Den Borussen blieb nach dem 1:2 am Samstag gegen den Erzrivalen Bayern München nicht viel Zeit, um über Tabellenplatz 17 und den schlechtesten Start der 48-jährigen Bundesliga-Historie zu grübeln. "Das Spiel gegen Galatasaray ist die nächste Gelegenheit, allen zu zeigen, dass wir es besser können", meinte Innenverteidiger Neven Subotic, der in München einen rabenschwarzen Tag erwischte.
Die optimale Ausbeute von neun Punkten nach drei Begegnungen bei einer Tordifferenz von 9:0 wirkt derzeit wie Balsam auf die Liga-Wunden. Das 4:0 am Bosporus vor zwei Wochen macht Hoffnung auf eine Fortsetzung der makellosen Serie. In den beiden abschließenden Gruppenspielen beim FC Arsenal (26. November) und gegen den RSC Anderlecht (9. Dezember) ginge es allenfalls noch um Platz eins.
"Konzentration hochhalten"
"Ich bin sicher, dass wir das Achtelfinale erreichen und am 15. Dezember im Lostopf liegen", meinte Pierre-Emerick Aubameyang im "kicker"-Interview. "Trotzdem müssen wir die Konzentration hochhalten und bis zum Schluss punkten." Schon Galatasaray werde sicherlich versuchen, sich für die Pleite im Hinspiel zu rehabilitieren. Auch Jürgen Klopp rechnet mit starken Gästen: "Sie stehen unter Druck und wollen die Gruppe wieder offen gestalten. In der Liga stehen sie sehr gut da. Wir rechnen daher mit einem selbstbewussten Gegner."
Die BVB-Fans dürfen auf weitere Fußball-Festtage im kommenden Jahr hoffen, denn in der Liga ist die Champions League für den BVB inzwischen in weite Ferne gerückt, eine erneute Teilnahme in der kommenden Saison unwahrscheinlich. Das aktuelle Überwintern in Europas Beletage würde zudem weitere 3,5 Millionen Euro in die Kasse spülen, bisher haben sich die Borussen schon 12,6 Millionen Euro nur an UEFA-Prämien gesichert.
Situation ist "verrückt"
Von einer Vorfreude auf das Duell mit Galatasaray ist beim BVB derzeit wenig zu spüren, denn die Situation ist "verrückt" und "brutal hart", wie Klopp schilderte. Zu allem Überfluss fällt nun auch noch Weltmeister Mats Hummels, wichtiger Stabilisator der Abwehr, wegen einer in München erlittenen Bänderdehnung im Sprunggelenk für drei Wochen aus. "Ohne Mats fehlt hinten ein wichtiger Aufbauspieler", merkte BVB-Sportdirektor Michael Zorc an.
Der Grieche Sokratis ist in der Vierer-Kette gesetzt, Subotic nach seiner langen Pause wegen eines Kreuzbandrisses von der Form alter Tage noch ein gutes Stück entfernt. Das Pech von Hummels könnte Nationalspieler Matthias Ginter eine weitere Chance zur Bewährung auf höchstem Niveau eröffnen. Klopp steht vor einer seiner schweren Entscheidung in diesen Tagen.
Sebastian Kehl ist im Vorfeld der Partie trotz der Krise in der Liga und den neuerlichen Personalsorgen in der Abwehr zuversichtlich: "Die Ergebnisse in der Liga stimmen derzeit nicht mit denen in der Champions League überein. Ich bin zwar nachdenklich, aber die Situation ist noch nicht aussichtslos."
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