Die zentrale Rolle nach dem Rücktritt von Toni Kroos spricht er Joshua Kimmich zu. "Er kann unser Rodri sein, wenn man ihm das Vertrauen schenkt", schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne.
"Man hat bei den Spaniern mit einem überragenden Rodri gesehen, wie wichtig diese Position ist, auch wenn Toni sie im deutschen Team etwas anders interpretiert", so Matthäus.
Rodri, der als Stammspieler bei Premier-League-Meister Manchester City eine wichtige Rolle im System von Pep Guardiola spielt, ist auch bei den Spaniern der Denker und Lenker im Mittelfeld.
Für Matthäus gebe es nur Bayern Münchens Kimmich, der im Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann zu Ähnlichem in der Lage ist. Der 29-Jährige, der im Viertelfinale durchsetzungsstark die Kopfballvorlage zum zwischenzeitlichen 1:1 von Florian Wirtz gegeben hatte, sei "gegen Spanien auch als Rechtsverteidiger unser bester Mann" gewesen, schrieb der 63-Jährige, "wäre im Mittelfeld aber noch wertvoller".
Matthäus' DFB-Fazit: "Kein überragendes Turnier"
Matthäus' EM-Fazit der DFB-Auswahl fällt derweil nicht vollends positiv aus. Insgesamt habe Deutschland "ein gutes, wenn auch kein überragendes Turnier gespielt", so Matthäus: "Das ist gar nicht böse gemeint. Man hat eine große Euphorie entfacht, aber für die Note Eins fehlt uns das Halbfinale und Finale oder auch die ein oder andere bessere Leistung in den Partien, die wir absolviert haben."
Mit Blick auf die kommenden Turniere brauche die Mannschaft auch angesichts der personellen Veränderungen im Kader "natürlich das Quäntchen Glück, denn wir sind sicher nicht vor den anderen Ländern. Aber das sind die Spanier - anders als vor zwölf oder 14 Jahren - auch nicht", erklärte Matthäus.
Deutschland gehöre "dennoch zu dem Kreis von rund acht Teams, die für den Titel in Frage kommen".