Der 21-Jährige kam gegen Argentinien zu seinem zweiten Spiel im DFB-Trikot und hatte einige gute Szenen. Angesichts seiner fußballerischen Anlagen brachte Löw vor einiger Zeit bereits den Boateng-Vergleich ein. "Natürlich ist das ein Kompliment, aber ich bin Antonio Rüdiger", sagte der Innenverteidiger nun im "Kicker".
"Ich kann viel von Jerome oder auch von Mats Hummels lernen, aber ich bleibe ich und will keine Kopie werden", stellte Rüdiger klar. Doch der Karriereverlauf des Bayern-Profis könnte auch dem Stuttgarter als Blaupause dienen. Rüdiger soll und will sich wie Boateng zunächst sowohl im Zentrum als auch auf rechts anbieten.
"Er hatte auch einige Patzer"
"Er ist einer der Besten auf der Welt, bringt vieles mit, ist vielseitig, variabel einsetzbar, und ich kann viel von ihm lernen. Wir sind in der Karriere den gleichen Weg gegangen. Auch er hat erst als rechter Verteidiger begonnen", so Rüdiger über den Weltmeister, den er als Vorbild bezeichnet. "Von ihm kann ich mir eine Menge abschauen."
Etwa die Ruhe im Spielaufbau oder die Konzentration im Zweikampf - Attribute, die sich Boateng erst erarbeiten musste. "Er hatte in jungen Jahren auch einige Patzer in seinem Spiel. Aber jetzt ist er total präsent, spielt cool und gelassen. Das kommt mit der Erfahrung, mit den Spielen und letztendlich auch mit dem Alter", so Rüdiger.
"Habe jetzt keinen Freibrief"
Bereits gegen Polen im Mai kam der gebürtige Berliner zu seinem Debüt in der DFB-Elf und spielte damals eine Halbzeit, nun folgte die zweite Einladung und direkt die nächste Bewährungsprobe. Dass auf ihn gesetzt wird, wertete Rüdiger als Beweis für "ein großes Ansehen bei Jogi Löw".
Zukünftige Berufungen werden durch die Rücktritte von Philipp Lahm und Per Mertesacker zudem nicht unwahrscheinlicher. Doch Rüdiger will eine mögliche Teilnahme an der EM 2016 nicht als Selbstläufer verstehen. Löw habe gesagt, "dass ich in seinen Zukunftsplanungen eine Rolle spiele. Aber deshalb habe ich ja jetzt keinen Freibrief."
Antonio Rüdiger im Steckbrief