Ex-Bayern-Boss Oliver Kahn kritisiert gescheiterte DFB-Taskforce: "Entwickelte sich eher zu einer Taskfarce"

Von Christian Guinin
Oliver Kahn
© getty

Oliver Kahn hat klare Worte für die gescheiterten Taskforce des DFB gefunden. Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende des FC Bayern übt dabei Kritik am Verband.

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"Die Taskforce, die nach der blamablen WM in Katar durchaus Sinn machte, entwickelte sich im Zeitablauf eher zu einer Taskfarce", schoss Kahn gegenüber der Sport Bild in Richtung DFB. "Als Rudi Völler richtigerweise sein Amt übernahm, wurden danach wichtige Entscheidungen größtenteils ohne Einbezug aller Mitglieder getroffen. Deshalb habe ich zuletzt mein Mitwirken auch nicht mehr als zielführend empfunden."

Zuvor hatten Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Mintzlaff als Mitglieder der nach der Weltmeisterschaft in Katar ins Leben gerufenen Taskforce ihren Rücktritt aus eben dieser erklärt.

"Der aktuelle, für den DFB öffentlichkeitswirksame Expertenrat, ist nie mit den entsprechenden Entscheidungskompetenzen ausgestattet worden, um effektiv, wirksam und zielstrebig arbeiten zu können", ließ Rummenigge in einer Mitteilung wissen:

Darüber hinaus sei man auch nicht über die Berufung von Andreas Rettig als neuen DFB-Geschäftsführer informiert worden. "Die Taskforce wurde in wichtige Beschlüsse des DFB nicht eingebunden, teilweise nicht einmal informiert. So haben wir von der Installation Andreas Rettigs als Geschäftsführer Sport des DFB, eine durchaus sensible Personalie und diskussionswürdige Entscheidung, durch die Medien erfahren. Auf dieser Basis ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht möglich", so Rummenigge.

Rettig verantwortet künftig die Bereiche Nationalmannschaften und Akademie - damit ist er zusammen mit Sportdirektor Rudi Völler federführend bei der Suche nach einem neuen Bundestrainer, der als Nachfolger des entlassenen Hansi Flick installiert werden muss.