1. FC Köln - Eintracht Frankfurt 1:1: Effzeh zeigt Moral und holt ersten Punkt der Saison

SID
Nach Rückstand holte der 1. FC Köln noch einen Punkt gegen Eintracht Frankfurt.
© imago images / Chai v.d. Laage

Eintracht Frankfurt hat in der Bundesliga den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz verpasst. Die Mannschaft von Adi Hütter kam trotz einer Führung nicht über ein 1:1 (1:0) beim 1. FC Köln hinaus und liegt mit zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter RB Leipzig auf Rang vier (die Highlights im Video!).

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Die Kölner gaben nach drei Niederlagen immerhin ein kleines Lebenszeichen von sich, sind saisonübergreifend aber seit jetzt 14 Bundesligaspielen sieglos. Vor rund 300 Zuschauern gelang Ondrej Duda gegen seinen Ex-Klub der Ausgleichstreffer (52.), nachdem Andre Silva (45.+2) die Frankfurter durch einen Foulelfmeter nach Videobeweis in Führung gebracht hatte.

"Wenn du nach drei Spieltagen null Punkte hast, ist das auch ein bisschen schwierig, aber am Ende ist es ein gerechtes Ergebnis, weil Frankfurt gut gespielt hat. Aber wir haben uns gut reingekämpft. Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein", sagte Kölns Sport-Geschäftsführer Horst Heldt, der bei Sky nur mit der Elfmeterentscheidung haderte: "Kann man geben, muss man aber nicht."

Die bislang punktlosen Kölner hatten nach der Länderspielpause auf einen Neustart gehofft. Über "irgendwelche Serien" hatte Gisdol vor der Partie gegen Frankfurt "gar nicht sprechen" wollen, allerdings auch betont, dass die Mannschaft etwas "Zählbares" hinbekommen müsse. Dabei musste der FC-Coach erneut auf Kapitän Jonas Hector (Nackenverletzung) verzichten.

Frankfurts Trainer Hütter hatte derweil trotz der guten Form seiner Mannschaft und der Ausbeute von sieben Punkten aus drei Spielen im Vorfeld gewarnt: "Wir wissen, dass der Gegner angeschlagen ist, und angeschlagene Mannschaften sind auch gefährlich."

1. FC Köln - Eintracht Frankfurt: Beide Teams mit guten Chancen

Zu Beginn der Partie übernahmen jedoch erst einmal die Frankfurter die Kontrolle und ließen die Kölner kaum in ihre Hälfte. Doch obwohl die Eintracht zunächst auch mehr Ballbesitz hatte, ließen gefährliche Abschlüsse auf sich warten. Die beste Chance besaß in der Anfangsphase Silva (6.), dessen abgefälschter Ball ging jedoch knapp am linken Pfosten vorbei.

Während die Kölner in der Offensive noch oft überhastet wirkten, hielten sie in der Abwehr gut dagegen und gingen robust in die Zweikämpfe. Silva versuchte es deshalb aus zweiter Reihe (29.), scheiterte jedoch an FC-Keeper Timo Horn.

Auf beiden Seiten waren gefährliche Torchancen Mangelware, der erste Treffer fiel entsprechend nach einer Standardsituation. Sebastiaan Bornauw brachte Daichi Kamada im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) entschied nach Videobeweis auf Elfmeter, den Silva sicher verwandelte.

Die Kölner kamen danach mutiger aus der Kabine, die Partie wurde hektischer. Die erste richtige Möglichkeit der Gastgeber nutzte Duda, der 2018 mit Frankfurt noch den DFB-Pokal gewonnen hatte, nach einer Flanke von Kingsley Ehizibue. Wenig später zwang er Frankfurts Torhüter Kevin Trapp noch zu einer Glanzparade (62.).

Durch die Kölner Chancen aufgerüttelt, suchte Frankfurt den Führungstreffer. Den Versuch von Bas Dost (70.) konnte der zuletzt viel kritisierte Horn jedoch abwehren.

Köln - Frankfurt: Die Stimmen

Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln): "Wir haben heute gegen einen erwartet starken Gegner gespielt. In der ersten Halbzeit war Frankfurt sicher überlegen. Wir kriegen dann den Nackenschlag mit dem Elfmeter, das ist schwierig in der Nachspielzeit wegzustecken und in die Kabine zu gehen. In der zweiten Halbzeit sind wir dann gut im Spiel drin gewesen. Wir können von einem verdienten Punkt von unserer Seite aus sprechen, hart erkämpft, gut gearbeitet. Der Anfang ist gemacht, würde ich sagen."

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Ich bin nach 90 Minuten nicht der Meinung, dass wir hier mit zwei verlorenen Punkten abreisen. Wir haben die erste Halbzeit sehr gut gespielt. In der zweiten Halbzeit müssen wir das selbe machen. Da war Köln aggressiv und hatte gute Möglichkeiten. Wir hatten aber gute Chancen, deshalb ärgere ich mich ein bisschen."

Horst Heldt (Geschäftsführer Sport 1. FC Köln) ...

... zum Spiel: "Wir sind in der zweiten Halbzeit viel besser ins Spiel gekommen. Nach drei Spieltagen und null Punkten ist es am Anfang ein bisschen schwierig, weil Frankfurt eine gute Mannschaft ist und nicht umsonst einen guten Start hatte. Am Ende ist es ein gerechtes Ergebnis, weil Frankfurt gut gespielt hat. Aber wir haben uns in der zweiten Hälfte reingekämpft, einen verdienten Ausgleich gemacht und hatten auch noch den einen oder anderen Moment, um in Führung zu gehen. Aber wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Gegen eine starke Mannschaft war das ein wichtiger Punkt."

... zur Elfmeterszene: "Kann man geben, muss man aber nicht und ich glaube, das ist das Entscheidende. Das ist das dritte Mal, dass wir einen Elfmeter über den Videobeweis bekommen und das finde ich nicht gut, weil die Richtung eigentlich eine andere war vor der Saison. Da muss ich fragen, warum wir überhaupt eine Schiedsrichterschulung hatten, wo betont wurde, dass der Schiedsrichter auf dem Platz derjenige ist, der hauptsächlich entscheiden soll. Das war keine krasse Fehlentscheidung und darum wundere ich mich."

Köln - Frankfurt: Die Aufstellungen

Köln: Timo Horn - Ehizibue (83. Schmitz), Bornauw, Czichos, Jannes Horn - Rexhbecaj, Skhiri - Wolf, Duda (72. Salih Özcan), Jakobs - Andersson (89. Modeste). - Trainer: Gisdol

Frankfurt: Trapp - Abraham, Hasebe, Hinteregger - Toure, Rode, Ilsanker, Zuber (69. Younes) - Kamada - Dost, Silva (86. Barkok). - Trainer: Hütter

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