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Als EM-Shootingstar Patrik Schick bei Juventus Turin durch den Medizincheck rasselte

Von Dennis Melzer
Patrik Schick beim Medizincheck in Turin.
© Juventus.com

Im Sommer 2017 sollte Patrik Schick bei Juventus Turin anheuern. Der Deal platzte aber auf der Zielgeraden - zum Ärger seines damaligen Arbeitgebers.

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Patrik Schick strahlte im dunkelblauen Juventus-Shirt in die Kamera. Kurz darauf, diesmal ohne Shirt, war der Tscheche mit erhobenem Daumen und EKG-Elektroden am Oberkörper vom vereinseigenen Fotografen abgelichtet worden. "Offiziell: Patrik Schick unterzieht sich Medizincheck bei Juventus", hieß es in einem Statement der Alten Dame.

Doch mit ebenjenem Medizincheck sollte Schicks Engagement im Piemont jäh enden. Der italienische Rekordmeister nahm Abstand von einer Verpflichtung, obwohl Massimo Ferrero, Präsident bei Schicks damaligem Verein Sampdoria Genua, bereits einen "done deal" verkündet hatte.

Ferrero über geplatzten Schick-Wechsel: "Es ist eine Farce"

"Sampdoria und Juventus bestätigen, dass der Transfer von Patrik Schick gecancelt wurde", schrieb der italienische Rekordmeister am Abend des 18. Juli 2017 auf seiner Homepage. "Es wird vermutet, dass der Spieler eine zuvor nicht diagnostizierte Erkrankung hat, weshalb die Entscheidung, ihn zu verpflichten, rückgängig gemacht wurde. Nach weiteren Gesprächen in Rom haben sich die Klubs geeinigt, dass Schick nicht zu Juventus wechselt."

Detaillierte Angaben machte weder Juventus noch Sampdoria, allerdings kam recht schnell heraus, dass die Mediziner der Bianconeri einen Herzfehler bei Schick diagnostiziert hatten. "Es ist eine Farce. Er ist nicht nur gesund, er ist sogar sehr gesund", schimpfte Genua-Boss Ferrero im Nachgang. Anderthalb Monate später wechselte Schick für rund 40 Millionen Euro zur AS Rom.

Zwei Jahre, 58 Pflichtspiele und acht Tore für die Giallorossi später zog es den gebürtigen Prager in die Bundesliga. RB Leipzig verpflichtete Schick auf Leihbasis für ein Jahr. Um sicherzustellen, dass Schick bei bester Gesundheit ist, wurden seinerzeit gleich zwei Medizinchecks durchgeführt.

Patrik Schick beim Medizincheck in Turin.
© Juventus.com
Patrik Schick beim Medizincheck in Turin.

Krösche über Schick-Transfer: Leipzig hat "genau hingeschaut"

"Natürlich haben wir alle wichtigen Untersuchungen gemacht. Und auch beim Herz genau hingeschaut", sagte RB-Sportdirektor Markus Krösche mit Blick auf die einstigen Komplikationen beim Wechsel nach Turin. "Aber da ist nichts, das waren lediglich Gerüchte, die nicht stimmen. In Italien sind die Anforderungen noch größer als bei uns. Mit Herzproblemen hätte Schick dort nie Fußball spielen dürfen", erklärte Krösche im Sommer 2019 weiter.

Tatsächlich nur Gerüchte? Schick selbst sorgte schließlich Anfang vergangenen Jahres für Aufklärung. "Ich hatte damals etwas am Herzen", bestätigte er der Sport Bild. Er dürfe nicht ins Detail gehen, aber es habe die Probleme gegeben. Die Ärzte hätten ihm damals versichert, dass es sich um keine chronische Krankheit gehandelt habe, jedoch ein einmonatiges Trainings- und Spiel-Verbot ausgesprochen.

Patrik Schick: "Es war ein Schock"

"Es war wie ein Schock, weil ich zuvor nie Probleme mit dem Herzen hatte - und dann bekommst du diese Nachricht", erinnerte er sich und schob nach: "Jetzt ist alles gut und das Thema ist medizinisch komplett abgeschlossen, ohne Nachwirkungen und damit aus der Welt, ich mache Vorsorgeuntersuchungen wie jeder andere Sportler auch."

Der heute 25-Jährige steht mittlerweile bei Bayer Leverkusen unter Vertrag und zählt bei der laufenden Europameisterschaft zu den aufregendsten Akteuren. Alle von Tschechien erzielten Tore (3) gehen auf Schicks Konto, darunter der womöglich spektakulärste Treffer des Turniers - ein Weitschuss aus fast 50 Metern, der über Schottlands Schlussmann David Marshall hinweg ins Netz segelte.

Am Abend kämpft er mit seinem Team gegen die Niederlande (18 Uhr im LIVETICKER) um den Einzug ins Viertelfinale.

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