Zweimal Müller, zweimal Lewandowski: Bayern ringt Werder Bremen nieder

Robert Lewandowski gelangen gegen Bremen seine Saisontore 16 und 17.
© Getty

Der FC Bayern München hat seinen Vorsprung in der Bundesliga weiter ausgebaut. Am 19. Spieltag besiegte der Titelverteidiger Werder Bremen zuhause mit 4:2 (1:1).

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Die Partie begann wie ein typisches Bayernspiel: viel Ballbesitz für die Münchner und ein abwartender Gegner, der ab der Mittellinie die Räume eng machte. Druckvoll spielten die Bayern aber nicht, es fehlte an Tempo im Passspiel und in den Bewegungen ohne Ball.

Werder streckte zum ersten Mal nach sieben Minuten den Kopf aus der Deckung, als Kruse den Pfosten traf. Die Bremer insgesamt defensiv stabil und offensiv gefährlicher, die Führung war nicht unverdient. Bayerns Spiel blieb einfallslos, der Ausgleich fiel aus dem Nichts. Beim langen Ball von Boateng half Veljkovic kräftig mit, Müller vollstreckte stark.

Nach dem Seitenwechsel die Bayern mit weniger Unzulänglichkeiten, aber weiterhin mit Problemen, die Bremer Defensive zu knacken. Heynckes reagierte mit zwei Wechseln (Vidal für Martinez und Coman für Robben). Aber es musste eine Standardsituation helfen: Lewandowski verwandelte James' Ecke per Kopf.

Die Bayern aber auch nach der Führung nicht mit der Spielkontrolle, die Partie blieb offen und Werder glaubte jederzeit an seine Chance. Kohfeldt wechselte nochmal offensiv (Belfodil für Bargfrede), das Tor machten aber die Bayern. Das 4:2 war Müllers 100. Bundesligator.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Gondorf (25.), 1.1 Müller (41.), 2:1 Lewandowski (63.), 2:2 Süle (74./ET), 3:2 Lewandowski (76.), 4:2 Müller (84.)

  • Die Bayern gewannen die letzten 15 BL-Spiele gegen Werder allesamt, das ist die längste Siegesserie eines Klubs gegen ein anderes Team in der BL-Historie.
  • In den letzten 66 Pflichtspielen in der Allianz Arena in Serie erzielte der FCB ein Tor, eine längere Heimserie dieser Art hatten die Münchner nur von 1979 bis 1982 (77 Pflichtspiele). Zuletzt gelang im Mai 2015 beim 0:1 gegen Augsburg kein Tor.
  • Robert Lewandowski ist der erste Bayern-Spieler der BL-Geschichte, der in jedem der ersten 9 Heimspiele einer Saison trifft.
  • Der SV Werder gewann saisonübergreifend nur eines der letzten 11 Ligaspiele auf fremden Plätzen (4 Remis, 6 Niederlagen): am 15. Spieltag mit 2:1 in Dortmund.

Der Star des Spiels: Thomas Müller

Gegen seinen Lieblingsgegner - in 20 BL-Spielen gegen Werder war er an 22 Toren direkt beteiligt (9 Tore, 13 Assists) - von Beginn an umtriebig und bemüht. Herausragend seine Ballannahme und sein Abschluss beim 1:1, bereitete per Flanke das 3:2 vor und erzielte das 4:2 wieder selbst.

Der Flop des Spiels: Arjen Robben

Fand wie schon in Leverkusen kaum ins Spiel und kam so gut wie nie ins Dribbling. Hatte bis zu seiner Auswechslung in der 58. Minute nur 24 Ballaktionen und einen harmlosen Torschuss.

Der Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka

Ohne gröberen Schnitzer in einer insgesamt leicht zu leitenden Partie.

Die Reaktionen der Trainer

Jupp Heynckes (Trainer Bayern München): "Wir haben gegen eine sehr gute Bremer Mannschaft gespielt, sie haben uns in Verlegenheit gebracht. Wir haben nicht klar gespielt und zu behäbig aus der Defensive heraus. Bremen hat nicht wie eine Mannschaft gespielt, die im Tabellenkeller steckt. Aber es zeichnet uns dann aus, dass wir solche Spiele noch gewinnen. Thomas Müller hat seinen Torinstinkt rausgekramt und Robert Lewandowski hat so viel Klasse, dass er aus solchen Situationen Kapital schlägt."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Es war ein tolles Spiel mit vielen Torchancen. Respekt vor meiner Mannschaft, wir waren so mutig wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir haben einiges auch gut verteidigt, aber nicht über die gesamte Spielzeit. Ich ärgere mich sehr, ich glaube, dass ein Punkt drin gewesen wäre. Wir müssen die Freude über die Leistung mitnehmen, aber genauso auch die Enttäuschung, denn wir brauchen dringend Punkte."

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