Mannschaft - jeweils im letzten und für die DFB-Auswahl entscheidenden Spiel. In den USA schieden sie nach einem 2:3 ebenso aus wie in Russland trotz eines Sieges (2:0).

Die ersten Einsätze für Klinsmann stehen schon fest: Am 24. März spielt Südkorea in Ulsan gegen Kolumbien, vier Tage später in Seoul gegen Uruguay. Im Sommer (16. Juni bis 16. Juli) folgt der Asien-Cup bei Titelverteidiger und WM-Gastgeber Katar, das Kontinentalturnier hat Südkorea nur zweimal gewonnen: 1956 und 1960. "Wir werden unser Bestes tun, erfolgreiche Ergebnisse beim kommenden Asien-Cup und bei der WM 2026 zu erzielen", versichert Klinsmann.

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