Bundesliga: Lewandowski in letzter Minute! Bayern dreht Partie und schlägt Wolfsburg

Der VfL Wolfsburg hat dem FC Bayern einen großen Kampf geliefert.
© Getty

Der FC Bayern München hat am 23. Spieltag der Bundesliga beim VfL Wolfsburg gewonnen. Nach einem frühen Rückstand gewann der Rekordmeister dank eines Elfmetertores von Robert Lewandowski in der 91. Minute mit 2:1 (0:1).

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Die Münchner B-Elf (acht Wechsel im Gegensatz zum 2:1-Sieg gegen Schalke) hatte von Beginn an erdrückend viel Ballbesitz, zeigte jedoch sowohl offensiv als auch defensiv Abstimmungsprobleme. Den Wolfsburgern kam die Spielweise des Meisters entgegen. So konnten sich die Hausherren im 4-5-1 die Räume eng machen und mit langen Bällen operieren. Ein solcher langer Schlag führte zur Ecke, bei der Wolfsburg eine Unkonzentriertheit in der Bayern-Abwehr nutzte und früh in Führung ging.

In der Folge ließ sich der VfL noch tiefer fallen, zeigte hohes Engagement in den Zweikämpfen und schaffte es, den Spielfluss der Bayern zu stören. Bei den Gästen fehlten die Ideen aus dem Zentrum, auf den Außen wurden Ribery und Robben ständig mindestens gedoppelt und konnten sich nicht durchsetzen. So hatten die Münchner in der ersten Halbzeit lediglich nach einem Halbfeld-Freistoß eine Abschlusschance.

Nach der Pause erhöhten die Bayern das Tempo, hatten mehr Tiefe im Spiel, da Thiago und Tolisso häufiger in den Strafraum durchgingen. Spätestens nach dem vergebenen Foulelfmeter rannten die Gäste wütend an, drückten mit der Einwechslung von Müller für Thiago noch mehr auf den Ausgleich. Müller war es auch, der den entscheidenden Zweikampf vor Wagners Ausgleichstreffer gewann.

In der 91. Minute bekamen die Bayern nach einer unglücklichen Aktion von Itter gegen Robben einen weiteren Foulelfmeter, den der mittlerweile eingewechselte Lewandowski souverän verwandelte. Aufgrund des Zeitpunktes und des großes Kampfes ist das Ergebnis aus Wolfsburger Sicht unglücklich, geht jedoch wegen der Leistungssteigerung der Bayern nach der Halbzeit in Ordnung.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Didavi (8.), 1:1 Wagner (64.), 1:2 Lewandowski (90.+1)

Bes. Vorkommnis: Casteels hält Foulelfmeter von Robben (55.)

  • Nach 14 getroffenen Strafstößen verschoss der FC Bayern mit Arjen Robben erstmals seit September 2015 (damals Müller gegen Mainz) wieder einen Strafstoß.
  • Erstmals seit dem Champions-League-Finale 2012 vergab Arjen Robben einen Elfmeter im Bayern-Trikot.
  • Die Bayern netzen schon zum zwöften Mal per Kopf ein - Ligahöchstwert. In der gesamten Vorsaison waren es nur neun Tore mit diesem Körperteil, den Saisonrekord erreichte damals Leverkusen mit 15.
  • Der VfL konnte in keinem der letzten 20 Bundesliga-Spiele gegen die Bayern zu Null spielen und kassierten insgesamt 53 Gegentore (2,7 pro Spiel).
  • In den letzten zehn Bundesliga-Partien siegte der FC Bayern immer - eine mindestens so lange Siegesserie feierten die Münchner zuletzt zwischen Mai und Oktober 2015 unter Pep Guardiola (elf Bundesliga-Dreier in Folge).

Der Star des Spiels: Javi Martinez

Spielte diesmal in der Innenverteidigung und machte dort ein starkes Spiel. Brachte knapp 96 Prozent seiner Pässe an den Mann, setzte auch offensiv Akzente und gewann 60 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Flop des Spiels: Franck Ribery

Durfte die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen, ging aber nicht mit einer guten Leistung voran. War nur an einem Torschuss beteiligt, blieb häufig an seinen Gegenspielern hängen und brachte nur 85 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler (aus der Bayern-Startelf nur Wagner schwächer). Leistete sich darüber hinaus erneut einen Wischer gegen Steffen, für den er Rot hätte sehen können.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann

Hatte mit der hart geführten Partie einiges zu tun, blieb jedoch lange souverän. Besonders im Fokus dann in der 36. Minute: Nach Ansicht der Videobilder bewertete er Riberys Schlag gegen Steffen als Unsportlichkeit statt als Tätlichkeit und zeigte infolgedessen Gelb. Für die Entscheidung gibt es Argumente, jedoch hätte er an dieser Stelle mit Rot sicherlich auch nicht daneben gelegen. Beim Foulelfmeter für die Münchner lag er richtig, da der Wolfsburger seinen Körper klar gegen den einschussbereiten Tolisso hineinstellte, ohne eine Chance auf den Ball zu haben. Auch hier wäre die Auslegung Notbremse und Rot möglich gewesen. Der Elfmeter in der 91. Minute war zwar aufgrund der Theatralik von Robben umstritten, jedoch unter dem Strich berechtigt.

Die Reaktionen der Trainer

Martin Schmidt (Trainer VfL Wolfsburg): "Das Spiel war leider gegen uns ganz am Ende. Wir hatten uns viel vorgenommen. In der ersten Halbzeit haben wir nicht viel zugelassen. Das Spiel heute haben wir in der Offensive verloren. Wir haben offensiv viel zu wenig zustande gekriegt. Die Leistung kann gerne die Presse bewerten. Ich bewerte das Spiel und sage: Es war zu wenig, um zu gewinnen. Deshalb haben wir viel Arbeit vor uns."

Jupp Heynckes (Trainer Bayern München): "Es ist zu diesem Zeitpunkt natürlich immer ein gewisses Risiko, auf so vielen Positionen zu wechseln. Das sind alles Nationalspieler, denen wollte ich Einsatzzeiten geben. Damit sie das Gefühl haben, dass sie dazugehören. Das habe ich einkalkuliert."

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