DFB-Pokal - Noch ein Sieg bis Berlin: HSV ringt KSC im Elfmeterschießen nieder

SID
Dank Heuer Fernandes hat der HSV auch den Karlsruher SC geschlagen und steht im Halbfinale des DFB-Pokals.
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Schon wieder Elfmeterschießen, schon wieder eine Runde weiter: Der HSV darf nach dem Erfolg gegen den KSC weiter vom DFB-Pokalsieg träumen.

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Elfmeter-Held Daniel Heuer Fernandes riss die Arme hoch, er rannte los und reckte immer wieder die Faust in den Himmel. Irgendwann hatten seine Kollegen den Torwart des Hamburger SV eingeholt, sie zerdrückten ihn fast im Jubel - denn dank Heuer Fernandes hat der HSV auch den Karlsruher SC geschlagen, steht im Halbfinale des DFB-Pokals - und kann weiter vom ersten großen Titel seit 35 Jahren träumen.

3:2 hieß es am Ende im Elfmeterschießen, zum dritten Mal in Serie in dieser Pokal-Saison sicherte der HSV das Weiterkommen vom Punkt. Auf den Rängen feierten die 25.000 Zuschauer eine Fußball-Party.

Heuer Fernandes habe "bisher eine überragende Saison gespielt, ich war mir sicher, dass er mindestens einen hält", sagte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt bei Sky, es kam aber noch besser: Der Torwart hielt entscheidend gegen Marvin Wanitzek und Ricardo van Rhijn, auch Daniel O'Shaughnessy scheiterte. Nach der Verlängerung hatte es in dem packenden Pokal-Thriller der beiden Zweitligisten 2:2 (2:2, 0:1) gestanden.

Doppelpacker Robert Glatzel (52./90.+1) hatte die zwischenzeitliche 2:0-Führung des KSC durch Philip Heise (40.) und Philipp Hofmann (50.) ausgeglichen und den HSV in die Verlängerung gerettet. Den tapferen Gästen fehlten am Ende vielleicht ein bisschen die Kräfte, weil die Badener nach der Gelb-Roten Karte für Christoph Kobald (72.) lange in Unterzahl agieren mussten.

Der HSV zog damit erstmals seit 2019 wieder ins Halbfinale des DFB-Pokals ein, den die Rothosen zuletzt 1987 gewannen. In diesem Jahr ist die Chance auf den Triumph in Berlin so groß wie seit Jahren nicht, da die Schwergewichte Bayern München und Borussia Dortmund bereits in den Runden zuvor ausgeschieden sind.

DFB-Pokal: Umstrittener Videobeweis sorgt für Platzverweis und Elfmeter

Der HSV hatte zwar lange insgesamt mehr vom Spiel, doch die Gäste stellten sich immer besser auf die Kombinationen ein - und wurden ihrerseits mit zunehmender Spieldauer mutiger, sie witterten ihre Chance. Die Führung durch Heise nach einem schönen Freistoß war da alles andere als unverdient.

Richtig wild wurde es dann nach Wiederanpfiff. Erst erhöhte Hofmann für Karlsruhe, Glatzel antwortete nur Sekunden später per Kopf. Natürlich drängte der HSV danach mit aller Macht nach vorne, immer wieder wurden Sonny Kittel und der schnelle Bakery Jatta gesucht - doch Kittel vergab einen umstritten Strafstoß nach Videobeweis (72.).

Die Karlsruher verteidigten vor 25.000 Zuschauer im Volkspark mit allem, was sie hatten - und dann bekam Glatzel doch noch die Fußspitze an eine Flanke von Jatta. Die Verlängerung blieb torlos, die Entscheidung fiel vom Punkt.

Hamburger SV - Karlsruher SC: Die Stimmen

Tim Walter (Trainer Hamburger SV): "Es ist schwer, das Spiel nüchtern Revue passieren zu lassen, die Freude ist natürlich groß. Ich bin sehr stolz auf meine Truppe, wie sie immer alles überwindet, wie sie nie aufgibt. Im Elfmeterschießen gibt es immer nur einen glücklicheren Sieger."

Christian Eichner (Trainer Karlsruher SC): "Ich glaube, dass wir ein überragendes Fußball-Spiel gesehen haben. Wir sind verdient in Führung gegangen, machen das 2:0 - dann kommt das Brutale im Fußball, und dann ging es in die Lotterie. Ich ziehe meinen Hut, den ich nicht dabei habe, vor meiner Mannschaft."

Hamburger SV - Karlsruher SC: Die Aufstellungen

Hamburg: Heuer Fernandes - Gyamerah (56. Vagnoman), Vuskovic, Schonlau, Muheim (80. Wintzheimer) - Meffert - Kinsombi (56. Reis), Kittel - Jatta, Glatzel, Chakvetadze (59. Alidou, 106. Heyer). - Trainer: Walter

Karlsruhe: Gersbeck - Thiede, Kobald, O'Shaughnessy, Heise - Breithaupt (120. van Rhijn) - Gondorf, Wanitzek - Goller (86. Kaufmann), Choi (26. Cueto, 73. Gordon) - Hofmann (86. Schleusener). - Trainer: Eichner

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