Rot-Weiss Essens Marcel Platzek nach RWE-Wunder im DFB-Pokal: "Die Fans retten uns den Arsch"

Von Oliver Maywurm
Rot-Weiss Essen drehte einen 0:1-Rückstand in der Verlängerung das Achtelfinale im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen.
© IMAGO / Revierfoto
Cookie-Einstellungen

 

Nüchtern betrachtet sind es jetzt nur noch zwei Siege bis zum Pokalfinale in Berlin. Träumen Sie schon?

Platzek: Viele Fans haben mir schon geschrieben: 'Bald geht's ab nach Berlin!'. Aber wir genießen jetzt erst einmal den Sieg gegen Leverkusen und freuen uns auf die Auslosung am Sonntag.

 

Auch in der Liga läuft es momentan sehr gut für RWE. Sie stehen auf Platz zwei und dürfen vom Aufstieg träumen. Woran liegt das?

Platzek: Wir haben eine Super-Mannschaft von Nummer 1 bis 26. Jeder zieht komplett mit und wenn einer gebraucht wird, ist er da. Die Saison ist aber noch lange nicht vorbei.

Rot-Weiss Essen drehte einen 0:1-Rückstand in der Verlängerung das Achtelfinale im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen.
© getty
Rot-Weiss Essen drehte einen 0:1-Rückstand in der Verlängerung das Achtelfinale im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen.

Rot-Weiss Essens Marcel Platzek: "Fans retten uns den Arsch"

Wie wichtig wäre ein Aufstieg für den Verein?

Platzek: Extrem wichtig, Essen gehört einfach in den Profi-Fußball. Gerade für unsere Fans wollen wir das unbedingt packen, nachdem sie in den vergangenen Jahren leiden mussten. Ich bin schon so lange bei RWE und jedes Jahr haben wir uns dasselbe vorgenommen, nämlich aufzusteigen. In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass wirklich alles passt. Wir bleiben auch bei Nackenschlägen wie Rückständen oder Niederlagen stabil. Diese Kontinuität hat in den vergangenen Jahren einfach gefehlt.

Auch wirtschaftlich würde der Aufstieg dem Verein sicherlich enorm weiterhelfen.

Platzek: Natürlich ist ein Viertligist wie RWE mehr durch die aktuelle Situation gebeutelt als irgendwelche Bundesligisten. In diesem Zuge müssen wir uns bei unseren absolut positiv-bescheuerten Fans bedanken, die Geistertickets ohne Ende kaufen und uns so den Arsch retten. Sie tun alles für den Verein und halten ihn am Leben.

Was war für Sie persönlich das verrückteste Erlebnis mit den Fans?

Platzek: Vor einem Spiel im Niederrhein-Pokal in Wuppertal standen sie mal vor dem Tennis-Heim, in dem wir zu Mittag aßen und haben dort schon Bengalos gezündet und uns heiß gemacht. Das war sensationell. Auch die Choreografien, die sie immer wieder auf die Beine stellen, sind herausragend.

Rot-Weiss Essens Marcel Platzek: Transferhistorie

SaisonAbgebender VereinAufnehmender VereinAblöse
13/14ablösefrei
09/10ablösefrei
08/09-
07/08ablösefrei

Sie haben von 2009 bis 2013 vier Jahre lang bei Gladbach II gespielt. Waren Sie mal nahe dran, den Sprung zu den Profis zu schaffen?

Platzek: Ich habe einmal eine Woche oben reingeschnuppert, als Michael Frontzeck noch Trainer der Profis war. Leider ist daraus dann nie mehr geworden. Es war allgemein schon sehr viel Konkurrenz damals im Sturm bei der Borussia, auch in der zweiten Mannschaft.

Marcel Plazuek im Einsatz für die U19 von Rot-Weiss Essen gegen Bayer Leverkusens Christoph Kramer.
© getty
Marcel Plazuek im Einsatz für die U19 von Rot-Weiss Essen gegen Bayer Leverkusens Christoph Kramer.

Bei Gladbach II haben Sie zum Beispiel mit Amin Younes oder auch Marc-Andre ter Stegen gespielt. Was haben Sie für Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit ihnen?

Platzek: Sie waren damals gerade mal 18 oder 19 Jahre alt, aber man konnte schon sehen, dass sie es nach oben schaffen würden. Wenn ich mir anschaue, wo sie heute spielen, ist es schon eine geile Geschichte, mit ihnen mal zusammengespielt zu haben. Younes ist Nationalspieler geworden und spielt jetzt in Frankfurt, ter Stegen ist seit Jahren Stammkeeper in Barcelona.

Konnte man bei ter Stegen schon erahnen, dass er mal einer der besten Torhüter der Welt wird?

Platzek: Das vielleicht noch nicht unbedingt. Aber was er im Training manchmal gemacht hat, war schon unglaublich stark. Vor allem seine Abstöße und Flugbälle, die alle punktgenau beim Mitspieler landeten.

Waren bei Leverkusen Spieler dabei, die Sie besonders beeindruckt haben?

Platzek: Diaby und Bailey. Was die für ein brutales Tempo mit Ball am Fuß haben, ist schon erstaunlich. Da schaut man gerne zu, das ist ja auch in der Bundesliga so.

DFB-Pokal: Die weiteren Termine

Runde/EventTermin
Auslosung Viertelfinale7. Februar
Viertelfinale2./3. März 2021
Halbfinale1./2. Mai 2021
Finale13. Mai 2021
Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema