Champions League: Französischer Innenminister erhebt schwere Vorwürfe gegen Jürgen Klopp wegen Chaos im Finale

Von Tim Ursinus
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hat wegen den chaotischen Szenen am Rande des Champions-League-Finals in Paris schwere Vorwürfe gegen Jürgen Klopp erhoben.
© getty

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hat wegen den chaotischen Szenen am Rande des Champions-League-Finals in Paris schwere Vorwürfe gegen Jürgen Klopp erhoben.

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Vor dem Spiel zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool waren tausende englische Zuschauer ohne Ticket ins Stadion gelangt. LFC-Coach Klopp trage dafür eine Mitschuld, so Darmanin auf einer Pressekonferenz: "Ich erinnere Sie daran, dass der Liverpool-Trainer vor einigen Tagen - und das ist öffentlich - die Fans dazu aufgerufen hat, auch ohne Ticket nach Frankreich zu kommen."

Der Verein hatte den Fans zwar offiziell geraten, nicht ohne Ticket nach Paris zu reisen. Klopp sagte allerdings Anfang Mai, dass die französische Hauptstadt "groß genug" sei.

Insgesamt 2700 Reds-Anhänger wurde trotz einer regulären Eintrittskarte hingegen der Zugang verwehrt. Anschließend war es zu unschönen Szenen gekommen. Die örtliche Polizei griff unter anderem auf Tränengas und Gewalt zurück, um die aufgebrachten Fans, die über die Zäune zur Arena kletterten, unter Kontrolle zu bekommen. Insgesamt wurden mehr als 100 Festnahmen und 230 Verletzte registriert. Durch das Chaos hatte sich der Anpfiff um 37 Minuten verzögert.

Verantwortlich dafür seien besonders die Liverpooler Fans gewesen, erklärte Darmanin. Die Real-Anhänger seien deutlich besser organisiert gewesen. "Diese Probleme gibt es nur im Fußball bei bestimmten englischen Vereinen", sagte er. Der Minister sprach von 30.000 bis 40.000 Menschen, die sich mit gefälschten oder ohne Eintrittskarten vor dem Stade de France eingefunden hätten.

Liverpool-Fans sorgten schon 2019 für Probleme

Bereits beim Champions-League-Finale 2019 in Madrid hatte es derartige Probleme mit den Liverpool-Fans gegeben. "Und das führte zu ähnlichen Schwierigkeiten. Die gleichen Probleme gab es vergangenes Jahr in Wembley (beim Finale der Euro 2020, Anm. d. Red.): Das Verhalten, die Desorganisation und ein riesiger Markt für gefälschte Tickets", sagte Darmanin.

Zudem verteidigte der Politiker das harte Vorgehen der Polizei. "Die getroffenen Entscheidungen haben Tote verhindert", sagte er und räumte ein: "Ich möchte mit der Ministerin unser Bedauern zum Ausdruck bringen über die Organisation dieses Finales, weil eine Minderheit das Spiel nicht vollständig hat sehen können." Liverpool hat bereits eine Untersuchung beantragt, die Ermittlungen laufen.

 

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