Vincent Kompany als neuer Coach des FC Bayern München bestätigt: Neue Chance für angezählte Stars?

Von Tim Ursinus / Christian Guinin
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Vincent Kompany ist neuer Trainer des FC Bayern München. Wer wird sein Co-Trainer? Was bedeutet seine Verpflichtung für die angezählten FCB-Stars? Und wie konnte er die Vereinsführung von sich überzeugen?

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Der 38-jährige Belgier unterschreibt in München ein bis zum 30. Juni 2027 gültiges Arbeitspapier. Zuletzt war Kompany beim englischen Premier-League-Klub FC Burnley tätig und hätte dort noch bis 2028 Vertrag gehabt. Dem Vernehmen nach zahlt der FCB rund zehn Millionen Euro Ablöse.

"Ich freue mich auf die Herausforderung FC Bayern. Es ist eine große Ehre, für diesen Klub tätig sein zu dürfen - der FC Bayern ist eine Institution im internationalen Fußball", wird Kompany zitiert. "Ich freue mich jetzt auf die ganz elementaren Dinge: Mit den Spielern zu arbeiten, ein Team zu bilden. Wenn die Basis steht, kommt auch der Erfolg."

Laut Eberl solle mit dem Belgier "wieder mehr Kontinuität" auf der Position des Trainers einkehren. "Gemeinsam mit ihm wollen wir beim FC Bayern viel bewegen - und natürlich gemeinsam erfolgreich sein."

Burnley bedauerte die Entscheidung Kompanys, wünschte dem 38-Jährigen für die Zukunft aber alles Gute. "Wir verstehen die Anziehungskraft und das Prestige eines Vereins wie Bayern München und respektieren Vincents Ehrgeiz, neue Herausforderungen anzugehen. Wir wünschen Vincent nur das Beste und möchten zu Protokoll geben, dass wir seinen Einsatz an jedem einzelnen Tag, an dem er Teil dieses Fußballvereins war, zu schätzen wissen", hieß es in einem Posting auf Instagram. "Ursprünglich waren wir zuversichtlich, unseren Trainer halten zu können, aber die veränderte Dynamik der Situation machte dies unmöglich."

Vincent Kompany beim FC Bayern: Keine Stammspieler im Mittelfeldzentrum?

Bereits um 13.50 Uhr landete Kompany am Flughafen in Oberpfaffenhofen. Wie diversen Videos in den Sozialen Medien zu entnehmen war, fuhr er daraufhin in einem schwarzen VW-Van zur Vertragsunterschrift zum Vereinsgelände an der Säbener Straße.

Als neuer, vollwertiger Co-Trainer des Belgiers soll, so berichtet die AZ, der bisherige U19-Coach René Maric befördert werden. Kompany und der frühere SPOX-Blogger Maric kennen sich aus der gemeinsamen Trainerausbildung und sollen sich schon damals sowohl persönlich als auch von ihrer Spielidee her gut ergänzt haben. Maric ist darüber hinaus im Klub für seine taktische Kreativität und gute Teamführung bekannt. Nach Sky-Infos soll es nur noch um letzte Details gehen.

Zusammen mit dem neuen Trainerduo sollen auch bereits die ersten Kaderplanungen begonnen haben. So möchte Kompany nach Informationen der Münchner tz sowohl Joshua Kimmich als auch Leon Goretzka über den Sommer hinaus behalten. Während Kimmich weiterhin als rechter Part der defensiven Viererkette eingeplant ist, soll Goretzka eine Rolle im Zentrum spielen. Einen Stammplatz hätte der 29-Jährige aber wohl nicht, da Kompany demnach ein großer Freund der Rotation ist und mit einem Zentrum ohne feste Stammspieler plant.

Daneben sollen laut tz, im Gegensatz zu bisherigen Meldungen, auch Serge Gnabry und Kingsley Coman in den Planungen des Belgiers eine Rolle spielen und deshalb nicht auf der Münchner Streichliste stehen. Alle zuletzt angezählten Spieler sollen unter dem neuen Trainer eine Chance erhalten, sich zu beweisen.

Vincent Kompany soll FC Bayern charakterlich überzeugt haben

Wie die Sport Bild bereits am Mittwochvormittag berichtete, hatte Kompany auch schon zum Start der Trainersuche der Münchner zu den Kandidaten gehört.

Demnach sei der einstige Innenverteidiger des Hamburger SV als potenzieller Nachfolger von Thomas Tuchel stets auf dem Radar von Eberl gewesen. Über ein mögliches Kompany-Engagement wurde dem Bericht zufolge aber erst nach den Absagen von Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick diskutiert.

Als erste Alternative zu Kompany galt dem Vernehmen nach Hansi Flick. Einer Rückkehr standen vor allem Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge positiv gegenüber.

Eberl soll jedoch zunächst auf eine Wende bei Tuchel gesetzt haben, ehe er sich auf Kompany festlegte. Die Entscheidung gegen Flick sei auf den geplanten Umbruch von Eberl und Freund zurückzuführen.

Da Flick nach dem Triple-Gewinn 2020 noch eine gute Bindung zu zahlreichen aktuellen Bayern-Profis pflege, soll es Zweifel über dessen Bereitschaft gegeben haben, die Strukturen aufzubrechen. Außerdem sei der Wunsch des ehemaligen Bundestrainers hinzugekommen, eine Auslandserfahrung zu machen. Dieser Wunsch geht nun beim FC Barcelona in Erfüllung.

Darüber hinaus hätte Kompany mit seinem Charakter überzeugt: Dahingehend legte laut Rummenigge auch Pep Guardiola für seinen Ex-Schützling die Hand ins Feuer.

Kompany hatte seine Trainerkarriere 2019 beim RSC Anderlecht begonnen, wo er zunächst ein Jahr als Spielertrainer und ab 2020 dann schließlich als allein verantwortlicher Chefcoach aktiv war.

2022 folgte schließlich der Wechsel zum FC Burnley. Mit den Clarets stieg er gleich in seiner ersten Saison als Zweitligameister in die Premier League auf, musste jedoch in der abgelaufenen Saison als Tabellen-19. den direkten Wiederabstieg verkraften.

Vincent Kompany: Stationen als Trainer

ZeitraumVerein
2019-2020RSC Anderlecht (Spielertrainer)
2020-2022RSC Anderlecht
2022-2024FC Burnley