Martin Schmidt konnte kaum glauben, auf welche Art und Weise Maximilian Arnold Torwart Robin Zentner mit seinem Kunstschuss überrascht hatte. "Es ist unglaublich, wie er den Ball schießt. Ich mache dem Robin keinen großen Vorwurf, Maxi hat eine unglaubliche Schusstechnik", sagte der Sportdirektor des FSV Mainz 05 nach dem 0:3 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg bei Sky. "Zauberfuß" Arnold war der entscheidende Mann aufseiten der Niedersachsen.
Schmidt weiter: "Wolfsburg kam nicht her, um einen Leckerbissen abzuliefern, das war ein destruktiver Ansatz. Auch das ist ein Weg zum Erfolg." Der FSV kassierte nach der Klatsche bei Bayern München (2:6) den nächsten Rückschlag.
Der starke Kapitän Arnold (70.) empfahl sich dabei mit einem sehenswerten Freistoßtor aus rund 30 Metern für die WM in Katar. "Ich glaube, es gibt schlechtere Karten. Wenn ich die Leinwand kaputt geschossen hätte, wäre es völlig uninteressant gewesen. Ich wollte ihn schon scharf aufs Tor bringen, der ist mir schon irgendwie perfekt abgerutscht", meinte der Wolfsburger Spielmacher.
Patrick Wimmer (33.) hatte zur Führung für die Wölfe getroffen, die seit sechs Spielen in der Bundesliga ungeschlagen sind. Für den Schlusspunkt sorgte der gebürtige Mainzer Ridle Baku (84.).
VfL Wolfsburg: Maximilian Arnold trifft per Freistoß
Vom Schwung der vergangenen Wochen beim 4:0 gegen den VfL Bochum war bei den Gästen aber zunächst wenig zu sehen. Die Mainzer gaben den Takt an: Der FSV attackierte früh und gewann viele Zweikämpfe im Mittelfeld, fand immer wieder gefährlich in den gegnerischen Strafraum, kam jedoch zunächst nicht zu klaren Chancen.
Angetrieben von Anton Stach, der sich Hoffnungen auf eine WM-Nominierung machen darf, ließ Mainz die Kovac-Elf weiter nicht zur Entfaltung kommen - doch im Abschluss fehlte das Glück. Erst reagierte VfL-Torhüter Koen Casteels nach einem abgefälschten Schuss von Dominik Kohr stark (27.), kurz darauf traf erneut Kohr den Pfosten (29.).
Die Mainzer, die im vergangenen Heimspiel einen Kantersieg (5:0) gegen den 1. FC Köln gefeiert hatten, schienen alles im Griff zu haben. Die Gäste-Führung fiel aus dem Nichts: Nach einer Ecke von Nationalspieler Arnold schob Wimmer bei der ersten echten VfL-Chance den Ball aus der Drehung ins untere Eck.
Erst nach dem Seitenwechsel gestaltete Wolfsburg das Spiel mit der Führung im Rücken etwas offener. Felix Nmecha (58.) traf zwar die Latte nach Vorarbeit seines Bruders Lukas, der ebenfalls noch eine WM-Option für Bundestrainer Hansi Flick ist, den größeren Aufwand betrieben jedoch weiter die Mainzer.
Edimilson Fernandes (68.) verpasste mit einem strammen Abschluss den Ausgleich, ehe Arnold auf der Gegenseite zuschlug. Der Freistoß des 28-Jährigen flatterte extrem, FSV-Torhüter Zentner sah dabei unglücklich aus. "Zauberfuß" Arnold freute sich diebisch über seinen Coup.
1. FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg: Die Daten zum Spiel
Mainz: Zentner - Fernandes, Hack, Caci (78. Fulgini) - Widmer (71. da Costa), Kohr, Martin - Stach (78. Burgzorg), Lee (84. Barkok) - Ingvartsen (71. Burkardt), Onisiwo. - Trainer: Svensson
Wolfsburg: Casteels - Baku, Bornauw, van de Ven, Paulo Otavio (88. Roussillon) - Arnold - Felix Nmecha (65. Svanberg), Gerhardt - Wimmer (76. Fischer), Kaminski (88. Marmoush) - Lukas Nmecha (65. Wind). - Trainer: Kovac
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 0:1 Wimmer (33.), 0:2 Arnold (70.), 0:3 Baku (84.)
