FC Basel bereit für das nächste Wunder

SID
Die Mannschaft des FC Basel sieht sich gewappnet für das nächste "Fußball-Wunder"
© Getty

Heiko Vogel lässt sich einfach nicht aus der Ruhe bringen. Wie schon vor dem entscheidenden Gruppenspiel gegen Manchester United geht der Trainer des FC Basel gelassen an das nächste "Fußball-Wunder" in der Champions League (ab 20.30 Uhr im LIVE-TICKER) heran.

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"Der Druck liegt doch bei den Bayern. Was haben wir denn zu verlieren?", fragt der deutsche Coach des Schweizer Meisters. Genau diese Underdog-Rolle sei die Chance, weiß Außenverteidiger Philipp Degen, einer von zahlreichen ehemaligen Bundesliga-Spielern im Basler Team. "Es rechnet doch eigentlich keiner wirklich mit uns. Wir freuen uns alle riesig auf die Spiele gegen die Bayern. Das ist ein Traumlos, jeder ist bis in die Haarspitzen motiviert."

Nach den Fakten dürfte Basel gegen den FC Bayern keinen Stich bekommen. Der gesamte Kader der Schweizer wird auf einen Wert von knapp 48 Millionen Euro geschätzt (Quelle: Transfermarkt.de). Alleine Münchens Nationalstürmer Mario Gomez wird dagegen mit 42 Millionen Euro taxiert, das gesamte Bayern-Team auf 360 Millionen.

"Gegen Manchester United haben wir gesehen, was solche Zahlenspiele für eine Aussage haben. Bayern kann sich auf einen heißen Tanz einstellen", sagt Degen.

Furchtloser Angriffsfußball als Erfolgsrezept

Das Erfolgsrezept der Schweizer: mutig nach vorne spielen. Das eigene Spiel, das geprägt ist von Technik und Schnelligkeit, soll voll durchgezogen werden. Dazu sind die Bayern aktuell in einem Formtief, die Basler hingegen gut drauf. Die Münchner sind jedenfalls gewarnt. "Wenn wir so auftreten wie in Freiburg, haben wir in Basel keine Chance", sagt Kapitän Philipp Lahm.

Für den FC Basel bedeutet dies aber auch: Unterschätzt wird man nicht mehr. Gegen Manchester zählte noch der Außenseiterbonus. "Sollte ManU uns unterschätzt haben, war das sehr dämlich", erklärt Verteidiger Markus Steinhöfer. "Wir haben sie dafür bestraft. Den Bayern wollen und werden wir auch Probleme bereiten. In Basel ist alles möglich."

Vor eigenem Publikum sind die Schweizer besonders stark - in der Liga musste Basel erst eine Heimschlappe hinnehmen. Auch in der Champions League konnte nur Benfica Lissabon Punkte entführen. Innerhalb weniger Minuten waren alle Tickets für das Spiel vergriffen, 36.000 Fans werden das Stadion zu einem Hexenkessel machen. "Wir müssen von der erste Minute an hellwach sein und permanent Druck ausüben. Wenn wir gut ins Spiel kommen, dann kommen wir zu Chancen", sagt Kapitän Marco Streller.

Shaqiris Jobbeschreibung: Ein Tor gegen Bayern

Unter extremer Beobachtung steht dabei Xherdan Shaqiri. Geschickt haben die Bayern noch vor dem Anpfiff in der Champions League den 20-Jährigen unter Vertrag genommen, ab kommender Saison spielt "Shaq" in München. "Noch trage ich das Trikot des FC Basel. Ich werde alles dafür geben, dass wir gewinnen. Ob ich ein Tor schießen darf? Ich muss das sogar, das ist mein Job", sagt Basels Jungstar.

Und auch Kollege Steinhöfer sieht im baldigen Wechsel eher einen Vorteil für die Schweizer. "Xherdan wollte endlich Klarheit, wie es weitergeht. Er kann nun befreit aufspielen. Er will allen in München zeigen, was er drauf hat."

Der FC Basel hat sich stabilisiert

Nach kleineren Problemen zu Saisonbeginn hat sich der FC Basel inzwischen stabilisiert. Torwart Yann Sommer (23) ist die zukünftige Nummer 1 der Schweiz. Die Abwehr um David Abraham und Aleksandar Dragovic steht kompakt. Im Mittelfeld wirbeln die Youngster Shaqiri und Granit Xhaka, vorne ist auf die Routiniers Alex Frei und Marco Streller Verlass.

Sie führen die Torschützenliste der Super League mit elf (Frei) beziehungsweise acht (Streller) Treffern an. Und dann hat Coach Vogel noch die perfekten Joker in der Hinterhand: die jeweils von einem Kreuzbandriss wiedergenesenen Valentin Stocker und Gilles Yapi. "Wir haben viele Variationsmöglichkeiten. Für mich ist diese Situation sehr angenehm", sagt Vogel. Ganz gelassen eben.

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