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EM 2021 - Weltkriegs-Vergleich: Englands Coach Gareth Southgate rechtfertigt Wembley-Atmosphäre gegen Deutschland

Von Gabriel Wonn
Gareth Southgate ist englischer Nationaltrainer.
© getty

Englands Nationaltrainer Gareth Southgate hat sich im Gespräch mit britischen Journalisten zu einem kontroversen Vergleich hinreißen lassen. Der Coach der Three Lions rechtfertigte die feindselige Stimmung im Wembley-Stadion gegenüber deutschen Spielern und Fans mit Ereignissen aus dem Zweiten Weltkrieg.
 

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"Es haben auch Leute versucht, bei uns einzufallen, und wir hatten den Mut, uns dagegen zu wehren. Man kann nicht verhehlen, dass die Energie im Stadion gegen Deutschland teilweise daher kam", sagte Southgate und fügte an: "Ich habe es nie gegenüber den Spielern erwähnt, aber ich weiß, dass das dabei auch eine Rolle gespielt hat."

Der 50-Jährige hatte seinen Bezug zum Zweiten Weltkrieg bereits in einem früheren Interview verdeutlicht: "Für mich persönlich sind mein Identitätsgefühl und meine Werte eng mit meiner Familie und insbesondere mit meinem Großvater verbunden. Er war ein glühender Patriot und ein stolzer Mann des Militärs, der im Zweiten Weltkrieg diente. Die Werte meines Großvaters wurden mir von klein auf eingeimpft, und ich konnte nicht anders, als an ihn zu denken, als ich mich vor meinen ersten Länderspielen zum Singen der Nationalhymne aufstellte."

Ob der Vergleich des Nationaltrainers aus derlei Erfahrungen gespeist oder nur unglücklich gewählt wurde, bleibt unklar. Southgates Standing in England ist derweil höher denn je: Laut übereinstimmenden Medienberichten fordern Fans und einige konservative Politiker im Falle eines EM-Gewinns, dass der Coach von der Queen zum Ritter geschlagen wird.

Die englische Nationalmannschaft hatte Deutschland im Achtelfinale der EM 2021 im heimischen Wembley-Stadion mit 2:0 geschlagen und steht mittlerweile im Finale des Turniers. In der hitzigen Stimmung kam es zu einer durchaus feindseligen Atmosphäre gegenüber den Gästen, exemplarisch wurde ein weinendes deutsches Mädchen noch Tage später im Netz verspottet.