Franz Beckenbauer in München im Familiengrab beigesetzt: "Zeit der Trauer"

SID
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© getty

Franz Beckenbauer hat am Freitag in München seine letzte Ruhestätte gefunden. Die Pläne für die Gedenkfeier laufen derweil auf Hochtouren.

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Ein Blumenmeer auf dem Sarg, strahlend weißer Neuschnee auf den umliegenden Bäumen: Franz Beckenbauer ist am Freitag in aller Stille und im engsten Familienkreis auf dem Münchner Friedhof Perlacher Forst beigesetzt worden. Die Fußball-Legende fand nach Bild-Informationen im Familiengrab an der Seite seiner Eltern Antonie und Franz seine letzte Ruhestätte.

Beckenbauer war am vergangenen Sonntag im Alter von 78 Jahren verstorben, auch am Freitag hielt die Erinnerung an die Ikone an. Nicht nur das Heimspiel von Rekordmeister Bayern München in der Allianz Arena am Abend gegen die TSG Hoffenheim stand ganz im Zeichen des Gedenkens an den Kaiser, auch die für kommenden Freitag (15.00 Uhr/ARD) geplante Gedenkfeier nimmt Formen an.

So sagte Bundeskanzler Olaf Scholz bereits seine Teilnahme zu. Wie eine Regierungssprecherin mitteilte, wolle der Kanzler damit "seinen großen Respekt und seine Anerkennung für einen herausragenden Sportler unseres Landes bekunden". Die Trauerfeier wird ebenfalls in der Münchner Arena stattfinden, für die weiter eine Umbenennung zu Ehren Beckenbauers im Raum steht.

Karl-Heinz Rummenigge hält sich bei diesem Thema allerdings bedeckt. "Es gibt eine Vereinbarung mit unserem langjährigen, treuen und sehr seriösen Partner Allianz, und die gilt es zu respektieren", sagte der langjährige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern der Süddeutschen Zeitung.

"Franz Beckenbauer ist vor wenigen Tagen gestorben", fuhr Rummenigge fort: "Nun ist die Zeit der Trauer, und der FC Bayern wird am nächsten Freitag eine würdige Gedenkfeier zu Ehren von Franz ausrichten. Für alles Weitere sollte man sich Zeit nehmen." Eine Alternative könnte eine Umbenennung zumindest für die EM im Sommer werden, wenn Sponsorennamen untersagt sind.

Beckenbauer? Sammer befürwortet Ehrung

Matthias Sammer, Europameister von 1996, würde eine solche Ehrung klar befürworten. "Es ist eigentlich gar nicht aufzuwiegen, was alles nach ihm benannt werden müsste", sagte der 56-Jährige dem Nachrichtenportal t-online. "Was er geleistet hat, sein Lebenswerk, muss in Erinnerung bleiben, sein Vermächtnis an die nächsten Generationen weitertragen werden", so Sammer, für den der Kaiser "in Gänze ein Vorbild war".

Nicht einverstanden ist Sammer hingegen mit dem Umgang Beckenbauers in der nie ganz aufgeklärten "Sommermärchen-Affäre". "Das tut mir sehr, sehr weh", gab Sammer zu: "Ich finde es unwürdig und schäme mich ein Stück weit dafür, was wir, dieses ganze Land und unsere Medien ihm angetan haben." Man habe genau gewusst, mit welch korruptem System und mit welchen Anforderungen er zu tun haben würde.

Bayerns Heimspiel gegen Hoffenheim wird dagegen noch einmal zu einer großen Feier von Beckenbauers Lebenswerk: Alle Bayern-Profis wärmen sich mit der ikonischen Nummer 5 auf und tragen während des Spiels ein Sondertrikot mit der Aufschrift "Danke Franz". Nach dem Spiel sollen die Shirts unterschrieben und versteigert werden. Der gesamte Erlös kommt der Franz-Beckenbauer-Stiftung zugute.

Zudem hat der FC Bayern zahlreiche Weggefährten des Kaisers zu der Partie eingeladen. Die Allianz Arena erstrahlt bereits seit mehreren Tagen mit dem Schriftzug "Danke Franz".

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