"Für uns ein Killer": Eintracht Frankfurt hadert mit Roter Karte für Kolo Muani

Von Justin Kraft
Nach der glattroten Karte im Hinspiel gegen Neapel wird Frankfurt auf seinen Topscorer Kolo Muani verzichten müssen.
© imago images

Eintracht Frankfurt verliert das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League gegen die SSC Neapel mit 0:2. Randal Kolo Muani sah dabei die Rote Karte und wird im Rückspiel gesperrt fehlen. Mario Götze und Oliver Glasner empfanden die Entscheidung des Schiedsrichters als zu hart.

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Für die SGE sei der Platzverweis "ein Killer" gewesen, sagte Mario Götze anschließend bei Prime Video: "Am Ende muss man auch die ganze Situation einschätzen, finde ich als Fußballer. Ich meine, es war eine Offensivaktion von Kolo und natürlich geht es total schnell. Der andere Spieler geht auch zur Grätsche und das sind Sekunden, die da entscheiden." Es sei "einfach hart, in einer Offensivaktion eine Rote Karte zu geben".

Oliver Glasner pflichtete seinem Spieler bei: "Er spielt zunächst den Ball und wir hatten vor Kurzem eine ähnliche Situation. Da hat der Schiedsrichter mir erklärt: Wenn er vorher den Ball spielt, ist es nur Gelb." Auch für Buta war das Foul "keine Rote Karte", wie er nach Abpfiff in der Mixed Zone verriet.

Nachdem Kolo Muani der Ball zu weit wegsprang, traf er seinen herangrätschenden Gegenspieler mit der offenen Sohle am Knöchel. Dieser Kontakt sei so intensiv und grob gewesen, argumentierte Schiedsrichter-Experte Wolfgang Stark, dass die Rote Karte hier vertretbar sei, obwohl der Frankfurter zuerst den Ball gespielt habe.

Für Matthias Sammer Grund genug, das Regelwerk und dessen Umsetzung anzuzweifeln. "Das Leben findet auf dem Platz statt und nicht in der Theorie", sagte der Experte: "Und das ist auch das, was mich so ein bisschen an unseren Schiedsrichtern im Moment in Deutschland stört. Wir brauchen mehr Persönlichkeit, wir brauchen mehr Gefühl für Situationen und Handlungen."

Für Kolo Muani könnte die Champions-League-Saison damit gelaufen sein. Nach der 0:2-Niederlage der Eintracht im Hinspiel ist die Ausgangsposition für ein Weiterkommen im Rückspiel denkbar schlecht. Dementsprechend übten sich die Frankfurter auch im Zweckoptimismus. So fragte Götze in Bezug auf die zwei Tore von Neapel: "Warum sollte uns das nicht auch gelingen?" Und auch Glasner sprach davon, dass noch alles möglich sei. Man werde nicht mit weißen Fahnen auflaufen. Ein "1:0 in der 85. Minute" würde reichen, um wieder im Spiel zu sein, erklärte der Trainer. Das Rückspiel findet am 15. März in Neapel statt.

 

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