Viele Chancen - keine Tore

SID
Der spanische Kapitän Raul Garcia foult Dennis Aogo
© Getty

Mit einer Nullnummer unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw sind die deutschen U21-Fußballer in die EM in Schweden gestartet.

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Die Mannschaft von Coach Horst Hrubesch kam in Göteborg gegen Top-Favorit Spanien um Wunderkind Bojan Krkic (FC Barcelona) zu einem 0:0.

Damit haben die 2009 weiter sieglosen deutschen Junioren vor den abschließenden Spielen gegen Finnland am Donnerstag und England am kommenden Montag noch alle Chancen, erstmals seit 27 Jahren wieder das Halbfinale zu erreichen. England hatte Finnland zum Auftakt mit 2:1 besiegt.

Hrubesch kritisiert verhaltenen Beginn

"'In der ersten Halbzeit haben wir zu verhalten gespielt. Das funktioniert gegen die Spanier nicht. In der zweiten Halbzeit war es wesentlich besser", sagte Hrubesch. Seine Spieler waren mit der Punkteteilung nicht unzufrieden.

"In der zweiten Halbzeit haben wir mehr Druck aufgebaut. Mit etwas mehr Glück gewinnen wir das Spiel. In den nächsten Spielen müssen wir unsere Chancen besser nutzen", meinte Kapitän Sami Khedira, während Torhüter Manuel Neuer erklärte: "Beide Mannschaften können mit dem Ergebnis zufrieden sein."

Boenisch muss ins Krankenhaus

Verzichten müssen die DFB-Junioren im weiteren Turnierverlauf aber wohl auf Sebastian Boenisch. Der Außenverteidiger von Werder Bremen, der von Polens A-Team umworben wird, erlitt in der 38. Minute eine Bänderverletzung und wurde noch während der Partie ins Krankenhaus eingeliefert.

Vor 16.700 Zuschauern im ausverkauften Stadion Gamla Ullevi hatte Hrubesch die erwartete Formation aufs Feld geschickt.

So kamen in Neuer, Andreas Beck, Gonzalo Castro, Mesut Özil und Marko Marin alle fünf Spieler mit A-Länderspielen von Beginn an zum Einsatz.

Sturm ohne Stürmer

Im Sturm begannen in Özil und Ashkan Dejagah zwei etatmäßige Mittelfeldspieler. Bereits in der 5. Minute sorgten der Bremer Özil und sein vielleicht künftiger Klubkollege Marin unfreiwillig für Gelächter: Bei einem Freistoß konnten sie sich offenbar nicht entscheiden, wer ausführt, liefen beide vorbei und ließen den Ball einfach liegen.

In der Folge neutralisierten sich beide Teams weitgehend. Die DFB-Junioren standen sicher in der Innenverteidigung und hatten auch Krkic gut im Griff.

Latte rettet für Neuer

Als Schwachpunkte erwiesen sich aber die linke Abwehrseite, wo Boenisch mit dem quirligen Sisi Mühe hatte, und das rechte Mittelfeld, wo der Deutsch-Spanier Castro keine Bindung zum Spiel fand. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde die Partie lebendiger.

In der 32. Minute köpfte Torrejon nach einem Eckball gegen die Latte. In der Nachspielzeit traf Marin nach einem schönen Solo nur den Außenpfosten.

Dejagah und starker Özil vergeben Sieg

Die bis dahin größte Chance auf die Führung vergab aber Dejagah, der den Ball nach schönem Pass von Özil freistehend über das Tor schoss (51.).

Beim umgekehrten Zusammenspiel zwölf Minuten später rettete Spaniens Torhüter Sergio Asenjo mit einem glänzenden Reflex per Fuß gegen Özil. Der Bremer scheiterte auch in der 81. Minute freistehend am spanischen Schlussmann.

Innenverteidiger Jerome Boateng vom Hamburger SV und Özil hinterließen im DFB-Team den besten Eindruck.

Bei den Spaniern, die ohne sechs beim Confed Cup spielende Jungstars auskommen mussten, überzeugten vor allem Sergio Asenjo und Torrejon.

Der DFB-Kader im Überblick