"Es ist natürlich schön, so etwas von den Fans zu lesen", sagte Boateng, der aber klarstellte: "Das ganze Thema hat mich aber nicht wirklich beschäftigt."
Einfach über sich ergehen lassen wollte er Gaulands Aussagen aber nicht. "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut, aber wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben", hatte Gauland der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gesagt - und damit einen Sturm der Entrüstung sowie eine Welle der Solidarität für den Weltmeister ausgelöst.
"Traurig, dass es das gibt"
"Es ist traurig, dass es solche Aussagen heute überhaupt noch gibt", kommentierte der deutsche Nationalspieler diese diskriminierende Äußerung: "Ich glaube aber, dass es heute im Stadion genug positive Antworten darauf gab. Ich bin froh und stolz, Deutscher zu sein. Zudem glaube ich, dass ich in der Mannschaft gut integriert bin."
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Mit dem Spiel der deutschen Mannschaft war er dagegen nicht zufrieden: "Es kann nicht sein, dass wir gegen eine solche Mannschaft ständig hinterherrennen. Wir haben die Räume nicht zugestellt, die Zweikämpfe nicht angenommen und dem Gegner viel zu oft den Ball überlassen."
Joshua Kimmich, dem gerade beim 1:2 sein Gegenspieler Michal Duris entwischt war, nahm Boateng in Schutz: "Das sah ein bisschen unglücklich aus. So etwas passiert aber. Wir alle und auch der Trainer wissen jedoch, dass Joshua ein super Junge ist. Er hat sehr großes Potenzial."
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