VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt 2:1: Weghorst-Doppelpack sichert Wölfe-Sieg

SID
Wolfsburg hat 2:1 gegen Frankfurt gewonnen.
© getty

Wout Weghorst zwinkerte schelmisch seinen Teamkollegen zu und ließ sich hochleben. Die eiskalte Tormaschine aus den Niederlanden lässt den VfL Wolfsburg von der Champions League träumen: Dank zweier Treffer ihres Torjägers vom Dienst besiegten die weiter ungeschlagenen Niedersachsen am Freitag Eintracht Frankfurt mit 2:1 (0:0) und rückten für zumindest eine Nacht auf den vierten Tabellenplatz vor. Die Hessen hingegen warten seit dem 3. Oktober auf ihren dritten Saisonsieg.

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"Ich bin richtig sauer", sagte der Frankfurter Abwehrchef Martin Hinteregger bei DAZN: "Wir schenken zwei Tore her. Normal ist das so ein Spiel, nach dem du mit einem 1:0 nach Hause fährst. So aber sind zwei kleine Fehler leider entscheidend."

Die ersten beiden Treffer wurden durch Strafstöße erzielt. Nach Videobeweis verwandelte der Ex-Wolfsburger Bas Dost zunächst einen von John Anthony Brooks sehr ungeschickt verursachten Foulelfmeter (63.).

13 Minuten später war Weghorst mit einem Handelfmeter zum ersten Mal erfolgreich, es war schon der achte Saisontreffer des Niederländers. Frankfurter Unglücksrabe war Stefan Ilsanker.

In der 88. Minute traf Weghorst aus spitzem Winkel zum Endstand, Frankfurt war geschlagen. "Geil. Wir haben als Mannschaft klar auf Sieg gespielt. Mit dem letzten Ball noch das 2:1 zu machen, ist natürlich super", sagte er.

Im Anschluss richtete er seinen Blick bereits auf das Spitzenspiel am kommenden Wochenende beim FC Bayern: "Eigentlich soll man das ja nicht machen, aber wir freuen uns richtig darauf, uns dort zu zeigen." Gemeinsam mit Teamkollege Ridle Baku stellte er klar: "Das wird ein geiles Spiel."

Eine kuriose Szene ereignete sich in der zweiten Halbzeit, als Wolfsburgs Maximilian Arnold von hinten in Schiedsrichter Markus Schmidt hineinrannte. Diesem blieb kurzzeitig die Luft weg. Schmidt wirkte benommen, berappelte sich aber wieder.

Wolfsburg gibt den Ton an

Insbesondere in der ersten Halbzeit waren es eindeutig die Niedersachsen, die in der leeren Volkswagen-Arena den Ton angaben. Vier Eckbälle in den ersten sieben Minuten drückten den Siegeswillen der Norddeutschen aus.

Schon nach neun Minuten traf Xaver Schlager mit einem abgefälschten Schuss nur den Pfosten. Bei einem Kopfball von Kevin Mbabu war Frankfurts Torhüter Kevin Trapp zur Stelle.

Ohne den wegen muskulärer Probleme pausierenden Torjäger Andre Silva blieb die Eintracht-Offensive zunächst wirkungslos. Dost war gegen seinen früheren Klub lange abgemeldet, die VfL-Deckung stand sicher.

Frankfurt wird nach der Pause mutiger

Frankfurts Coach Adi Hütter war mit dem Spielverlauf sichtlich unzufrieden und forderte seine Schützlinge mehrfach lautstark zu mehr Aktivität nach vorne auf. Einmal sogar derart dröhnend, dass sein in der Nähe stehender Trainerkollege Oliver Glasner sichtlich zusammenzuckte.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild deutlich. Die Gäste wurden nun spürbar mutiger. In der 55. Minute vergab Filip Kostic die Führung. In der Folgezeit geriet das Wolfsburger Tor immer öfter in Gefahr, bevor Dost diese Überlegenheit in ein Tor ummünzen konnte.

Nach dem Rückstand wurden die VfL-Aktionen hektischer und fahriger. Glasner reagierte und ersetzte den glücklosen Josip Brekalo durch den Polen Bartosz Bialek. Sechs Minuten später fiel tatsächlich der Ausgleich. Weghorst nutzte seine letzte Gelegenheit dann kaltschnäuzig, Trapp war ohne Abwehrchance.

VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt: Stimmen zum Spiel

Trainer Oliver Glasner (VfL Wolfsburg): "Ich bin glücklich über den Sieg und die Leistung. Auch die Reaktion nach dem 0:1-Rückstand war fantastisch. Wir haben in den letzten Wochen viel Selbstvertrauen getankt. Jetzt wollen wir unsere guten Spiele bis Weihnachten durchziehen."

Trainer Adi Hütter (Eintracht Frankfurt): "Ich bin verärgert, sauer und richtig angefressen. Das war eine bittere Niederlage, die unter dem Strich unverdient war. Individuelle Fehler haben uns den Sieg gekostet. Wir waren mehrmals zu passiv und haben nicht mit der nötigen Aggressivität verteidigt."

Ridle Baku (VfL Wolfsburg): "Wir sind nach dem 0:1 super zurückgekommen. Wir haben daran geglaubt, dass wir das Spiel drehen können. Zum Schluss haben wir noch zwei Tore gemacht. Wir haben vorne Topscorer Wout Weghorst, der uns hilft, in den entscheidenden Phasen Tore zu machen und der hat uns heute zum Sieg geführt."

Bas Dost (Eintracht Frankfurt): "Wir sind eigentlich sehr gut aus der Pause gekommen. Wir haben uns die Führung nach dem Elfmeter verdient. Danach hatten wir aber eine schwache Phase, in der wir zu leichte Ballverluste haben. Es ist wichtig, dass wir es in diesen Situationen richtig ausspielen. Wolfsburg hat zu schnell den Ball wiederbekommen. Dann konnte man auf eine Möglichkeit warten und sie haben auch den Elfmeter bekommen. Beim letzten Tor hat das Wout Weghorst überragend gemacht. Guter Lauf in die Tiefe, guter Pass und dann super abgeschlossen. In Wolfsburg kann man verlieren, aber es tut trotzdem weh. Es ist kein schönes Gefühl."

VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt: Die Aufstellungen

Wolfsburg: Casteels - Mbabu, Lacroix, Brooks, Roussillon - Arnold, Schlager - Baku (90.+4 William), Philipp (90.+2 Klaus), Brekalo (70. Bialek) - Weghorst

Frankfurt: Trapp - Abraham, Hinteregger, Ndicka - Durm (85. da Costa), Ilsanker (90. Younes), Rode (85. Barkok), Kostic - Sow, Kamada - Dost

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