DFB-Pokal, 2. Runde: 1. FC Köln blamiert sich in Saarbrücken - Stuttgart glückt Revanche beim HSV

Von SPOX/SID
Der 1. FC Köln ist in Runde zwei des DFB-Pokals ausgeschieden.
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Der 1. FC Köln hat sich in der 2. Runde des DFB-Pokals blamiert. Der Effzeh schied gegen den Viertligisten 1. FC Saarbrücken aus. Der Außenseiter erzielte den 3:2-Siegtreffer in der 90. Minute. Dem VfB Stuttgart glückte nach der 2:6-Pleite in der Liga die Revanche gegen den Hamburger SV.

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1. FC Saarbrücken - 1. FC Köln 3:2 (0:0)

Tore: 1:0 Schorch (53.), 2:0 Jurcher (57.), 2:1 Hector (71.), 2:2 Terodde (84.), 3:2 Jänicke (90.)

  • Ausgerechnet die Kölner Klubikone Dirk Lottner hat die Krise "seines FC" massiv verschärft. Der von Lottner trainierte Viertligist 1. FC Saarbrücken blamierte den desolaten Effzeh. Köln ist damit vor dem wegweisenden Derby am Sonntag bei Fortuna Düsseldorf mächtig angezählt.
  • Köln scheitert bereits zum dritten Mal an einem Viertligisten - häufiger als jeder andere Bundesligist in der DFB-Pokal-Historie.
  • Saarbrücken konnte sich in drei der letzten fünf Pokal-Duell mit Bundesligisten durchsetzen.

  • Vor dem Anpfiff hatten Vandalen aus dem Saarbrücker Fanlager für negative Schlagzeilen gesorgt. Die Chaoten beschädigten in der Nacht vor dem Pokalspiel den Kölner Mannschaftsbus mit aufgesprühten Graffiti-Motiven und Schmähparolen. Der FC erstattete Anzeige.
Saarbrücken setzte sich überraschend gegen den 1. FC Köln durch.
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Saarbrücken setzte sich überraschend gegen den 1. FC Köln durch.

Hamburger SV - VfB Stuttgart 1:2 (1:1, 1:1) n.V.

Tore: 0:1 Gonzalez (2./FE), 1:1 Hunt (16./FE), 1:2 Al Ghaddioui (113.)

  • Krimi statt Spektakel: Der VfB Stuttgart hat sich dank Hamadi Al Ghaddioui für das 2:6-Debakel in der Liga revanchiert und den Hamburger SV nach einem packenden Thriller aus dem DFB-Pokal geschmissen. Drei Tage nach der Blamage gewannen die Schwaben Teil zwei des Doppelpacks an der Elbe mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung und zogen verdient ins Achtelfinale ein.
  • Stuttgart zog wie von Trainer Tim Walter angekündigt die nötigen "Lehren" aus der Liga-Pleite und setzte sich im fünften Pokal-Duell mit dem Rivalen aus dem Norden zum fünften Mal durch.
  • Der HSV fand hingegen im Vergleich zum Triumph am Samstag diesmal kaum Lösungen gegen die giftigen Gäste - und so platzte nach dem Halbfinal-Einzug im Vorjahr der Traum auf einen ähnlichen Pokal-Coup schon in der 2. Runde.
Revanche geglückt: Der VfB Stuttgart zeht gegen den Hamburger SV in die nächte Runde ein.
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Revanche geglückt: Der VfB Stuttgart zeht gegen den Hamburger SV in die nächte Runde ein.

VfL Bochum - Bayern München 1:2 (1:0)

Tore: 1:0 Davies (36./ET), 1:1 Gnabry (83.), 1:2 Müller (89.)

Rote Karte: Bella-Kotchap (88./Bochum)

Hier geht's zur Analyse.

MSV Duisburg - TSG Hoffenheim 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 Grillitsch (53.), 0:2 Adamyan (59.)

  • Die in der Bundesliga zuletzt so erfolgreichen Kraichgauer erreichten erstmals seit fünf Jahren das Pokal-Achtelfinale.
  • Angesichts von drei Pflichtspielen in sechs Tagen riskierte TSG-Trainer Alfred Schreuder im ungleichen Premieren-Duell mit dem Tabellenzweiten der 3. Liga eine Total-Rotation: Auf acht Positionen tauschte der Niederländer im Vergleich zum 3:2 bei Hertha BSC aus, unter anderem kam Torwart Philipp Pentke zu seinem Pflichtspieldebüt im TSG-Dress.
  • Die neu zusammengewürfelten Hoffenheimer brauchten rund 15 Minuten, um sich zu finden und überstanden bis dahin zwei brenzlige Situationen schadlos. Mit zunehmender Spieldauer übernahm Hoffenheim aber das Kommando, erarbeitete sich einen Ballbesitzanteil von rund 75 Prozent und spielte seine technischen Vorteile aus. Gefährlich wurde es für den viermaligen DFB-Pokalfinalisten Duisburg meist, wenn die Gäste das Spiel auf die Außen verlagerten.
  • Zur zweiten Halbzeit ersetzte Grillitsch den angeschlagenen Kapitän Sebastian Rudy und schlug gleich zu: Beim ersten schnell ausgespielten Konter stürmte Hoffenheim nach missglücktem Duisburger Freistoß mit Fünf-gegen-Drei aufs Tor zu, Grillitsch (53.) traf trocken. Die Zebras wollten nun zu viel und leisteten sich schwere individuelle Fehler. Eine solche Einladung von Leroy-Jacques Mickels nutzte Adamyan (59.) zum 2:0 und der Entscheidung.

SC Freiburg - Union Berlin 1:3 (1:1)

Tore: 0:1 Mees (36.), 1:1 Koch (45.+2), 1:2 Andrich (87.), 1:3 Gentner (90.+2)

  • Union Berlin hat die Überflieger des SC Freiburg gestoppt und mit dem Einzug in das Pokal-Achtelfinale Selbstvertrauen für das brisante Stadtderby getankt. Vier Tage vor dem Duell mit Hertha BSC gewannen die Eisernen beim Tabellendritten mit 3:1 (1:1), der Schlüssel zum Erfolg war die eiskalte Chancenverwertung.
  • Der vermeintlichen Favoritenrolle wurden die Gastgeber nur selten gerecht. Zwar setzte Verteidiger Nico Schlotterbeck den Ball per Kopf an den Außenpfosten (9.) und Torjäger Nils Petersen knapp daneben (20.), beide Aktionen resultierten allerdings aus Standardsituationen. Um gegen eine tiefstehende und clever agierende Union-Defensive Chancen zu kreieren, fehlte dem Sport-Club das Tempo.
  • Das missfiel auch Freiburgs Trainer Christian Streich, der an der Seitenlinie phasenweise entweder wie ein Rohrspatz schimpfte oder wegen der vielen Querpässe sarkastisch lächelte. Als Freiburg besser ins Spiel kam, sorgte Andrich (33.) mit einem Distanzschuss erst für Gefahr und Mees etwas später für die Führung. Dank Koch durfte aber auch Freiburg noch jubeln.
  • Vielleicht kam der SC auch deshalb mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine. Die Angriffe wurden in den ersten Minuten jedenfalls viel zielstrebiger vorgetragen, von den Außenbahnen flog eine Flanke nach der anderen in den Strafraum. Nach einer knappen Stunde war der "Sturmlauf" aber auch schon wieder beendet.
Lucas Alario, Bayer Leverkusen
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Lucas Alario, Bayer Leverkusen

Bayer 04 Leverkusen - SC Paderborn 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Alario (26.)

  • Bayer hat seine kleine Durststrecke beendet und darf weiter von seiner ersten Finalteilnahme seit 2009 träumen. Die Werkself gewann gegen den Ligakonkurrenten und konnte damit nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg endlich wieder ausgelassen jubeln.

  • Der argentinische Nationalspieler Lucas Alario (25.) erzielte den Siegtreffer für Bayer. Zum Saisonauftakt hatte Leverkusen den Bundesligaaufsteiger an selber Stelle bereits nach harten Kampf 3:2 bezwungen.

  • Bayer beherrschte vor nur 15.410 Zuschauern über weite Strecken das Geschehen und ließ den Gästen weitaus weniger Freiheiten als beim Kräftemessen im Sommer. Die Gäste traten nach ihrem ersten Saisonsieg in der Liga gegen Fortuna Düsseldorf am vergangenen Samstag mit breiter Brust an, aber die hochkarätige Bayer-Offensive um das wiedergenesene Ausnahmetalent Kai Havertz zeigte den Gästen immer wieder die Grenzen auf.

  • Bereits in der dritten Minute verhinderte SCP-Torwart Jannik Huth gegen Kevin Volland einen Rückstand seiner Mannschaft. Nur Sekunden später vergab auf der anderen Seite Christopher Antwi-Adjei eine gute Gelegenheit für das Bundesligaschlusslicht. Alario gelang dann aber aus abseitsverdächtiger Position nach schöner Vorarbeit von Karim Bellarabi die verdiente Führung für Bayer, das nur sieben Minuten später erstmals wechseln musst. Für den angeschlagenen Kapitän Lars Bender kam Panagiotis Retsos zu seinem ersten Saisoneinsatz.

  • In der Folge brachte sich Bayer mit vielen schlampigen Pässen vor dem Paderborner Tor selbst um den Lohn. Für die Gäste vergab Cauly (69.) noch eine große Möglichkeit zum Ausgleich, Streli Mamba (80.) scheiterte an Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky.

Fabian Klos, Arminia Bielefeld
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Fabian Klos, Arminia Bielefeld

Arminia Bielefeld - FC Schalke 04 2:3 (0:3)

Tore: 0:1 Schöpf (16.), 0:2 Raman (25.), 0:3 Raman (31.), 1:3 Klos (72.), 2:3 Soukou (77.)

Hier geht's zum Spielbericht.

Karlsruher SC, Philipp Hofmann
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Karlsruher SC, Philipp Hofmann

SV Darmstadt 98 - Karlsruher SC 0:1 (0:0)

Tor: Hofmann (85.)

  • Für Philipp Hofmann war es der siebte Pflichtspieltreffer in dieser Spielzeit, damit ist er der Toptorjäger des KSC. Im DFB-Pokal ist es in seinem elften Spiel bereits der sechste Treffer.
  • Zum vierten Mal in Folge kommen die Darmstädter nicht über die ersten beiden Runden hinaus. Letztmals das Achtelfinale erreichten die Lilien in der Saison 2015/16.

  • Nach zuvor zehn Pflichtspielen in Folge ohne Heimniederlage (fünf Siege, fünf Remis) verliert Darmstadt mal wieder ein Spiel vor eigenem Publikum. Zudem ist es die erste Heimniederlage für Trainer Grammozis. Die zuvor letzte Niederlage zu Hause gab es am 10. Februar beim 1:2 gegen Heidenheim.

  • Während der KSC im ersten Durchgang das bessere Team war (10:3 Torschüsse), wendete sich im zweiten Durchgang das Blatt und Darmstadt kam zu mehr Torchancen (11:3). Am Ende entschied Philipp Hofmann in der 85. Minute die Partie.
  • Karlsruhe ist nun schon seit fast zwei Monaten und insgesamt sieben Pflichtspielen unbesiegt (zwei Siege, fünf Remis). Die zuvor letzte Niederlage gab am 1. September beim 0:3 in Osnabrück. Zudem erreicht der KSC erstmals seit 2012/13 wieder das Achtelfinale im DFB-Pokal.
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