Bibiana Steinhaus pfeift WM-Finale

SID
Für Bibiana Steinhaus (l.) ist das WM-Finale der Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere
© Getty

Bibiana Steinhaus pfeift am Sonntag in Frankfurt am Main das Frauen-WM-Endspiel zwischen den USA und Japan. Als Schiedsrichter-Assistentinnen fungieren in der Frankfurter WM-Arena Katrin Rafalski und Marina Wozniak.

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Für die Zweitliga-Schiedsrichterin ist der Einsatz im WM-Finale natürlich der absolute Karrierehöhepunkt. "Wir Schiedsrichter sind Sportler. Und natürlich ist es immer unser Ziel, in einem Turnier so weit wie möglich zu kommen", hatte Steinhaus vor dem Turnierbeginn gesagt. Damals rechnete Steinhaus aber im Traum nicht damit, dass die DFB-Auswahl bereits im Viertelfinale scheitern könnte.

Steinhaus wurde nach zwei ordentlichen Leistungen in der Gruppenphase von der FIFA mit der Leitung des Endspiels betraut. Zuvor war die Blondine für das Viertel- und Halbfinale nicht berücksichtigt worden.

"Die Nominierung für das Endspiel ist absolut verdient, wobei natürlich auch die Spielkonstellation hilfreich war. Das ist ein riesiger Erfolg für sie und für das deutsche Schiedsrichterwesen. Wir freuen uns und drücken ihr jetzt die Daumen für ein tolles Finale", sagte Lutz Michael Fröhlich, beim DFB der Leiter der Abteilung Schiedsrichter.

Deutsches WM-Aus macht Berufung möglich

Steinhaus habe schon bei ihren internationalen Einsätzen in den Frauenwettbewerben der abgelaufenen Saison einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. "Und auch bei der Frauen-WM zählte sie ganz sicher zu den Top-Schiedsrichterinnen, was sie bei ihren beiden bisherigen Spielleitungen klar unter Beweis gestellt hat", betonte Fröhlich.

Das 0:1 der deutschen Weltmeisterinnen in der Runde der letzten Acht am vergangenen Samstag in Wolfsburg gegen Japan machte Steinhaus WM-Endspiel-Berufung aber erst möglich. Nachdem Steinhaus nicht für ein Viertelfinale ausgewählt worden war, dachte sie eigentlich, das Turnier sei für sie beendet.

Nun kam es allerdings ganz anders. Denn Steinhaus hatte bei ihren bisherigen beiden Auftritten bewiesen, dass sie international zu den absoluten Spitzenschiedsrichterinnen zählt.

Beim Spiel zwischen den USA und Nordkorea (2:0) zeigte die Polizeibeamtin, die im Turnierverlauf keine Statements abgeben darf, eine tadellose Vorstellung und erhielt anschließend Lob von höchster Stelle. Auch bei der Partie Brasilien gegen Äquatorial-Guinea (3:0) überzeugte Steinhaus.

Kein Aufstieg in die Bundesliga

Die Berufung als WM-Endspiel-Referee dürfte bei ihr die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg als Referee in die Männer-Bundesliga etwas gemindert haben. Diese Entscheidung hatte die Schiedsrichter-Kommission des DFB noch vor der Frauen-WM getroffen.

Steinhaus muss damit auf ihren Aufstieg aus der 2. Liga in die Eliteliga weiter warten. Zuletzt hatten sich einige prominente Fürsprecher für ein Erstliga-Engagement der Niedersächsin stark gemacht, konnten sich aber mit ihrer Meinung nicht durchsetzen.

Steinhaus hatte gelassen auf den Verbleib im Unterhaus reagiert. "Ich denke schon, dass die 2. Liga eine der besten Ligen Europas ist. Und dort habe ich auch schon sehr gut Fuß gefasst", hatte die Polizistin gesagt. Ihren Fokus wollte sie auf die WM in Deutschland legen - mit Erfolg.

Das Spiel um Platz drei zwischen Schweden und Frankreich am Samstag in Sinsheim pfeift Kari Seitz aus den USA.

Der Spielplan der WM 2011

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