U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz spricht über Sucht nach Anerkennung: "Ich hatte nie genug davon"

Von SPOX
Stefan Kuntz suchte siche psychologische Hilfe.
© getty

Stefan Kuntz hat offen über seine Sucht nach Anerkennung gesprochen. Der Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft gab zu, nach seinen Entlassungen in Neunkirchen (2000), Karlsruhe (2002), Mannheim (2003) und Ahlen (2003) psychologische Hilfe aufgesucht zu haben.

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"Diese Sucht nach Anerkennung hat sich erfüllt, wenn ich ein Tor schießen konnte. Wenn du dich vor die Kurve stellst, und alle jubeln dir zu - das kannst du nicht kaufen. Ich hatte nie genug davon", wird Kuntz von der Bild zitiert.

Nach seinem Karriereende 1999 hat sich diese Sucht nicht mehr durch Tore erfüllen können. Zwar startete Kuntz bei Borussia Neunkirchen seine Laufbahn als Trainer, es war jedoch nicht mehr dasselbe.

Kuntz arbeitete mit Mental-Trainerin

Um besser mit seiner Sucht umgehen zu können, arbeitete Kuntz mit einer Mental-Trainerin zusammen. Eine seiner Methoden: "Ich schließe die Augen, stelle mir vor, dass ich an einem tollen Platz bin. Ob das eine Berghütte ist oder am Strand - jeder wie er will. Dann soll ich mir den kleinen Stefan vorstellen, der zu mir - dem großen Stefan - kommt, der offensichtlich dieses Anerkennungsproblem hat und dann soll ich, also der große Stefan, den kleinen in den Arm nehmen. Das funktioniert."

Auch seine Frau habe Kuntz dabei geholfen, sich seiner Sucht zu entledigen. "Irgendwann saß ich in der Küche und habe meiner Frau Verbesserungsvorschläge gemacht, wie man die Spülmaschine einräumt. Dann hat meine Frau zu mir gesagt: 'Mein Freund, du musst einen Ersatz für geschossene Tore finden.' Das war der richtige Ansatz", erzählte der Europameister von 1996.

Seit 2016 arbeitet Kuntz als Nachwuchstrainer beim DFB. 2017 wurde er mit der U21 Europameister, 2019 verlor er erst im Finale gegen Spaniens U21-Auswahl (1:2).

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