FCI fügt RBL erste Bundesliga-Niederlage zu

Der FC Ingolstadt 04 spielte am 14. Spieltag gegen RB Leipzig
© Getty

Am 14. Spieltag hat der FC Ingolstadt mit 1:0 (1:0) gegen RB Leipzig gewonnen. Es war die erste Niederlage für den Aufsteiger in der Bundesliga.

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Vor 15.200 Zuschauern im ausverkauften Audi Sportpark brachte Roger den FCI nach einem Freistoß in Führung (12.).

Ingolstadt erzielte damit sechs der elf Saisontreffer nach einer Standardsituation (55 Prozent - anteiliger Ligahöchstwert).

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In der Nachspielzeit wurde Mathew Leckie mit Gelb-Rot vom Platz gestellt (90.+4).

Im ersten Duell mit seinem Ex-Klub geht Ralph Hasenhüttl leer aus. Der FCI gewinnt somit auch das dritte Pflichtspielduell gegen RB, nachdem die Schanzer in der 2. Liga schon zwei Mal die Oberhand behielten.

Für Leipzig ist es nicht nur die erste Niederlage in der Bundesliga, sondern auch das erste Bundesliga-Spiel ohne Torerfolg. Da der FC Bayern zeitgleich einen 5:0-Sieg gegen Wolfsburg feierte, ist RBL nicht mehr Tabellenführer.

Die Reaktionen:

Maik Walpurgis (Trainer FC Ingolstadt): "Die Mannschaft hat sich mit ganz viel Engagement, Leidenschaft, aber auch taktisch gutem Zuschieben der Räume den Sieg erarbeitet. Für uns war es sehr wichtig, ein Befreiungsschlag und der erste Heimsieg. Das freut mich riesig für unsere Zuschauer, die uns super unterstützt haben, es war ein richtiger Hexenkessel."

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Niederlagen tun immer weh, ganz egal gegen wen. Der Gegner hat uns sein Spiel aufgezwungen, es gab wenig Spielfluss, wir haben ein bisschen wenig Mut gezeigt. In der zweiten Halbzeit war es besser, leider haben wir da unsere drei Hundertprozentigen nicht gemacht. Das Ding wollte nicht rein."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Walpurgis verändert seine Anfangsformation nach dem 1:2 in Bremen auf zwei Positionen: Morales und Lezcano spielen für Suttner (Gelb-Sperre) und Hartmann (auf der Bank).

Hasenhüttl setzt auf die gleiche Startelf wie in den letzten beiden Partien in Freiburg (4:1) und gegen Schalke (2:1) - damit tritt der Aufsteiger erstmals in der Bundesliga in drei Partien in Folge mit der gleichen Mannschaft an.

12., 1:0, Roger: Aus dem rechten Halbfeld zieht Jung einen Freistoß mit viel Zug auf den kurzen Pfosten. Am Fünfmeterraum verlängert Roger die Hereingabe und köpft den Ball flach ins lange Eck.

20.: Gute Chance für Leipzig! Forsberg hebt einen Freistoß von rechts aus rund 30 Metern links in den Fünfmeterraum. Dort steht Halstenberg komplett blank, schießt den Ball aus spitzem Winkel aber knapp am rechten Pfosten vorbei.

52.: Werner dribbelt von links in den Strafraum, wird abgedrängt, doch über Umwege landet der Ball bei Keita. Dieser steckt zentral an der Strafraumkante auf Sabitzer durch, der frei vor Hansen zum Schuss ansetzt. Cohen grätscht dazwischen, hindert Sabitzer am Abschluss und bringt ihn zu Fall. Schmidt entscheidet nicht auf Strafstoß. Glück für Ingolstadt.

63.: Nach einer schnellen Kombination zieht Burke rechts im Strafraum ab, doch Roger blockt seinen Schuss. Der zweite Versuch von Forsberg aus 16 Metern gerät zu zentral und der eingewechselte Nyland entschärft die Situation.

76.: Sabitzer schickt Burke aus dem Mittelfeld herasu rechts in den Strafraum. Nyland geht hohes Risiko und klärt den Ball an der Strafraumkante.

88.: Unfassbar! Keita setzt links gut nach und zieht mit dem Ball nach innen. Am Fünfmeterraum landet der Ball beim freien Forsberg. Doch der Schwede schiebt den Ball aus fünf Metern unbedrängt knapp links neben das Tor.

90.+4, gelb-rot, Leckie: Es wird nochmal wild! Leckie senst seinen Gegenspieler im Niemandsland um, doch Schmidt lässt Vorteil laufen. Als das Spiel danach unterbrochen ist, schlägt Leckie den Ball weg. Der Schiedsrichter gibt ihm für beide Vergehen Gelb, in der Summe gibt das Gelb-Rot.

Fazit: Es war kein spielerisches Feuerwerk, aber der FCI überzeugte mit Leidenschaft und Kampf. So zogen die Gastgeber den Bullen den Zahn und verdienten sich die Punkte.

Der Star des Spiels: Anthony Jung. War der auffälligste Akteur der Ingolstädter und sammelte beim Gastgeber die meisten Ballaktionen. Bereitete das Tor zudem mit seinem perfekt getretenen Freistoß vor. Außerdem stark: Roger.

Der Flop des Spiels: Yussuf Poulsen. Es war kein einfaches Spiel für einen Stürmer, aber Poulsen nahm überhaupt nicht am Spiel teil. Drängte sich nie als Anspielstation auf, hatte die wenigsten Ballaktionen seines Teams (24) und war an keinem Torschuss beteiligt. Seine Auswechslung in der 55. Minute war die logische Folge.

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Der Schiedsrichter: Markus Schmidt. Hatte in einer hitzigen Partie einen schweren Stand. Pfiff anfangs kleinlich, ging mit Gelben Karten aber zu sparsam um und hatte so Anteil daran, dass keine Ruhe einkehrte. Bei Cohens Einsteigen nicht auf Elfmeter zu entscheiden, war eine großzügige, aber wohl vertretbare Entscheidung.

Das fiel auf:

  • Es war ein körperbetontes Spiel, das von vielen Nickligkeiten und kleinen Fouls geprägt war. Etliche lange Bälle und häufige Ballbesitzwechsel waren die Folge. Darunter litt der Spielfluss merklich und kein Team konnte dem Geschehen seinen Stempel aufdrücken. Symptomatisch: Während RBL immerhin 74 Prozent der Pässe an den Mann brachte, kamen bei Ingolstadt nicht mal die Hälfte der Pässe an.
  • Walpurgis überraschte mit seiner taktischen Ausrichtung durchaus. Er beorderte Roger zwischen seine beiden Innenveteidiger, wodurch sich ein 5-2-2-1 bildete. Allerdings verschanzte sich Ingolstadt keineswegs nur in der eigenen Hälfte. Vielmehr attackierten sie die Gäste bereits früh in deren Hälfte. Konnte sich Leipzig mal in der FCI-Hälfte festsetzen, verteidigte der Gastgeber mit allen Feldspielern um den eigenen Strafraum.
  • Bei eigenem Ballbesitz gingen die Außenverteidiger umgehend in die Offensive und der Spielaufbau wurde mit einer Dreierkette eröffnet. Besonders Jung war auf der linken Seite ein ständiger Unruheherd. Dabei war Ingolstadt gar nicht erst um lange Ballbesitzstafetten bemüht, sondern versuchte mit schnell vorgetragenen Angriffen für Gefahr zu sorgen.
  • Leipzig, das im üblichen 4-4-2 auflief, hatte mit dem frühen Pressing der Ingolstädter große Probleme und kam zu keiner geordneten Spieleröffnung. Das Mittelfeld agierte statisch und so fehlte es häufig an Anspielstationen. Schnelles Kombinationsspiel war genauso Mangelware wie längere Druckphasen. Stattdessen versuchte es Leipzig immer wieder aus der Zentrale heraus mit langen Bällen hinter die Außenverteidger.

Ingolstadt - Leipzig: Die Statistik zum Spiel