EM

Southgate bleibt nach EM-Finalniederlage und Elfer-Debatte England-Trainer

Von Jonas Rütten
Gareth Southgate wird offenbar Trainer der englischen Nationalmannschaft bleiben.
© getty

Gareth Southgate wird offenbar Trainer der englischen Nationalmannschaft bleiben. Nachdem er kurz nach dem verlorenen EM-Finale gegen Italien seine Zukunft zunächst offen gelassen hatte, folgte tags drauf ein klares Bekenntnis des 50-Jährigen.

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"Ich will das Team nach Katar führen. Ich denke, dass wir in den vergangenen vier Jahren große Fortschritte gemacht haben. Wir waren Vierter, Dritter und jetzt Zweiter, so gut hat kein anderes Team bei den Turnieren abgeschnitten", wird Southgate von Sky zitiert.

Am Sonntagabend hatte Southgate sich noch Bedenkzeit erbeten. "Die Weltmeisterschaft ist gefühlt eine Million Meilen entfernt, aber diese Mannschaft kann sich verbessern. Aber die Zukunft ... ja, ich brauche ein bisschen Zeit, um darüber nachzudenken", hatte er gesagt.

Der ehemalige Profi hatte den Posten als Cheftrainer der Three Lions im November 2016 übernommen und die englische Nationalmannschaft seitdem wieder zurück in die Weltspitze geführt. Bei der WM 2018 wurde England Vierter und gewann erstmals überhaupt ein Elfmeterschießen bei einer Weltmeisterschaftsendrunde. Anschließend war England in der Nations League Dritter geworden. Nun folgte der größte Erfolg einer Nationalmannschaft bei einer Europameisterschaft.

Dennoch stand Southgate nach dem verlorenen Endspiel in Wembley in der Kritik. Grund war einerseits seine taktische Marschrichtung des Verwaltens der frühen 1:0-Führung und andererseits seine Auswahl der Elfmeterschützen.

Southgate verteidigt Elfmeterschützen-Wahl: "Meine Entscheidung!"

Während erfahrene Spieler wie Jack Grealish und Raheem Sterling nicht antraten, obwohl zumindest Grealish behauptete, sich als Schütze angeboten zu haben, schulterte der erst 19 Jahre junge Bukayo Saka die Verantwortung des letzten und entscheidenden Elfmeters, den der Arsenal-Youngster dann verschoss.

Außerdem wechselte Southgate in der 120. Minute Marcus Rashford und Jadon Sancho ein, die er im Turnierverlauf kaum eingesetzt hatte. Beide scheiterten im Elfmeterschießen und wurden anschließend im Internet ebenso wie Saka rassistisch aufs Übelste beschimpft.

"Unverzeihlich", nannte Southgate jene schlimmen Beleidigungen, die auch der englische Fußballverband sowie Premierminister Boris Johnson scharf verurteilten. Für die Wahl seiner Schützen übernahm Southgate hingegen die alleinige Verantwortung.

"Es ist meine Entscheidung, wer die Elfmeter schießt. Es war nicht der Fall, dass sich erfahrene Spieler weggeduckt oder sich nicht freiwillig gemeldet haben", erklärte der 50-Jährige, dessen Vertrag bei der FA als Nationaltrainer bis 2022 läuft.

Bereits während der EM hatte FA-Boss Mark Bullingham angedeutet, dem Erfolgstrainer eine Vertragsverlängerung bis zur EM 2024 geben zu wollen. Darüber wolle er jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachdenken, erklärte Southgate: "Wir müssen uns für Katar qualifizieren. Jetzt brauche ich erstmal Zeit, um die Euro zu verarbeiten. Ich brauche eine Pause."

 

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