Hertha BSC - 1. FC Köln 2:0: Berlin siegt gegen Effzeh und verschafft sich Luft im Tabellenkeller

Von SID
Hertha BSC, 1. FC Köln
© imago images

Am Ende einer schwierigen ersten Saisonphase feiert Hertha BSC doch noch einen Sieg - und geht mit einem besseren Gefühl in die Pause. Der 1. FC Köln dagegen schaut nach unten.

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Mehr als 60.000 Fans füllten das Olympiastadion, die Berliner sangen den Namen ihrer Hertha mit seltener Inbrunst, und als dann endlich der Schlusspfiff ertönte, pustete Trainer Sandro Schwarz erleichtert durch: Der gebeutelte Hauptstadtklub hat sich mit dem ersehnten Erfolg in die lange Winterpause verabschiedet. Gegen den 1. FC Köln gelang ein 2:0 (1:0), im riesigen Stadion herrschte anschließend eine fast besinnliche Stimmung.

"Es war unser letztes Spiel des Jahres, und wir haben uns gesagt, dass wir noch mal alles raushauen, weil die Fans das mitnehmen in Richtung Weihnachten und neues Jahr", sagte Herthas Jean-Paul Boetius: "Jetzt ist Zeit für ein bisschen Ruhe."

Nach dem erst dritten Sieg aus 15 Spielen überwintern die Berliner zwar dennoch im Tabellenkeller, sie tun dies aber nun mit einem besseren Gefühl - und stehen knapp vor den Abstiegsplätzen.

Wilfried Kanga (9.) und Marco Richter (54.) schossen die Hertha einen Tag vor ihrer Mitgliederversammlung zum Erfolg. Neben der finanziellen Schieflage und den Turbulenzen um Investor Lars Windhorst dürfte dennoch auch die sportliche Situation für Gesprächsstoff sorgen. Die am Samstag extrem glücklosen Kölner, die auch ihr fünftes Ligaspiel in Folge nicht gewannen, gehen mit 17 Zählern auf dem 13. Rang in die zehnwöchige Pause - und müssen im neuen Jahr nach unten schauen.

Köln lässt Top-Chancen ungenutzt

Unter der Woche hatte die Hertha bei der Niederlage in letzter Minute beim VfB Stuttgart (1:2) einen weiteren Rückschlag kassiert. Davon war nun aber zunächst nichts zu spüren. Denkbar einfach fiel der Führungstreffer: Kapitän Marvin Plattenhardt durfte von links unbedrängt flanken, Kanga köpfte aus wenigen Metern ein. Die Kölner verschliefen die Anfangsphase komplett, wachten nun aber auf.

Kölns Angreifer Sargis Adamyan vergab dann eine Chance, die es in den Saisonrückblick schaffen wird (15.). Der Armenier vollbrachte das Kunststück, den Ball freistehend aus drei Metern über das leere Tor zu befördern. Linton Maina hatte quergelegt.

Das Team von Trainer Steffen Baumgart machte nun mächtig Druck. Herthas dänischer Torhüter Oliver Christensen, einziger WM-Fahrer des Klubs, rettete in höchster Not vor Ellyes Skhiri. Wenig später lief Maina alleine auf den Schlussmann zu, setzte den Ball aber rechts vorbei.

Den Schwung nahm der FC nicht mit in den zweiten Durchgang - und der Chancenwucher rächte sich. Nach einer Hereingabe von Dodi Lukebakio ließ Kölns Torhüter Marvin Schwäbe den Ball nach vorne abprallen, Richter staubte ab.

Hertha BSC - 1. FC Köln: Die Stimmen

Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC): "Es war ein leidenschaftlicher Fight meiner Mannschaft, die es auch hinten raus souverän gespielt hat. Ich bin nach dem Nackenschlag in Stuttgart stolz und auch darauf, dass wir den Fans hier einen schönen Abschluss bereitet haben."

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "Die erste Torchance ist direkt drin, dann haben wir zwei riesige, die nicht reingehen. In der zweiten Halbzeit hat man dann gesehen, dass die Luft raus war. Wir sind im Abstiegskampf, da muss man nicht drum herum reden. Alles andere ist Augenwischerei."

Hertha BSC - 1. FC Köln: Die Daten zum Spiel

Berlin: Christensen - Kenny, Rogel, Kempf, Plattenhardt (24. Mittelstädt) - Sunjic - Tousart, Boetius (84. Serdar) - Lukebakio (69. Ejuke), Kanga (84. Selke), Richter (84. Kevin-Prince Boateng). - Trainer: Schwarz

Köln: Schwäbe - Schmitz (50. Schindler), Hübers, Kilian, Hector - Skhiri, Martel (70. Tigges) - Duda (56. Huseinbasic), Kainz - Adamyan (56. Thielmann), Maina. - Trainer: Baumgart

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Tore: 1:0 Kanga (9.), 2:0 Richter (54.)

Gelbe Karten: Kempf (3), Rogel (4), Lukebakio (5) - Skhiri (2)