Kickers gewinnen Stuttgarter Derby

SID
Der VfB Stuttgart verlor das Stadtderby gegen die Kickers
© getty

Spitzenreiter 1. FC Heidenheim ist am 24. Spieltag der 3. Liga nicht über ein 1:1 gegen seinen Verfolger Darmstadt 98 hinausgekommen. Smail Morabit war der tragische Held beim FCH. Dagegen hat sich RB Leipzig nach zwei Pleiten durch ein 2:0 bei Rot-Weiß Erfurt zurückgemeldet, aber auch seinen zweiten Torwart Erik Domaschke verloren. Rostock bleibt nach dem 3:1 bei Haching oben dran. Die Kickers gewinnen das Derby.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Samstagsspiele

1. FC Heidenheim - Darmstadt 98 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Morabit (13.), 1:1 Sulu (76.)

Rote Karte: Vier (Heidenheim/84./Notbremse)

Das Spitzenspiel zwischen dem souveränen Tabellenführer von der Schwäbischen Alb und dem Tabellendritten aus Hessen hielt, was es versprach. Auch ohne ihren gelbgesperrten Torjäger Dominik Stroh-Engel spielten die Darmstädter in der Voith-Arena gut mit und waren in der Anfangs- und Schlussphase sogar die bessere Mannschaft.

Mann des Spiels war aber Heidenheims Smail Morabit, der nach 13 Minuten mit seinem dritten Schussversuch binnen weniger Sekunden zur Führung traf. Die Leihgabe des VfL Bochum hatte im weiteren Verlauf des zunehmend umkämpften Spiels zweimal die Chance, den Sack zuzumachen, scheiterte aber an 98-Keeper Jan Zimmermann (39.) und seinen Nerven (70.).

Im Stile einer Spitzenmannschaft bestraften die unentwegt kämpfenden Darmstädter die Nachlässigkeit des Favoriten und kamen durch Aytac Sulu noch zum 1:1. Es war sogar noch mehr drin, Heidenheims Neuzugang Daniel Vier griff gegen den durchgestarteten Marco Sailer aber nach 84 Minuten noch vor dem Strafraum zur Notbremse. Der Freistoß blieb ohne Folgen.

Rot-Weiß Erfurt - RB Leipzig 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Kaiser (32.), 0:2 Frahn (73./FE)

Rote Karte: Willers (Leipzig/90./Handspiel)

Nach zwei Niederlagen zum Rückrundenauftakt hat sich RB Leipzig wieder gefangen und zugleich den zarten Aufstiegshoffnungen des Ostrivalen aus Erfurt einen deutlichen Dämpfer versetzt. Dabei waren die Rot-Weißen in einer insgesamt schwachen Partie im Steigerwaldstadion zunächst die aktivere Mannschaft. Leipzigs Führung durch den Drehschuss von Dominik Kaiser nach knapp einer halben Stunde war die erste gute Szene des Tabellenzweiten.

Erfurt brauchte ganze 49 Minuten bis zum ersten guten Torschussversuch durch Mijo Tunjic, den Yussuf Poulsen im Gegenzug fast mit dem 2:0 quittiert hätte. Das besorgte schließlich Daniel Frahn per Elfmeter nach Foul an Kaiser (73.).

Pech für RB: Coltorti-Vertreter Erik Domaschke im Leipziger Tor musste nach 70 Minuten verletzt raus. Die Nummer drei Benjamin Bellot musste einspringen. Zusätzlich verlor Leipzig auch Verteidiger Tobias Willers, der nach einem Zweikampf mit der Hand auf den Ball fiel. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus zeigte ihm Rot.

SpVgg Unterhaching - Hansa Rostock 1:3 (1:2)

Tore: 1:0 Haberer (2./FE), 1:1 Grupe (12.), 1:2 Grupe (20.), 1:3 Ioannidis (90.+1)

Gelb-Rote Karte: Haberer (Haching/60./wiederholtes Foulspiel)

Wie schon in der Vorwoche beim 1:1 gegen den VfL Osnabrück gerieten die Rostocker kurz nach dem Anpfiff durch einen Foulelfmeter in Rückstand. Anders als beim Skandalspiel gegen die Niedersachsen kanalisierte Hansa seine Energie aber besser und schlug im Alpenbauer Sportpark schnell zurück.

Defensivakteur Tommy Grupe, der bei seinen 22 bisherigen Saisoneinsätzen lediglich einmal getroffen hatte, drehte das Spiel durch seinen Kopfball-Doppelpack binnen acht Minuten. Obwohl die Oberbayern spielerisch lange mehr boten, zeigte sich die Rostocker Abwehr mit der Führung im Rücken sehr stabil.

Die Kuriosität des Spiels war der Platzverweis gegen den Hachinger Torschützen Janik Haberer, der seine zweite Gelbe Karte der Partie aufgrund eines Stürmerfouls gegen Denis Weidlich erhielt. Auch in Unterzahl verpuffte der Elan der Hausherren keineswegs. Rostock musste lange zittern, ehe Nikolaos Ioannidis in der Schlussminute mit einem Konter alles klarmachte.

Chemnitzer FC - MSV Duisburg 0:0

Tore: Fehlanzeige

Ein Remis, das keinem der beiden Klubs wirklich weiter hilft. Die Zebras rangieren weiter im Mittelfeld der Tabelle, die Gastgeber aus Chemnitz rutschen nach Kiels klarem Sieg sogar auf einen direkten Abstiegsplatz ab.

Dabei hätte Duisburg nach fünf Minuten schon fast jubeln dürfen, nachdem Deniz Aycicek aus 15 Metern den Außenpfosten traf. Es sollte jedoch in einer engagierten aber chancenarmen Partie die einzige Großchance bleiben. Zum Ende hin wurde das Spiel ruppiger, gegen die besser werdenden Gastgeber holten sich mit Aycicek, Pierre De Wit und Markus Bollmann gleich drei Zebras in den letzten zwölf Minuten eine Gelbe.

Holstein Kiel - Preußen Münster 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Heider (22.), 2:0 Sykora (45.), 3:0 Heider (75.)

Wehen Wiesbaden - Wacker Burghausen 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Jänicke (18.), 2:0 Herzig (58.), 2:1 Bencik (64.)

Jahn Regensburg - Dortmund II 2:1 (0:1)

Tore: 0:1 Nyarko (35.), 1:1 Windmüller (61.), 2:1 Dressler (73.)

VfL Osnabrück - 1. FC Saarbrücken 4:1 (1:0)

Tore: 1:0 Grimaldi (26.), 1:1 Ishihara (56.), 2:1 Grimaldi (59.), 3:1 Neumann (69.), 4:1 Grimaldi (87.)

Elversberg - Hallescher FC 2:2 (1:1)

Tore: 1:0 Wenzel (23.), 1:1 Sembolo (39.), 2:1 Luz (56.), 2:2 Sembolo (79.)

Gelb-Rote Karte: Gross (71./Elversberg/wiederholtes Foulspie)

Rote Karte: Gyasi (83./Elversberg/grobes Foulspiel)

Sonntagsspiel

VfB Stuttgart II - Stuttgarter Kickers

Tor: 0:1 Calamita (47.)

Während die Profis nur wenige Meter weiter gegen Augsburg unter die Räder gerieten, mussten auch die Amateure des VfB Stuttgart eine bittere Pleite einstecken. Vor 3900 Zuschauern im GAZi-Stadion bot das zweite Team der Schwaben eine enttäuschende Leistung und konnte den Kickers zu keinem Zeitpunkt Paroli bieten.

Die Gäste zeigten sich über die komplette Spieldauer hinweg angriffslustiger und spritziger. Marco Calamita netzte kurz nach Wiederanpfiff rechts unten ein und sorgte so für die verdiente Führung. Die Kickers drängten in der Folge auf den zweiten Treffer, der VfB erspielte sich keine Möglichkeiten mehr. Die Kickers ziehen damit punktgleich mit dem großen Lokalrivalen und entfernen sich immer weiter von den Abstiegsrängen.

Der 24. Spieltag im Überblick