EM

Slowakei - Spanien 0:5: Irrer Torwartpatzer und Torflut! Die Furia Roja stürmt ins EM-Achtelfinale

Von SID
Erstes Tor im vierten Länderspiel: Aymeric Laporte erhöhte für Spanien gegen die Slowakei auf 2:0.
© getty

Gerade rechtzeitig hat Spanien seinen ersten Sieg gefeiert. Das 5:0 (2:0) gegen die Slowakei ebnete den Weg ins EM-Achtelfinale.

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Luis Enrique warf Kusshände ins Publikum, seine Spieler drehten erleichtert eine Ehrenrunde, aus den Lautsprechern dröhnte "Eviva Espana" - und an der Mittellinie stand niedergeschlagen der "Korkenzieher". Mit seinem kuriosen Eigentor hatte der slowakische Torhüter Martin Dubravka geschafft, worauf Spaniens Trainer so lange gewartet hatte - die Flasche Cava entkorkt.

Der Schaumwein sprudelte beim 5:0 (2:0) des dreimaligen Europameisters erst nach dem Missgeschick des Keepers. Plötzlich schoss der bis dahin so sturmschwache Mitfavorit ein Tor nach dem anderen und stürmte ins Achtelfinale gegen den Vize-Weltmeister Kroatien, die Fans bejubelten jeden Ballkontakt mit "Ole"-Rufen. "Es war eine Frage der Zeit, dass wir ins Rollen kommen", meinte Abwehrspieler Eric Garcia. Oder wie Enrique es prophezeit hatte: "Es ist wie eine Flasche Cava, die wir entkorken müssen."

Diese Aufgabe nahm den Spaniern Dubravka ab, als er nach einem Lattenschuss von Pablo Sarabia den Ball im Stile eines Volleyballers ins eigene Tor schmetterte (30.). Bis dahin hatte die Furia Roja so harmlos wie bei den enttäuschenden beiden Remis zuvor agiert - hochkarätige Torchancen schludrig vergeben, auch den zweiten Elfmeter durch Alvaro Morata (12.) verschossen.

Slowakei mit Patzer des EM-Turniers - Spanien entfesselt

"Wir brauchten alle so einen Erfolg. Wir brauchten dieses Spiel für das Selbstvertrauen, insbesondere mit Blick auf das nächste Spiel", sagte Sarabia. Der Stürmer traf in der 56. Minute auch noch selbst, ebenso wie Aymeric Laporte (45.+2) und Ferran Torres (67.). Ein weiteres Eigentor fabrizierte Juraj Kucka (71.) - bereits das achte des Turniers. Bitter für die Slowaken, die als Dritter der Gruppe E ausschieden.

"Wir haben das alle heute gebraucht", meinte Kapitän Sergio Busquets, der zum Vorrundenfinale nach einer Corona-Infektion ins spanische Team zurückgekehrt war. Der letzte Vertreter der "goldenen Generation", die zwischen 2008 und 2012 zwei EM- und einen WM-Titel gewonnen hatte, war der große Hoffnungsträger. Nicht zuletzt wegen seiner Erfahrung aus nun 124 Länderspielen.

Neben Busquets rotierten auch Cesar Azpilicueta, Eric Garcia und Sarabia in die Startelf. Dafür setzte Enrique Marcos Llorente, Pau Torres, Rodri und Dani Olmo auf die Bank. Ganz in Weiß boten die Spanier vor 11.204 Zuschauern im Estadio Olimpico weniger Ballett mit klassischen Kurzpassspiel, sondern eher zielstrebige Attacke mit langen Pässen nach vorne - doch der Abschluss blieb zunächst schwach.

Auch vom Punkt: Als Schiedsrichter Björn Kuipers (Niederlande) nach Videobeweis auf Elfmeter entschied, trat Morata an. Enrique hatte ihn von der Seitenlinie angewiesen zu schießen. Sein Sturmkollege Gerard Moreno hatte beim 1:1 gegen Polen bereits einen Strafstoß verschossen. Doch auch Morata versagten die Nerven, Dubravka parierte.

Die Furia Roja attackierte weiter wütend, doch erst zwei Slowaken verhalfen den Spaniern zur Führung. Erst spielte Lubomir Satka einen katastrophalen Fehlpass am eigenen Strafraum, und Sarabia schoss an die Latte. Dann bugsierte Dubravka den Ball über die Linie.

Das zweite Tor brachten auch nicht die Stürmer zustande, stattdessen köpfte Laporte den Ball in bester Torjäger-Manier in den Winkel. Nach der Pause traf endlich auch ein Stürmer - Sarabia sorgte für die Entscheidung.

EM 2021 - Slowakei vs. Spanien: Die Aufstellungen

  • Spanien: Unai Simon - Azpilicueta, Garcia, Laporte , Jordi Alba - S. Busquets , Koke, Pedri - Sarabia, Morata, Gerard
  • Slowakei: Dubravka - Pekarik, Satka, Skriniar, Hubocan - Kucka, Hromada , Haraslin, Mak, Hamsik - Duda
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