Schürrle überragt - Götze stark

Andre Schürrle erzielte gegen Schweden einen Hattrick
© getty

Die deutsche Nationalmannschaft hat die WM-Qualifikation ungeschlagen beendet. In Schweden siegte das DFB-Team mit 5:3 (1:2). Überragender Mann auf dem Platz war Andre Schürrle.

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Schürrle erzielte in seinem 28. Länderspiel seinen ersten Hattrick und hatte so entscheidenden Anteil am erneuten Torfestival gegen Schweden (Hinspiel 4:4). Die weiteren Treffer erzielten Mesut Özil und der eingewechselte Mario Götze.

Manuel Neuer: Die ersten drei Bälle, die er aufs Tor bekam, waren drin - allesamt unhaltbar. Der vierte knallte ihm als fieser Aufsetzer mitten ins Gesicht. Ein gebrauchter Tag für einen Torhüter. Konnte sich immerhin mit einem Dribbling auszeichnen, der anschließend Pass ging dann aber ins Aus. Ein gebrauchter Tag eben. Note 3

Philipp Lahm: Selbst Mr. Zuverlässig ließ sich anfangs vom laissez-faire der Mannschaft anstecken, machte ungewöhnlich leichte Fehler und musste sogar mal ein Foul auspacken. Fing sich aber schnell und war dann der gewohnte Antreiber. In der Schlussphase auf seiner Guardiola-Position ins defensive Mittelfeld geschoben. Note 3

Jerome Boateng: War vor dem 0:1 nicht wach genug und ließ Hysen in seinem Rücken laufen. Rückte beim zweiten Gegentreffer unnötig weit noch vorne und eröffnete so Kacaniklic zu viel Raum. Dafür im Aufbauspiel mit wunderbaren Diagonalbällen und scharfen, präzisen Pässen in die Spitze. Note 4

Mats Hummels: Weil Mertesacker kränkelte, durfte der Dortmunder mal wieder von Beginn an ran. Spielte auch seinen langen Außenristpass, den man aus Dortmund kennt, der aber Löw nicht besonders gut gefällt. Nicht immer so positionstreu wie von Löw gefordert, gewann aber viele Zweikämpfe und war auch in der Luft stark. Note 3,5

Marcell Jansen: Agierte vor dem ersten Gegentreffer ähnlich schlafmützig wie Kroos und stand dann im Niemandsland ohne Zugriff. Nach vorne aber engagiert und mit guten Aktionen, beispielsweise beim Hinterlaufen von Schürrle. Auch gut sein Durchsetzungsvermögen, mit dem er den Ausgleich einleitete. Note 3,5

Bastian Schweinsteiger: Bestritt sein Jubiläumsspiel in einer schwarzen Arjen-Robben-Gedächtnishose. Suchte an der Seite von Kroos seine genaue Rolle als defensiver Sechser, fühlt sich ja mit einem defensiven Nebenmann und einen Tick weiter vorn deutlich wohler. Hatte Pech, dass sein Ballgewinn vor dem 0:2 gleich ein Ballverlust wurde. Insgesamt mit zu vielen Ballverlusten, aber auch mit guten Pässen. Note 4,5

Toni Kroos: Suchte an der Seite von Schweinsteiger seine genaue Rolle als defensiver Sechser, fühlt sich ja mit einem defensiven Nebenmann und einen Tick weiter vorn deutlich wohler. Zögerte beim langen Ball vor dem 0:1 und kam dann nicht mehr in den Zweikampf. Spielte ein paar ordentliche Bälle und verlagerte das Spiel geschickt. In der zweiten Hälfte lange Zeit unsichtbar, bis er sich einen Assist für Schürrles Traumtor zuschreiben durfte. Note 3,5

Thomas Müller: Hatte schon vor dem Spiel mächtig Spaß, weil die von den Schweden engagierte Blondine ihre ganz eigene Interpretation der deutschen Nationalhymne sang. Mit dem Spaß war es allerdings schnell vorbei. War zwar wie immer bemüht und auf der Suche nach Räumen, allerdings öffneten die Schweden nur wenige. Hatte mit einem Lattenkopfball Pech. Note 4,5

Mesut Özil: Wartete an seinem Geburtstag zunächst vergebens auf Geschenke. Die Schweden packten ihn ordentlich an. Ließ sich immer wieder auf die Flügel fallen, um von dort das Spiel zu entwickeln. Das gelang nicht immer. Vor dem 0:2 mit schwachem Zweikampfverhalten im Luftkampf. Dafür mit starkem Abschluss beim Anschlusstreffer und guter Übersicht beim Ausgleich. Musste zehn Minuten vor Schluss angeschlagen vom Platz. Note 2,5

Andre Schürrle: Immer auf der Suche nach Eins-gegen-eins-Duellen. Machte mit seinem Tempodribbling den Schweden einige Probleme, so auch vor dem 2:2, das er mit seinem Hackentrick einleitete. Hätte nach einem Foul von Källström einen Elfmeter bekommen müssen. Der schottische Schiedsrichter zeigte ihm dagegen Gelb. Blieb dagegen im Zweikampf mit Nilsson stabil und erzielte das 3:2. Auch beim 4:2 eiskalt vor dem Tor. Das Sahnehäubchen aufs Torfestival war sein Traumtor zum Hattrick. Note 1

Max Kruse: Gegen Irland wurde ihm noch der Mittelfeldspieler Özil vorgezogen. Spielte wie ein echter Stürmer, ließ sich immer wieder mit dem Rücken zum Tor anspielen und verteilte die Bälle nach außen. War zwar nicht torgefährlich wie ein echter Stürmer, hatte aber bei zwei Treffern seine Füße im Spiel. Note 2,5

Mario Götze: Zuletzt war ja viel über seinen Fitnesszustand und seine Ausrüstung diskutiert worden. Machte kleidungstechnisch keinen Fehler und war auch sportlich nach seiner Einwechslung sofort da. Erzielte den Ausgleich mit einem schönen Schuss ins rechte Eck selbst und bereitete Schürrles zweiten Treffer gut vor. Danach wurde es weniger auffällig, arbeitete vor allem an seiner Fitness. Note 2

Benedikt Höwedes: Löste eine große Rochade aus. Ging auf die Lahm-Position, der ins Mittelfeld auf die Schweinsteiger-Position, Schweinsteiger auf die Kroos-Position, Kroos auf die Özil-Position, Özil auf die Kruse-Position und Kruse ging raus. Ohne Bewertung

Julian Draxler: Durfte noch kurz für den verletzten Özil auf die Özil-Kruse-Position. Ohne Bewertung

Schweden - Deutschland: Daten zum Spiel