SC Freiburg - FC Bayern München 0:1: Matthijs de Ligt erlöst den Rekordmeister per Traumtor!

Von Justin Kraft
SC Freiburg, FC Bayern München
© Getty

Der FC Bayern München schlägt den SC Freiburg in der Bundesliga mit 1:0, hätte aber auch deutlich höher gewinnen können. Ein Traumtor von Matthijs de Ligt beschert dem Rekordmeister dennoch einen wichtigen Auswärtssieg im Kampf um die Meisterschaft und so wurde der Chancenwucher des FCB nicht bestraft.

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  • Nach langem Anlaufen war es Matthijs de Ligt, der aus der Distanz mit einem Traumtor das 1:0 für den FC Bayern erzielte.
  • Thomas Tuchel musste im Vergleich zum Pokalspiel auf mehreren Positionen tauschen. Die Sperre von Dayot Upamecano sowie die Verletzung von Eric Maxim Choupo-Moting zwangen ihn dazu. Außerdem blieben Leon Goretzka und Kingsley Coman auf der Bank.
  • Benjamin Pavard wurde von den Freiburger Fans ausgepfiffen. Alle Informationen dazu gibt es hier.

SC Freiburg - FC Bayern München: Die Analyse

Für den gesperrten Upamecano und den verletzten Choupo-Moting brachte Tuchel Davies und Gnabry. Außerdem rückten Mané und Musiala in die Startelf. Schon in den ersten Minuten war den Münchnern anzusehen, dass sie sich nach der Pokalniederlage viel vorgenommen hatten. Immer wieder ging es durch die Mitte und die Halbräume, wo Sané und Müller sehr aktiv waren. Freiburg sah sich früh unter Druck gesetzt, schon nach neun Minuten hätte es 1:0 für die Münchner stehen können, als Gnabry mit dem Kopf knapp verpasste. Immer wieder gelang es den Bayern, sich durch schnelle Kombinationen in gute Abschlusspositionen zu bringen. In der 18. Minute war Mané nach einem Steckpass frei durch, sein Lupfer verfehlte das Tor nur knapp.

Anschließend kam auch Freiburg zu einigen guten Angriffen, ohne wirklich gefährlich zu werden. Bayern lief weiter an, erspielte sich aber deutlich weniger Chancen als in der Anfangsphase. Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs nahm die Partie wieder an Tempo auf. Die Gäste hatten gute Chancen durch Sané (41.) und Musiala (43.), aber der Sportclub ging mit dem ersten gut ausgespielten Konter beinahe in Führung (44.). Doan traf aus kurzer Distanz jedoch nur den Pfosten. Und so ging es mit einem 0:0 in die Pause, das auch deutlich mehr Tore verdient gehabt hätte.

Ohne Änderungen auf beiden Seiten startete die zweite Halbzeit. Dementsprechend gleich sah das Spiel auch aus. Die Bayern liefen an, Freiburg verteidigte konzentriert. In der 52. Minute hatte de Ligt dann aber offenbar genug. Aus gut 25 Metern Entfernung schoss er den Ball in den Winkel. Nur einige Sekunden später kam der SC wieder in Bedrängnis. Im Strafraum schlug Höler mit der Hand auf den Ball. Siebert entschied nach einem VAR-Eingriff dennoch, dass es keinen Elfmeter für die Münchner gibt. Bayern ließ sich davon nicht beirren, Mané hätte per Kopf beinahe auf 2:0 erhöht (57.).

Wieder beruhigte sich die Partie für einige Momente, Bayern schien nun alles im Griff zu haben. Wie schon unter der Woche blieb Freiburg aber konzentriert und wartete geduldig auf seine Chance. In der 70. Minute parierte Yann Sommer einen Kopfball des SC sensationell mit dem Fuß. Auf der anderen Seite verpassten die Bayern durch Sané die Entscheidung (77.). Freiburg probierte in der Schlussphase nochmal alles, erspielte sich aber bis auf ein paar Standardsituationen so gut wie keine Chancen. Im Gegenzug ließen die Bayern zu viel liegen. Gnabry scheiterte in der Nachspielzeit gleich zweimal, einmal davon am Pfosten der Freiburger.

Auch weil die Bayern den Ball souverän laufen ließen, blieb es beim verdienten 1:0-Sieg für den Rekordmeister, der damit an der Tabellenspitze bleibt. Das Ergebnis hätte beim Chancenwucher des FCB auch höher ausfallen können. Mit viel Wut im Bauch zeigten sie eine Leistungssteigerung im Vergleich zum Pokalspiel.

SC Freiburg - Bayern München: Die Stimmen zum Spiel

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Die Mannschaft hat alles gegeben, ich bin hochzufrieden mit der Leistung. Bei Bayern sind fast nur Weltklasse-Spieler auf dem Platz. Es ist schade für uns, dass so ein Schuss für die Bayern zum Sieg reicht."

Thomas Tuchel (Trainer Bayern München): "Das ist ein sehr guter Sieg für uns. Wir haben es in der Liga selbst in der Hand. Mit Blick auf die Champions League hoffe ich, dass ein paar angeschlagene Spieler zurückkommen. Wir brauchen Dampf, um offensive Lösungen zu finden."

SC Freiburg - FC Bayern München: Die Aufstellungen

SC Freiburg: Flekken - Sildillia (Kübler, 62.), Ginter, Gulde (Lienhart, 36.), Günter - Eggestein, Höfler, Doan (Weißhaupt, 84.), Grifo (Sallai, 62.) - Gregoritsch, Höler (Jeong, 84.)

FC Bayern München: Sommer - João Cancelo (Stanisic, 89.), Pavard, de Ligt, Davies - Kimmich, Musiala (Goretzka, 68.), Sané (Mazraoui, 89.), Müller (Gravenberch, 77.), Mané - Gnabry

SC Freiburg - FC Bayern München: Die Daten zum Spiel

Tore: Matthijs de Ligt (1:0, 52.)

Gelbe Karten: Sadio Mané (74.)

Der Star des Spiels: Leroy Sané

Nicht nur einer der aktivsten Bayern-Spieler in der Offensive, sondern auch einer der gefährlichsten. Immer wieder forderte er Bälle zwischen den Linien, drehte auf und dribbelte mit viel Zug auf die Defensive der Freiburger zu. Dass er sich nicht mit einem Tor belohnte, bleibt der größte Kritikpunkt. Zwar lief beim Nationalspieler nicht alles wie gewollt, aber schon jetzt ist erkennbar, dass er vom Trainerwechsel profitieren könnte.

Der Flop des Spiels: Sadio Mané

Einen echten "Flop" gab es in diesem Spiel nicht. Bei den Bayern fiel niemand so richtig ab. Und doch ist mit der Vorgeschichte der vergangenen Wochen die Enttäuschung bei Mané wohl am größten. Der Senegalese hatte Aktionen und war bemüht darum, endlich mal wieder in Form von Toren oder Assists einen Beitrag zu leisten. Doch überwiegend blieb er eben glücklos.

Der Schiedsrichter: Daniel Siebert

Hatte nicht viele kritische Szenen zu beurteilen, behielt in der hitzigen Schlussphase des ersten Durchgangs aber die Ruhe. Der Zweikampf zwischen de Ligt und Höler, der die Unruhe reinbrachte, war schwer zu bewerten. Tendenz: Eher ein unglückliches Foul des Niederländers, aber nichts, wofür man Siebert anzählen müsste. Strittiger war dann schon die Elfmeter-Szene, in der Höler klar mit der Hand den Ball spielte. Obwohl er die Szene am Bildschirm sah, entschied der Schiedsrichter sich gegen einen Strafstoß.