Noten und Einzelkritiken der FCB-Stars gegen SC Freiburg: Es gibt nur ein' Thomas Müller, Kimmich blitzsauber als Rechtsverteidiger-Libero

Rekordmann Thomas Müller jubelt über sein Tor im 710. Spiel für den FC Bayern München.
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Beim souveränen, aber recht glanzlosen 2:0 des FC Bayern München gegen den SC Freiburg am 2. Spieltag der Bundesliga verdient sich der neue alleinige Rekordspieler des Rekordmeisters die Bestnote. Auch die Kumpel Joshua Kimmich und Serge Gnabry überzeugen. Ein Youngster dagegen fällt deutlich ab. Die Noten und Einzelkritiken der Profis des FC Bayern.

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Manuel Neuer, FC Bayern, SC Freiburg
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FC Bayern München - SC Freiburg: Manuel Neuer

Zunächst kaum geprüft. Klitzekleine Unsicherheit gegen Ende der ersten Halbzeit, die Doan aber nicht nutzen konnte. Wenn er einen Ball aufs Tor bekam, hielt er ihn sicher. Musste bei Hölers Elfmeter in der Nachspielzeit nicht eingreifen, weil der Ball in den Münchner Himmel flog. Note: 3.

Joshua Kimmich, FC Bayern, SC Freiburg
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FC Bayern München - SC Freiburg: Joshua Kimmich

Mal wieder nominell zum Rechtsverteidiger umfunktioniert, durfte er die Position aber so zentral und spielgestaltend wie nur möglich interpretieren. Bei Ballbesitz war er der zentralste Mann in der Defensive, mal vor, mal hinter den Innenverteidigern, selbst gegen den Ball nicht auf der rechten Außenbahn klebend. Bayern formierte sich dadurch in der ersten Hakbzeit meist in einem 3-3-3-1 mit Kimmich als Libero. Leistete sich in der 88. Minute eine Ungenauigkeit, die beinahe zu einer Freiburger Chance geführt hätte. Doch Neuer hielt den Ball sicher. Trotzdem: blitzsaubere Vorstellung. Note: 2.

Dayot Upamecano, FC Bayern, SC Freiburg
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FC Bayern München - SC Freiburg: Dayot Upamecano

Zeigte gegen Freiburg nur das Gesicht von Dayot, dem Weltklasseverteidiger. Sehr umsichtig, hinderte kurz vor Ende der ersten Halbzeit Vincenzo Grifo erfolgreich am Torschuss. Seine Zweikampfführung mag manchmal etwas zu riskant und auf Spektakel aus sein, doch wenn alles gut geht wie am Sonntag, kann man sich nicht beschweren. Note: 2,5.

FC Bayern, Min-Jae KIm, SC Freiburg
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FC Bayern München - SC Freiburg: Min-Jae Kim

Deutlich aufgeräumter als beim Bundesligaauftakt beim VfL Wolfsburg, wo er reihenweise Chancen und auch Gegentore ermöglich hatte. Leistete sich keinen folgenreichen Fehler, agierte weitgehend umsichtig und sehr engagiert. Manchmal auch etwas zu engagiert, wenn er Gegenspieler schon am Mittelkreis etwas ungestüm attackierte. Verlor dennoch drei seiner neun Zweikämpfe, gewann aber die meisten Bälle aller Bayern (sechs). Note: 3.

Raphael Guerreiro, FC Bayern, SC Freiburg, Bundesliga
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FC Bayern München - SC Freiburg: Raphael Guerreiro

Durfte die Linksverteidigerposition deutlich offensiver und positionsgetreuer auf der Außenbahn interpretieren als Kimmich. Nur Min-Jae Kim war häufiger am Ball als er, gewann viele Bälle (sechs), verlor aber auch sehr viele (15). Jedoch ohne, dass Freiburg daraus großes Potenzial ziehen konnte. Note: 3.

Aleksandar Pavlovic, FC Bayern, SC Frieburg, Bundesliga, Heute live
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FC Bayern München - SC Freiburg: Aleksandar Pavlovic

Verteilte die Bäller sicher und souverän. Doch der Metronom des Bayernspiels verpasste es, auch mal überraschend, einen schnelleren Takt anzuschlagen. Als Freiburg in der zweiten Hälfte stärker wurde, gelang es ihm nicht, dem Spiel der Bayern wieder Struktur zu geben. Musste in der 74. Minute für die gelernte Holding Six João Palhinha runter. Note: 3,5.

Serge Gnabry, FC Bayern, SC Freiburg, BUndesliga, heute live
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FC Bayern München - SC Freiburg: Serge Gnabry

Bisher einer der Gewnner unter Vincent Kompany, war er auch gegen Freiburg sehr bemüht, das Vetrauen zu rechtfertigen. Mit viel Power und meist hohem Gang unterwegs, war er aber auch ein bisschen ein "Opfer" des Systems: Da sein Kumpel Kimmich einen sehr zentralen Rechtsverteidiger gab, musste er immer wieder auch hinten aushelfen. Störte ihn offensichtlich aber nicht. Musste rollenbedingt mächtig Kilometer abreißen, worunter zunächst sein Offensivspiel etwas litt. Aber: Bereitete mit einem schönen Pass aus dem Fußgelenk Müllers herrliches 2:0 vor. Note: 2,5.

Michel Olise, FC Bayern, SC Freiburg, Bundesliga
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FC Bayern München - SC Freiburg: Michael Olise

Versuchte es in den ersten 20 Minuten einmal mit Gewalt, einmal mit Gefühl, scheiterte beide Male an Freiburgs Keeper Florian Müller. Gab die Flanke zu Harry Kanes Kopfball, der den glücklichen Elfmeter brachte. War sicher nicht der unauffälligste der fünf Bayern-Offensivspieler, deutete immer wieder an, dass er potenziell ein kongenialer Partner für Jamal Musiala sein könnte. Doch der Konjunktiv hilft im echten Bundesligageschehen eher wenig. Mit 78 Prozent die schwächste Passquote aller Bayern. Musste nach einer Stunde für Müller Platz machen. Note: 4.

Jamal Musiala, FC Bayern, SC Freiburg
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FC Bayern München - SC Freiburg: Jamal Musiala

Rund um den Freiburger Strafraum ging es eh schon eng zu, fünf FCB-Offensivspieler und mindestens ebenso viele Breisgauer orientierten sich zum Ball. Wo aber Musiala stand, war es meist noch enger, schließlich wurde der Dribbler oft von drei Gegenspielern in die Mangel genommen. Löste sich dennoch erstaunlich oft aus der Deckung, konnte aber dann nicht immer auch noch einen genialen Pass spielen. Tauchte in der zweiten Halbzeit ziemlich ab, musste für Konrad Laimer, der mehr Stabilität versprach, vom Feld. Note: 4.

Tel, Mathys Tel, FC Bayern, SC Freiburg, Bundesliga
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FC Bayern München - SC Freiburg: Mathys Tel

Durfte von Anfang an ran, musste im Gegensatz zu Gnabry auf rechts auch nicht die ganz weiten Wege gehen, war dadurch in der Offensive auch oft anspielbereit, kam aber viel zu selten an seinen Gegenspielern vorbei. Verlor sechs seiner elf Zwikämpfe, absolvierte nur ein erfolgreiches Dribbling (von drei). Sehr unglücklicher Auftritt des Youngsters, wirkte eine Klasse schwächer als seine Mitspieler. Note: 5.

Harry Kane, FC Bayern, SC Freiburg, Bundesliga
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FC Bayern München - SC Freiburg: Harry Kane

Köpfelte mit seinem 19. Ballkontakt Freiburgs Innenverteidiger Max Rosenfelder aus kürzester Entfernung den Ball an den Oberarm. Der VAR und Schoedsrichter Christian Dingert bestätigten nach eingehendem Videostudium den regelkonformen, aber dadurch nicht minder absurden Handelfmeter, den Kane mit seinem 20. Ballkontakt verwertete. Bis dahin noch der Unauffälligste in der um Quirligkeit zumindest bemühten Fünfer-Offensive des FC Bayern gewesen - auch, weil Kompanys Bayern Probleme zu haben scheinen, ihn wirklich ins Offensivspiel einzubinden. Note: 3,5.

Thomas Müller, FC Bayern, Rekord, 710 Spiele
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FC Bayern München - SC Freiburg: Einwechselspieler

Thomas Müller: Durfte ab der 59. Minute sein 710. Pflichtspiel für den FC Bayern absolvieren. Kam für Olise, pflückte in der 78. Minute mustergültig Gnabrys Vorlage mit einem Fuß herunter und legte sich den Ball selbst vor zu seinem herrlichen Schuss zum 2:0. So einen Spieler kann man nicht erfinden. Note: 1,5.

Kinglsey Coman: Sollte gar nicht mehr da sein, doch nachdem ein Verkauf scheiterte, kam er nach rund einer Stunde für den schwachen Mathys Tel. Vergab in der 71. Minute die Chance zum 2:0. Note: 3.

Konrad Laimer: Kam für Musiala, um für mehr Stabilität zu sorgen. Wenig später stand es 2:0. War selber aber kaum am Ball. Keine Bewertung.

João Palhinha: Kam ebenfalls in der 74. Minute, ersetzte Aleksandar Pavolivic. War oft am Ball, brachte alle Pässe an den Mitspieler, dufte einmal tacklen. Empfahl sich so durchaus für einen Platz in der Startelf - auch wenn er nach Doans Schuss den Handelfmeter in der Nachspielzeit verschuldete. Keine Bewertung.

Leon Goretzka: Durfte in den letzten Minuten auch noch ran. Womit Kompany bewies, dass beim FC Bayern auch eigentlich aussortierte Spieler nicht wirklich aussortiert sind. Keine Bewertung.