Rassismus im Fußball: Die schwersten Vorfälle nach dem Eklat im Spiel zwischen PSG und Basaksehir im Überblick

 
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Aufgrund eines Rassismus-Eklats im Champions-League-Spiel zwischen PSG und Basaksehir verließen alle Akteure das Feld und sorgten für einen Spielabbruch (die Szene im Video). SPOX zeigt eine Auswahl von den schwersten Fällen dieser Art.

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Aufgrund eines Rassismus-Eklats im Champions-League-Spiel zwischen PSG und Basaksehir verließen alle Akteure das Feld und sorgten für einen Spielabbruch (die Szene im Video). SPOX zeigt eine Auswahl von den schwersten Fällen dieser Art.
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Aufgrund eines Rassismus-Eklats im Champions-League-Spiel zwischen PSG und Basaksehir verließen alle Akteure das Feld und sorgten für einen Spielabbruch (die Szene im Video). SPOX zeigt eine Auswahl von den schwersten Fällen dieser Art.

Was war passiert? Basakeshirs Co-Trainer Pierro Webo wurde von dem vierten Offiziellen Sebastain Coltescu über Funk mehrfach als "Negro" (rumänisch für "Schwarzer") bezeichnet, was auf beiden Seiten für große Entrüstung sorgte.
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Was war passiert? Basakeshirs Co-Trainer Pierro Webo wurde von dem vierten Offiziellen Sebastain Coltescu über Funk mehrfach als "Negro" (rumänisch für "Schwarzer") bezeichnet, was auf beiden Seiten für große Entrüstung sorgte.

Besonders Ex-Hoffenheimer Demba Ba nahm sich Coltescu zur Brust und machte ihm klar, dass er eine weiße Person in dieser Form nicht klassifizieren würde. Auch in den sozialen Medien stellten sich zahlreiche Spieler und Klubs hinter Webo.
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Besonders Ex-Hoffenheimer Demba Ba nahm sich Coltescu zur Brust und machte ihm klar, dass er eine weiße Person in dieser Form nicht klassifizieren würde. Auch in den sozialen Medien stellten sich zahlreiche Spieler und Klubs hinter Webo.

3. Januar 2013: Während eines Testspiels des AC Milan hatten Fans des italienischen Viertligisten Pro Patria Kevin-Prince Boateng so lange provoziert, bis der Ghanaer in der 26. Minute vorzeitig den Platz verließ und seine Teamkollegen ihm folgten.
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3. Januar 2013: Während eines Testspiels des AC Milan hatten Fans des italienischen Viertligisten Pro Patria Kevin-Prince Boateng so lange provoziert, bis der Ghanaer in der 26. Minute vorzeitig den Platz verließ und seine Teamkollegen ihm folgten.

Für seine Reaktion erhielt Boateng weltweit Zuspruch. Sechs Pro-Patria-Fans wurden allerdings später vom Vorwurf des Rassismus in zweiter Instanz freigesprochen. Noch heute setzt sich Boateng gegen Rassismus im Fußball ein.
© imago images / Buzzi

Für seine Reaktion erhielt Boateng weltweit Zuspruch. Sechs Pro-Patria-Fans wurden allerdings später vom Vorwurf des Rassismus in zweiter Instanz freigesprochen. Noch heute setzt sich Boateng gegen Rassismus im Fußball ein.

2. April 2019: Juve-Stürmer Moise Kean wird im Auswärtsspiel bei Cagliari Calcio dauerhaft rassistisch beleidigt. Dann trifft er zum 2:0-Endstand und stellt sich mit ausgebreiteten Armen vor die Kurve der Cagliari-Fans, die toben.
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2. April 2019: Juve-Stürmer Moise Kean wird im Auswärtsspiel bei Cagliari Calcio dauerhaft rassistisch beleidigt. Dann trifft er zum 2:0-Endstand und stellt sich mit ausgebreiteten Armen vor die Kurve der Cagliari-Fans, die toben.

Doch als ob die Vorfälle während des Spiels nicht schon schlimm genug wären, kommt es nach Abpfiff zur Steigerung eines Skandals. Keans Teamkollege Bonucci sah die Schuld der Vorfälle nämlich bei "50:50", wie er sagte.
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Doch als ob die Vorfälle während des Spiels nicht schon schlimm genug wären, kommt es nach Abpfiff zur Steigerung eines Skandals. Keans Teamkollege Bonucci sah die Schuld der Vorfälle nämlich bei "50:50", wie er sagte.

"Moise hat einen Fehler gemacht und die Curva hat einen Fehler gemacht", erklärte der Innenverteidiger. Und selbst Juve-Coach Allegri maßregelte Kean: "Er hätte diesen Jubel vermeiden sollen." Das Entsetzen war anschließend groß.
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"Moise hat einen Fehler gemacht und die Curva hat einen Fehler gemacht", erklärte der Innenverteidiger. Und selbst Juve-Coach Allegri maßregelte Kean: "Er hätte diesen Jubel vermeiden sollen." Das Entsetzen war anschließend groß.

Unterstützung erhielt Kean besonders von anderen aktiven und ehemaligen farbigen Serie-A-Profis. Weltmeister Thuram verurteilte Bonuccis Verhalten als "beschämend", Mario Balotelli sagte, Bonucci habe Glück gehabt, dass er nicht in der Nähe gewesen sei.
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Unterstützung erhielt Kean besonders von anderen aktiven und ehemaligen farbigen Serie-A-Profis. Weltmeister Thuram verurteilte Bonuccis Verhalten als "beschämend", Mario Balotelli sagte, Bonucci habe Glück gehabt, dass er nicht in der Nähe gewesen sei.

Bonucci entschuldigte sich hinterher mehrfach, stellte seine Aussagen richtig: "Ich selbst bin zu 100 Prozent gegen Rassismus - und möchte mich nochmals bei allen, die mich missverstanden haben, entschuldigen." Ein fader Beigeschmack blieb dennoch.
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Bonucci entschuldigte sich hinterher mehrfach, stellte seine Aussagen richtig: "Ich selbst bin zu 100 Prozent gegen Rassismus - und möchte mich nochmals bei allen, die mich missverstanden haben, entschuldigen." Ein fader Beigeschmack blieb dennoch.

14. Oktober 2019: Der 6:0-Sieg von Englands Nationalmannschaft in der Qualifikation für die EM 2020 gegen Bulgarien rückte komplett in den Hintergrund. Die Partie stand gleich zweimal kurz vor dem Abbruch.
© imago images / Focus images

14. Oktober 2019: Der 6:0-Sieg von Englands Nationalmannschaft in der Qualifikation für die EM 2020 gegen Bulgarien rückte komplett in den Hintergrund. Die Partie stand gleich zweimal kurz vor dem Abbruch.

Grund dafür waren einige bulgarische "Fans", die wie bei den Spielen gegen Tschechien und den Kosovo durch rassistische Rufe negativ auffielen. Der Stadionsprecher musste die eigenen Anhänger zudem mehrmals zur Mäßigung auffordern.
© imago images / focus images

Grund dafür waren einige bulgarische "Fans", die wie bei den Spielen gegen Tschechien und den Kosovo durch rassistische Rufe negativ auffielen. Der Stadionsprecher musste die eigenen Anhänger zudem mehrmals zur Mäßigung auffordern.

3. November 2019: Mario Balotelli, damals bei Brescia Calcio, wurde bei einem Ligaspiel über die gesamte Partie von Hellas-Verona-Anhängern beschimpft und drohte kurz vor der 60. Minute, das Spielfeld zu verlassen.
© imago images / LaPresse

3. November 2019: Mario Balotelli, damals bei Brescia Calcio, wurde bei einem Ligaspiel über die gesamte Partie von Hellas-Verona-Anhängern beschimpft und drohte kurz vor der 60. Minute, das Spielfeld zu verlassen.

Der Italienier schoss den Ball in den Hellas-Block und zeigte wütend auf seine Ohren - ein Zeichen, dass er die Beleidigungen wahrgenommen hätte. Anschließend lief Balotelli hinter das Tor des Gegners und drohte, das Spiel abzubrechen.
© imago images / AFLOSPORT

Der Italienier schoss den Ball in den Hellas-Block und zeigte wütend auf seine Ohren - ein Zeichen, dass er die Beleidigungen wahrgenommen hätte. Anschließend lief Balotelli hinter das Tor des Gegners und drohte, das Spiel abzubrechen.

Teamkollegen und Verona-Spieler versuchten, ihn zu beruhigen. Das Spiel wurde für einige Minuten unterbrochen und schließlich mit Balotelli auf dem Platz fortgesetzt. Balotelli ist in seiner Karriere schon mehrfach Opfer von Rassismus geworden.
© imago images / AFLOSPORT

Teamkollegen und Verona-Spieler versuchten, ihn zu beruhigen. Das Spiel wurde für einige Minuten unterbrochen und schließlich mit Balotelli auf dem Platz fortgesetzt. Balotelli ist in seiner Karriere schon mehrfach Opfer von Rassismus geworden.

4. Februar 2020: Trotz eines hochspannenden Polakrimis von Hertha BSC bei Schalke 04 (2:3 n.V.) sprach nach der Partie niemand mehr über Fußball. Berlins Verteidiger Jordan Torunarigha trieb es noch auf dem Platz die Tränen in die Augen ...
© imago images / Laci Perenyi

4. Februar 2020: Trotz eines hochspannenden Polakrimis von Hertha BSC bei Schalke 04 (2:3 n.V.) sprach nach der Partie niemand mehr über Fußball. Berlins Verteidiger Jordan Torunarigha trieb es noch auf dem Platz die Tränen in die Augen ...

Er hatte Affenlaute und rassistischen Beleidigungen aus der Schalker Kurve gehört, was Entsetzen in der Sportwelt auslöste. Schalke wurde aufgrund der Anfeindungen von Teilen seiner Fans später mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt.
© imago images / Kirchner-Media

Er hatte Affenlaute und rassistischen Beleidigungen aus der Schalker Kurve gehört, was Entsetzen in der Sportwelt auslöste. Schalke wurde aufgrund der Anfeindungen von Teilen seiner Fans später mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt.

22. Juni 2020: Nach dem Anpfiff der Partie zwischen Manchester City und dem FC Burnley flog ein Flugzeug, was ein Transparent mit der Aufschrift "White Lives Matter Burnley" hinter sich her zog - kurz nach dem Tod von George Floyd.
© imago images / PA Images

22. Juni 2020: Nach dem Anpfiff der Partie zwischen Manchester City und dem FC Burnley flog ein Flugzeug, was ein Transparent mit der Aufschrift "White Lives Matter Burnley" hinter sich her zog - kurz nach dem Tod von George Floyd.

Weltweit hatten sich Klubs und Spieler mit der "Black Lives Matter"-Bewegung solidarisiert. So auch vor dem Spiel, als die Spieler, der Trainerstab und die Betreuer beider Teams niederknieten, um sich gegen Rassismus und Gewalt gegen Schwarze zu wehren.
© imago images / Colorsport

Weltweit hatten sich Klubs und Spieler mit der "Black Lives Matter"-Bewegung solidarisiert. So auch vor dem Spiel, als die Spieler, der Trainerstab und die Betreuer beider Teams niederknieten, um sich gegen Rassismus und Gewalt gegen Schwarze zu wehren.

Ein Schock für den englischen Fußball. Zuvor hatten gleich mehrere Spiele ein Trikot mit dem Slogan anstatt seines Namens getragen. Zudem postete Leroy Sane, der an diesem Tag für City auf dem Platz gestanden hatte, "Black Lives Matter" bei Instagram.
© imago images / PA Images

Ein Schock für den englischen Fußball. Zuvor hatten gleich mehrere Spiele ein Trikot mit dem Slogan anstatt seines Namens getragen. Zudem postete Leroy Sane, der an diesem Tag für City auf dem Platz gestanden hatte, "Black Lives Matter" bei Instagram.