RB Leipzig - TSG 1899 Hoffenheim 2:5: Hoffenheim schießt desolate Bullen ab

Hoffenheim schoss Leipzig wie schon im Hinspiel aus dem Stadion.
© Getty

Die TSG 1899 Hoffenheim hat ihr Auswärtsspiel am 31. Bundesliga-Spieltag bei RB Leipzig mit 5:2 (3:0) gewonnen und ist damit in der Tabelle an den Bullen vorbeigezogen. Nach dem 4:0 im Hinspiel war es schon der zweite überragende Hoffenheimer Auftritt in dieser Saison gegen RB.

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Flottes Spiel von Beginn an, beiden Teams war anzusehen, dass sie das Mittelfeld mit schnellem direktem Spiel durchqueren wollten. Nach zehn Minuten die ersten Aktionen im Strafraum, dann schaltete Hoffenheim nach Ballgewinn im Mittelfeld schnell um, ein Patzer von Gulacsi schenkte Uth die Führung.

Hoffenheim zog sich danach weiter zurück und verteidigte mit Fünferkette, vorn waren Uth und Gnabry von Defensivaufgaben weitgehend entbunden und lauerten auf Konter. Die folgende Viertelstunde gehörte dem RB-Powerplay, unter anderem rettete Baumann einmal stark gegen Lookman. Einen leichten Ballverlust von Orban nutzte Gnabry zum 2:0 für die Gäste mitten in die Leizpiger Drangphase, das 3:0 vor der Pause war dann hervorragend herausgespielt. Leipzig zur Pause nicht wirklich schlechter, aber mit individuellen Fehlern - Hoffenheim vor dem Tor dagegen eiskalt.

Hasenhüttl wechselte doppelt und brachte unter anderem Keita, doch Leipzigs Aufholjagd wurde nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel der Stecker gezogen: Forsberg wurde im Mittelfeld von Grillitsch gehalten und schlug frustriert nach hinten aus - Rot. Trotz Unterzahl spielte RB aber weiter nach vorn und stand hinten teilweise erschreckend offen. Nach Keitas Anschlusstreffer schien sich das zu lohnen, innerhalb von fünf Minuten stellte Hoffenheims Abteilung Attacke aber auf 5:1.

Hoffenheims Offensivabteilung blieb trotz der hohen Führung gierig und mit Zug nach vorn. Dass es nicht noch einmal schepperte, lag auch daran, dass Leipzig sich nun auf die Defensive konzentrierte. In der Schlussphase trudelte das Spiel nur noch aus, Upamecano sorgte für Kosmetik.

RB Leipzig - TSG 1899 Hoffenheim: Die Highlights im Video

Die Daten zum Spiel RB Leipzig - TSG 1899 Hoffenheim

Tore: 0:1 Uth (14.), 0:2 Gnabry (35.), 0:3 Kaderabek (45.). 1:3 Keita (58.), 1:4 Uth (59.), 1:5 Rupp (64.), 2:5 Upamecano (88.)

Rote Karte: Forsberg (47./Leipzig)

  • RB verliert erstmals in seiner noch jungen BL-Geschichte zwei Heimspiele hintereinander. Insgesamt gewannen die Bullen nur 3 ihrer letzten 10 Bundesliga-Heimspiele (3 Remis, 4 Niederlagen) und holten aus diesen Partien nur 12 von 30 möglichen Punkten.
  • 1899-Serie hält: Seit acht BL-Spielen sind die Hoffenheimer unbesiegt (5 Siege, 3 Remis) - eine solche Serie innerhalb einer Saison hatten Nagelsmann & Co. zuletzt 2016/17, als man die komplette Hinrunde ungeschlagen blieb.
  • Nur im Heimspiel gegen die Bayern am Ende der letzten Saison (4:5) kassierte Leipzig fünf Gegentore.
  • Nur der VfL Wolfsburg sah mehr Platzverweise (6) in dieser Saison als Leipzig (5) in der Bundesliga.

Der Star des Spiels: Mark Uth (TSG 1899 Hoffenheim)

Der Schalker in spe mit dem Doppelpack, gewann zudem den Zweikampf vor dem zweiten Tor und schlug die herausragende Flanke zum 3:0 - überragend. Meiste Torschüsse, gute Passquote von 80 Prozent.

Der Flop des Spiels: Willi Orban (RB Leipzig)

Unglücklichste Figur in der desolat offen stehenden Leipziger Hintermannschaft. Konnte Schulz vor dem 0:1 nicht am Abschluss hindern, ging vor dem 0:2 zu leicht zu Boden. Stand auch beim 0:3 schlecht und sah beim 0:4 und danach gegen Kramaric so schlecht aus, dass Hasenhüttl seinen Kapitän umgehend auswechselte - auch um ihn zu schützen.

Der Schiedsrichter: Tobias Welz

Zwei kritische Aktionen: Zum einen der Zweikampf zwischen Uth und Orban vor dem 0:2. Nicht ganz sauber von Uth, Orban geht aber auch zu leicht zu Boden. Kann man pfeifen, muss man aber nicht. Zum anderen Forsbergs Platzverweis. Viel Theatralik von Grillitsch, ein Franck Ribery kam in solchen Aktionen schon mal ungestraft davon. Trotzdem insgesamt eine Tätlichkeit, die man mit Rot bestrafen kann.

Die Reaktionen zu RB Leipzig gegen die TSG 1899 Hoffenheim

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Der Knackpunkt war, dass wir in unserer starken Phase kein Tor gemacht haben. Es waren zu viele eigene Fehler. Mit einem Mann weniger war das Spiel mehr oder weniger gelaufen. Wenn wir in den verbleibenden Spielen die Fehler hinten nicht abstellen, haben wir da oben auch nichts verloren. Das muss man so klar sagen."

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Es war ein ganz kurioses Spiel, es ist nur schwer zu greifen. Wir haben die ersten 30 Minuten große Probleme gehabt. Irgendwann hatten wir dann mehr Zugriff. Das 4:1 war das Steckerziehen. In Überzahl wurde es leichter. Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen, Leipzig hat ein sehr gutes Spiel gemacht."

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