3. Liga: Türkgücü München meldet Insolvenz an

Von Tim Ursinus/SID
Drittligist Türkgücü München hat den Spielbetrieb in der Liga eingestellt.
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Drittligist Türkgücü München hat am Montag Insolvenz angemeldet. Das geht aus Dokumenten des Münchner Amtsgerichts vor.

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Bis zum Tag der Antragsstellung haben wir alles in unserer Macht stehende versucht, um diesen Schritt noch abzuwenden", sagte Geschäftsführer Max Kothny.

In den vergangenen Tagen hatte es aufgrund einer Finanzlücke von zwei Millionen Euro bereits Gerüchte über die Zahlungsunfähigkeit des Vereins aus München gegeben.

Laut der DFB-Statuten droht Türkgücü nun ein Abzug von neun Punkten für die laufenden Saison. Somit würde der ambitionierte Klub, der spätestens 2023 in die 2. Bundesliga aufsteigen wollte, auf den letzten Tabellenplatz der 3. Liga zurückfallen.

Der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz beträgt nach aktuellem Stand zehn Zähler. Ob der Spielbetrieb fortgeführt werden kann, ist noch offen. Der Punktabzug wird erst vollzogen, "wenn der DFB-Spielausschuss eine offizielle Entscheidung getroffen hat. Ein exakter Zeitpunkt dafür kann nicht benannt werden", hieß es vonseiten des Verbandes.

Beim KFC Uerdingen wurde in der vergangenen Saison wegen der Corona-Krise aufgrund einer Ausnahmeregelung ein reduzierter Punktabzug von drei Zählern gewährt.

Türkgücü hatte bereits vor mehr als einem Jahr vor dem Aus gestanden, nachdem sich Investor und Präsident Hasan Kivran zunächst zurückgezogen und es sich nach vier Wochen wieder anders überlegt hatte. Allem Anschein nach hat der 55-Jährige nun seinen endgültigen Rücktritt verkündet. Nach Medien-Informationen stehen die Januar-Gehälter für die Profis noch aus.

Türkgücü München vor Abstieg

"Auch wenn das leider nicht gelungen ist, so gilt es jetzt, die Situation nicht als Ende, sondern als Chance zu sehen. Wir haben nun die Möglichkeit, uns ohne Belastungen aus der Vergangenheit und mit Hilfe von möglichen neuen, starken Förderern neu auszurichten", sagte Kothny. In welcher Spielklasse ein Neuaufbau erfolgen kann, sei von sportlichen sowie finanziellen Faktoren abhängig.

Im Zuge des Prozesses der Nachlizenzierung der Türkgücü München Fußball GmbH & Co. KGaA für die 3. Liga war ein erforderlicher Finanzbedarf festgestellt worden, "der durch Gesellschaftermittel hätte ausgeglichen werden sollen", teilte der Klub am Montag mit: "Nachdem zunächst zugesagte Gesellschaftermittel nicht flossen, wurde der Schritt des Antrages auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens unumgänglich."

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