DFB-Frauen im Kampf um mehr Geld: "Müssen mehr fordern"

SID
Wurde 2013 zur Weltfußballerin gewählt: die ehemalige Nationaltorhüterin Nadine Angerer.
© getty

Die ehemalige Nationaltorhüterin Nadine Angerer hat ihre früheren Mitspielerinnen zum Kampf um bessere Bezahlung ermuntert und den DFB in die Pflicht genommen. Besonders drei Spielerinnen im aktuellen WM-Kader seien für sie prädestinert, ein Umdenken anzustoßen.

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"Vom Verband müssen viel mehr Möglichkeiten geschaffen werden. Wenn ich sehe, dass die Zahlungen des DFB, Tagegelder und Prämien, seit Jahren nicht angeglichen wurden, dann müssen auch die Spielerinnen mehr fordern", sagte die Weltfußballerin von 2013 dem Tagesspiegel.

Gerade Kapitänin Alexandra Popp, Angerer-Nachfolgerin Almuth Schult oder Melanie Leupolz seien ihrer Meinung nach "Spielerinnen, die das jetzt anzetteln müssen", so die frühere Spielführerin und zweimalige Weltmeisterin.

Im finanziellen Bereich macht der DFB nach wie vor riesige Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Hätten die Männer 2018 in Russland den Titel geholt, wären jeweils 350.000 Euro geflossen. Die Frauen müssen sich im Falle eines Triumphs bei der WM in Frankreich (vom 7. Juni bis 7. Juli live auf DAZN) mit 75.000 Euro pro Kopf begnügen.

Australien gleich Grundgehälter für Frauen und Männer an

In anderen Ländern drängen die Fußballerinnen verstärkt auf Gleichbehandlung. So forderten etwa die Australierinnen eine signifikante Erhöhung des WM-Preisgeldes und wollen deshalb zur Not vor Gericht ziehen. Der australische Verband FFA glich jüngst die Grundgehälter für Frauen und Männer an.

Auch im WM-Gastgeberland wächst die Unzufriedenheit über die krassen Unterschiede zum Männerfußball. Laut L'Equipe kommen die 23 WM-Spielerinnen in ihren Vereinen zusammengerechnet auf ein Jahreseinkommen von zwei Millionen Euro - und somit auf eine Summe, die Superstar Neymar bei Paris St. Germain innerhalb von drei Wochen verdient.

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