Borussia Mönchengladbach - Arminia Bielefeld 3:1: Stindl schießt Fohlen zum ersten Saisonsieg - Arminia wartet weiter

Von SID
Lars Stindl erzielte einen Doppelpack gegen Arminia Bielefeld.
© imago images

Der Knoten bei Borussia Mönchengladbach ist geplatzt. Durch ein 3:1 gegen Arminia Bielefeld feierten die Rheinländer im vierten Anlauf den ersten Bundesliga-Erfolg unter ihrem neuen Trainer Adi Hütter und schüttelten damit vorerst den größten Druck ab.

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Erleichtert ballte Adi Hütter die Faust, pustete durch und klatschte breit lächelnd Borussia Mönchengladbachs Matchwinner Lars Stindl ab. Danach schlenderte der neue Coach mit seiner Mannschaft in die Fan-Kurve und genoss noch etwas zurückhaltend die Jubelgesänge des Fohlen-Anhangs. Nach dem ersten Bundesliga-Sieg der Rheinländer unter Hütter im vierten Anlauf mit 3:1 (1:1) gegen Arminia Bielefeld atmeten der Österreicher und sein Team spürbar auf.

Anführer auf der Ehrenrunde war wie zuvor schon auf dem Platz Kapitän Stindl nach seinem vorentscheidenden Doppelpack (35./69.) und dem dritten Treffer durch Denis Zakaria (72.). Für die zuvor noch ungeschlagenen Gäste war der zwischenzeitliche Ausgleich durch Masaya Okugawa (45.+2) zu wenig.

Hütter machte am DAZN-Mikrofon aus dem Stellenwert des Erfolgs vor 24.500 Zuschauern kein Hehl: "Das war ein Befreiungsschlag. Es war zwar auch ein Arbeitssieg, und es hat auch noch nicht alles gepasst, aber mit dem Sieg bin ich natürlich zufrieden", sagte der Österreicher. Stindl bewertete den herbeigesehnten Dreier ganz ähnlich: "Das war ein Sieg des Willens. Die Aufgabe war ganz klar, endlich in die Saison reinzukommen - und das haben wir erledigt. Jetzt haben wir den ersten Schritt gemacht und wollen nächste Woche weitermachen."

Der Erfolg milderte im Borussen-Lager die Unzufriedenheit mit dem schwächsten Saisonstart seit sechs Jahren deutlich. Noch schlechter war Gladbach zuletzt 2015 beim Null-Punkte-Auftakt unter Lucien Favre gestartet.

Die Borussia dürfe "der Kapelle nicht weiter hinterherlaufen", hatte Hütter vor dem Anstoß gefordert. Doch auf dem Rasen war von neuem Schwung zunächst nicht viel zu sehen. Vielmehr begannen die Ostwestfalen, die Ende April an gleicher Stelle noch 0:5 verloren hatte, mit Mut und Aggressivität.

Gladbach - Bielefeld: Verletzungen bei Hofmann und Netz

Die mit einer Dreierkette agierende Platzherren fanden nur langsam in die Begegnung. Der erst 18 Jahre alte Neuzugang Luca Netz hatte bei seinem Startelfdebüt die erste gute Gelegenheit (11.). Der von Ligakonkurrent Hertha BSC geholte Teenager zeigte auf der linken Außenbahn ebenso wie der gleichaltrige Joe Scally auf rechts eine gute Vorstellung, beide hatten großen Anteil am immer stärker werdenden Offensivspiel.

In der 20. Minute hätte Gladbach dann in Führung gehen müssen: Nationalspieler Jonas Hofmann legte alleine vor Torhüter Stefan Ortega aber auf Alassane Plea quer - der ohne Not ins Abseits gelaufen war.

Doch dann durften die Fans endlich jubeln: Stindl zog aus 25 Metern ab, Jacob Laursen fälschte den Ball unhaltbar ab. Weil Okugawa Sekunden vor der Pause ausglich, blieb es aber spannend.

Und die schlechten Nachrichten für Gladbach rissen nicht ab: Erst blieb Hofmann angeschlagen in der Kabine, dann musste Netz von Betreuern gestützt vom Feld. Auf dem Rasen ging es nun hin und her, und Bielefeld war der Führung zeitweise sogar näher. Gladbachs Keeper Yann Sommer musste gegen Joakim Nilsson und Alessandro Schöpf binnen Sekunden gleich zweimal retten (61.). "Es ist bitter, nach solch einer guten Leistung mit leeren Händen dazustehen", resümierte Arminen-Coach Frank Kramer.

Denn wenig später ging sein Team in kürzester Zeit k.o.: Erst köpfte Stindl nach Flanke des eingewechselten Patrick Herrmann zur erneuten Führung ein, und wenig später beseitigte Zakaria im Fallen die letzten Zweifel am Borussen-Erfolg.

Borussia Mönchengladbach - Arminia Bielefeld: Die Aufstellungen

Mönchengladbach: Sommer - Beyer, Ginter, Elvedi - Scally, Neuhaus (67. Benes), Zakaria, Netz (58. Herrmann) - Stindl (77. Embolo), Hofmann (46. Wolf) - Plea. - Trainer: Hütter

Bielefeld: Ortega - Brunner, de Medina, Nilsson, Laursen - Prietl - Schöpf, Okugawa (77. Krüger) - Wimmer (70. Lasme), Klos (77. Serra), Robin Hack. - Trainer: Kramer

Borussia Mönchengladbach - Arminia Bielefeld: Die Stimmen der Trainer

Adi Hütter (Mönchengladbach): "Das war sicher ein Befreiungsschlag und auch ein Arbeitssieg. Kompliment an Bielefeld für den Auftritt. Über 90 Minuten haben wir uns den Sieg aber auch irgendwo verdient. Dass teilweise noch Sand im Getriebe war, haben wir gesehen."

Frank Kramer (Bielefeld): "Da sind zwei Seelen in meiner Brust. Wir sind einerseits stolz, das war ein mutiger Auftritt mit vielen Abschlüssen. Wir haben immer den Weg nach vorne gesucht. Leider passt aber der Ertrag nicht dazu. Die Gegentore kamen in einer Phase, wo man das Gefühl hatte, dass wir dran sind."

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