Mannschaft will Widmayer als Co-Trainer

SID
Seit Sommer 2010 bei Hertha BSC Berlin: Rainer Widmayer
© spox

Die Presseabteilung von Hertha BSC hatte jeweils schnell reagiert. Im Stadionheft zum Achtelfinalspiel im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern war das Porträt von Ex-Trainer Markus Babbel bereits entfernt, und knapp zwölf Stunden nach dem 3:1 (1:0)-Sieg der Berliner und dem damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale trudelte eine Einladung zu einer Pressekonferenz in die Redaktionen.

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Was sich bereits seit vergangenen Freitag andeutete, ist nun Gewissheit: Michael Skibbe übernimmt das Traineramt von Hertha BSC und wird den Aufsteiger im Jahr 2012 anführen.

Damit endet auch das erfolgreiche Ein-Spiel-Engagement von Rainer Widmayer als Cheftrainer der Hauptstädter.

Intensive Tage für Widmayer

Dazwischen lagen für Widmayer drei intensive Tage, die er sichtlich genossen hat. "Spaß" habe es gemacht, so kurz wie lapidar kommentierte der 44-Jährige seine Aufgabe, die er mit bemerkenswerter Hingabe ausgefüllt hatte.

Wild gestikulierend und die Grenzen der Coaching Zone stets ausreizend - der Schwabe Widmayer war in seinem Element und die Mannschaft dankte es ihm mit einer nicht überragenden, aber kämpferisch und taktisch tadellosen Leistung. Berlins Shootingstar Pierre-Michel Lasogga rannte nach seinem Tor zum 2:1 (59.) sogar direkt in die Arme seines Trainers.

Ginge es nach der Mannschaft, säße Widmayer auch neben Skibbe im kommenden Jahr auf der Trainerbank. "Die Jungs wissen schon, was sie tun müssen", sagte Christian Lell vielsagend in Richtung der sportlichen Führung.

Kurz fordert Reflexion

Wild gestikulierend lief auch Kaiserslautern Trainer Marco Kurz am Spielfeldrand umher, doch war sein temperamentvolles Auftreten weniger der Motivationssteigerung denn dem bloßen Ärger geschuldet, wie blutleer seine Truppe dieses K.o.-Spiel zwischenzeitlich anging.

"Einige Spieler sollten über Weihnachten mal reflektieren", sagte ein sichtlich angefressener Kurz nach dem Spiel. Spielmacher Olcay Sahan war komplett bedient: "Wir sind fast immer die bessere Mannschaft. Aber wenn wir die Tore eben nicht machen, dürfen wir auch nicht als Sieger vom Platz gehen."

Die mangelnde Chancenverwertung darf aber nicht über die spielerisch dürftige Vorstellung der Pfälzer hinwegtäuschen, die darüber hinaus auch die Zweikämpfe viel zu leicht hergaben. "Vielleicht haben wir in der Rückrunde mehr Glück und wir erleben mal rauschende Torfeste", sagte Sahan.

Sportliche Würdigung kam zu kurz

Im Stadionheft ließ sich Herthas Manager Michael Preetz noch bedauernd zitieren, dass die sportliche Würdigung der Mannschaft vor dem Hintergrund der turbulenten vergangenen Tage zu kurz gekommen sei.

Auch daher ist man in Berlin bemüht gewesen, die letzte Personalentscheidung des Jahres so schnell wie möglich über die Bühne zu bekommen. Und das haben Hertha und Skibbe dann ja auch geschafft.

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