Bastian Schweinsteiger beendet aktive Karriere: "Ein bisschen wehmütig"

SID
Bastian Schweinsteiger hat seine aktive Karriere beendet.
© getty

Bastian Schweinsteiger hat seine Karriere offiziell beendet. Bundestrainer Joachim Löw hatte ihm zuvor am Dienstag schon eine Tür für eine Laufbahn nach der aktiven Karriere geöffnet.

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Bastian Schweinsteiger sagt endgültig "Bye-Bye": Der ehemalige Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, zuletzt beim MLS-Team Chicago Fire unter Vertrag, hat erwartungsgemäß einen Schlussstrich unter seine aktive Karriere gesetzt. "Mein Abschied als aktiver Spieler stimmt mich ein bisschen wehmütig, aber ich freue mich auch auf die spannenden Aufgaben, die mich bald erwarten. Dem Fußball werde ich treu bleiben", schrieb der Weltmeister von 2014 am Dienstag in den Sozialen Netzwerken.

Am Sonntag hatte der 35 Jahre alte einstige Star von Bayern München im letzten Spiel der regulären Saison in der nordamerikanischen Profiliga MLS mit Chicago einen 5:2-Erfolg bei Orlando City gefeierte und kam dabei über 90 Minuten in der Innenverteidigung zum Einsatz. Fire hatte zuvor die Play-offs verpasst, Schweinsteigers Vertrag läuft am Saisonende aus.

Die meiste Zeit seiner Karriere verbrachte Schweinsteiger beim deutschen Rekordmeister Bayern München, für den er 500 Pflichtspiele absolvierte. In diesen gewann er acht deutsche Meisterschaften, siebenmal den DFB-Pokal sowie 2013 die Champions League.

"Ich danke Euch und meinen Mannschaften FC Bayern, Manchester United, Chicago Fire und der deutschen Nationalmannschaft - Ihr habt mir diese für mich so unglaubliche Zeit ermöglicht! Und natürlich danke ich meiner Frau Ana Ivanovic und meiner Familie für ihre Unterstützung", schrieb Schweinsteiger weiter.

Die Türen beim DFB und bei den Bayern wurden derweil für ihn geöffnet. "Er ist ein super Bursche, die Türen beim FC Bayern stehen ihm immer offen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Für ihn haben wir immer einen Platz", meinte Bundestrainer Joachim Löw am Dienstag im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund.

"Ich weiß nicht, was er für Pläne hat. Bei uns ist jeder Spieler, der mal in der Nationalmannschaft gespielt hat und das Ziel hat, Trainer zu sein, zum Reinschnuppern immer willkommen - ob bei einem Lehrgang oder auf einer Trainerstelle im U-Bereich", ergänzte Löw. Zuletzt hatte der Bundestrainer etwa Rekordtorschütze Miroslav Klose als Hospitant dabei. Mit 121 Länderspielen gehört Schweinsteiger zu den herausragenden Akteuren in den letzten anderthalb Jahrzehnten.

Löw: Schweinsteiger war ein Sympathieträger

Löw bezeichnete den ehemaligen Münchner als "einen der größten Spieler, die Deutschland hatte". Jeder habe noch das Bild des WM-Finals 2014 im Kopf, als Schweinsteiger blutüberströmt immer wieder aufgestanden sei: "Er hat gekämpft bis zum Umfallen. In jeder Aktion spürte man seinen Siegeswillen."

Laut Löw sei Schweinsteiger immer ein Sympathieträger gewesen, der in seiner DFB-Zeit bis September 2016 "immer offen, immer ehrlich und immer empathisch gegenüber den Fans" gewesen sei. Der Bundestrainer lobte den Ex-Nationalspieler in höchsten Tönen. "Wenn er aufhört, wird eine Persönlichkeit gehen, die der deutsche Fußball nicht oft erlebt hat", sagte Löw vor der offiziellen Bekanntgabe des Karriereendes.

Ende August hatten Schweinsteiger und seine Ehefrau Ana Ivanovic die Geburt ihres zweiten Kindes bekannt gegeben. Vielleicht auch ein Grund für den Rücktritt. Das erste gemeinsame Kind des Paares war im März 2018 zur Welt gekommen. Im Juli 2016 hatten Schweinsteiger und der einstige serbische Tennis-Weltstar n Venedig geheiratet.

Schweinsteiger hatte nach dem Triumph von Rio das Kapitänsamt von Philipp Lahm übernommen und dieses bis zu seinem Rücktritt aus dem Nationalteam 2016 getragen. Der Mittelfeldspieler ist nach Philipp Lahm, Per Mertesacker, Miroslav Klose und Roman Weidenfeller der fünfte 2014er-Weltmeister, der seine Fußball-Schuhe an den Nagel gehängt hat.

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