Borussia Mönchengladbach - 1. FC Union Berlin 1:1: Gladbach kommt nicht auf Touren

Von sid
Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Union Berlin trennen sich am 2. Spieltag 1:1.
© imago images / jan huebner

Borussia Mönchengladbach kommt noch nicht in Tritt. Durch das 1:1 (0:0) gegen Union Berlin sind die Rheinländer zum ersten Mal seit fünf Jahren auch nach zwei Spielen noch sieglos.

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Enttäuscht stand Borussia Mönchengladbachs Team im Mittelkreis, erst nach längerer Besprechung trotteten die Rheinländer zur Tribüne und wollten sich bei den ins Stadion zurückgekehrten Fans bedanken. Doch die mit nur noch rund 100 von zuvor über 10.000 Anhängern beinahe schon verwaisten Ränge passten nach dem ernüchternden 1:1 (0:0) gegen Vorjahresaufsteiger Union Berlin zur tristen Stimmung bei den Fohlen: Mit erst einem Punkt steckt der Champions-League-Starter in der unteren Tabellenhälfte fest.

Zwar erzielte Torjäger Marcus Thuram (56.) mit Gladbachs erstem Saisontor die Führung, Union steckte aber nie auf und kam durch Nico Schlotterbeck (80.) ebenso zum ersten Punktgewinn der Saison.

Besonders defensiv offenbarte die Borussia Schwächen und steht erstmals seit fünf Jahren nach zwei Spieltagen noch ohne Sieg da. Vor dem Derby beim 1. FC Köln am kommenden Wochenende wächst bereits der Druck.

Trainer Marco Rose haderte besonders mit dem verspielten Vorsprung. "In so einem Spiel und wenn Du merkst, dass Du nicht den besten Tag hast, musst Du die Führung einfach nach Hause bringen", sagte der Coach auf der Pressekonferenz.

Schlotterbeck verdirbt Sommer-Jubiläum

Im Berliner Lager bescheinigte Schlotterbeck seinem Team gegenüber der Vorsaison einen Entwicklungsschritt. "Das 1:1 spricht für unsere Mentalität. Wir sind ja auch nicht gekommen, um zu verlieren", meinte der Torschütze im Sky-Interview.

Erstmals seit Februar waren wieder mehr als 300 Zuschauer im Borussia-Park zugelassen, ganz ausverkauft war das Stadion indes nicht. "Einige Fans haben vielleicht noch Respekt", hatte Geschäftsführer Stephan Schippers im Vorfeld gesagt. Obwohl auch auf den Plätzen eine Maskenpflicht galt, war die Stimmung gut - auch ein paar "Eisern Union"-Sprechchöre waren zu hören.

Die gute Atmosphäre lag auch an der Vorstellung der Borussia: Gladbach begann konzentriert, eine Woche nach dem 0:3 bei Borussia Dortmund war die Fohlenelf um Spielkontrolle bemüht. Weil den Startelf-Rückkehrern Alassane Plea und vor allem Thuram aber die Spritzigkeit fehlte, blieben Chancen Mangelware.

Das änderte sich, als Plea an Berlin Schlussmann Andreas Luthe scheiterte (17.). Union versteckte sich indessen nicht und wurde beinahe belohnt: Nach einem sehenswerten Angriff traf Sheraldo Becker die Latte und verpasste auch im Nachsetzen knapp (31.).

Gladbachs anfänglicher Schwung war nun fast verflogen, die Borussia tat sich zunehmend schwer. Nur Plea zwang Luthe per Kopf nochmals zu einer Glanzparade (38.).

Den zweiten Durchgang eröffnete Borussia mit neuem Schwung - und der prompten Führung, als Thuram nach einer Ecke einköpfte. Union-Coach Urs Fischer brachte als direkte Antwort den neuverpflichteten Ex-Gladbacher Kruse. Intensität und Hektik nahmen nun zu.

Bei Berlins Vorstößen war indes Gladbachs Torwart Yann Sommer in seinem 200. Bundesliga-Spiel bis zu Schlotterbecks Treffer auf dem Posten. Der Schweizer knackte erst als 25. Gladbacher und als dritter Borussen-Torhüter nach Uwe Kamps (390) und Wolfgang Kleff (321) diese Marke.

Gladbach - Union: Die Aufstellungen

Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini - Kramer, Neuhaus (85. Herrmann) - Thuram (70. Wendt), Stindl, Hofmann - Plea (75. Wolf). - Trainer: Rose

Union: Luthe - Friedrich, Knoche, Schlotterbeck - Trimmel (73. Ryerson), Prömel (88. Griesbeck), Andrich, Lenz - Becker (57. Ingvartsen), Awoniyi (57. Kruse), Bülter (73. Teuchert). - Trainer: Fischer