Schwedinnen versprechen Tore

SID
Sie ist der Star der schwedischen Mannschaft: Lotta Schelin (M.) - schießt sie ihr Team ins Finale?
© Getty

Lotta Schelin und die tanzenden Schwedinnen wollen den Japanerinnen im Halbfinale Knoten in die Beine spielen. Die Vorgabe: Bloß nicht die Fehler der Deutschen wiederholen!

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Sie hopsen, springen und siegen - die tänzelnden Schwedinnen sind bei der Frauenfußball-WM stets im Rhythmus. Lotta Schelin, bislang so etwas wie die Ballkönigin des Turniers, will auch im Halbfinale gegen Deutschland-Bezwinger Japan am Mittwoch in Frankfurt am Main (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) den Takt vorgeben. "Wenn du das Halbfinale erreicht hast, willst du dort nicht aufhören!", sagt die 27-Jährige.

Ob sich die wuseligen Asiatinnen allerdings ähnlich leicht austanzen lassen wie im Viertelfinale die Australier (3:1), ist für Trainer Thomas Dennerby fraglich. "Sie sind schnell, technisch versiert und wir haben zuletzt beim Algarve-Cup gegen sie verloren", sagte er.

Außerdem war der 52-Jährige zuletzt auch mit dem Abwehrverhalten seiner Mannschaft nicht vollauf zufrieden. "Wir haben nicht so gut verteidigt. Auch Druck und Ballbesitz haben mir gefehlt", sagte er nach dem Viertelfinale.

Schelin glaubt an den Titel

Für Schelin zählte am Ende nur das Resultat. "Das Wichtigste ist, dass wir durch sind und im Halbfinale stehen," sagte die Stürmerin, die gegen Australien nicht nur wegen ihrer pink-grünen Schuhe der Hingucker war. Mit Eleganz und Klasse brachte sie die gegnerische Mannschaft schier zur Verzweiflung, spielte den Verteidigerinnen förmlich Knoten in die Beine.

Mit ihrem ersten Turniertor fuhr sie dann auch den verdienten Lohn für ihren makellosen Auftritt ein. Die Champions-League-Siegerin von Olympique Lyon, die wie schon gegen die USA zur besten Spielerin auf dem Platz gekürt wurde, will sich auch von Japan nicht auf die Füße treten lassen.

"Ich möchte, dass die Mannschaft erfolgreich ist und ich meinen Beitrag dazu leisten kann, indem ich ein paar Tore erziele und gute Spiele abliefere. Das ist mein Hauptziel", sagte die gebürtige Stockholmerin, die bereits vor der WM mit dem Titel geliebäugelt hatte: "Wir können es schaffen, wenn wir dran glauben."

Japan euphorisiert nach Sieg gegen Deutschland

An sich selbst hat die Hobby-Snowboarderin immer geglaubt. Wegen eines Rückenleidens nach einem Wachsstumsschub rieten ihr die Ärzte in ihrer Jugend, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Doch Schelin kämpfte sich zurück auf dem Platz. Jetzt begeistert sie nicht bloß mit ihren Dribbelkünsten, sondern auch mit dem Logobitombo. Jenem Tanz, den sie aus Lyon mitgebracht hat.

Trotz der makellosen Bilanz von vier Siegen in vier Spielen dürfen die Skandinavierinnen das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Denn "durch den Sieg gegen Deutschland haben wir an Erfahrung gewonnen", sagte Trainer Norio Sasaki, dessen Heimatland durch den Triumph über den Gastgeber in einen Taumel der Euphorie verfallen ist. Kein Wunder, stellten die Asiatinnen doch ihre Klasse gegen den Titelverteidiger eindrucksvoll unter Beweis.

Sjörgan: "Werden Tore schießen"

Kombininationssicher und defensivstark ließ Japan im Viertelfinale gegen die DFB-Elf kaum Torchancen zu und versetzte der Mannschaft von Trainerin Silvia Neid mit einem Kontertor in der Verlängerung durch Karina Maruyama den entscheidenden Stoß.

"Jetzt gegen Schweden wissen nur die Fußballgötter, wer gewinnt", sagte Nasaki vor dem ersten Halbfinale der "Nadeshiko" bei einer WM.

Auf die Gunst der Gottheiten will sich Therese Sjögran aber nicht verlassen. "Wir werden Tore schießen", versprach Schwedens Rekordnationalspielerin. Ihr Team hat das Spiel der Japanerinnen gegen Deutschland genau analysiert und aus den Fehlern der Deutschen gelernt.

So sollen weitere Tänzchen folgen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen

Japan: Kaihori - Kinga, Iwashimizu, Kumagai, Sameshima - Ohno, Sakaguchi, Sawa, Miyama - Ando, Nagasato. - Trainer: Sasaki

Schweden: Lindahl - Svensson, Larsson, Rohlin, Thunebro - Seger, Dahlkvist - Forsberg, Sjögran - Schelin, Öqvist. - Trainer: Dennerby

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