FC Bayern: "Ein Missverständnis!" Hamann fällt hartes Urteil über Mané - und kritisiert Tuchel

Von Felix Götz
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Didi Hamann sieht für Sadio Mané keine Zukunft beim FC Bayern. Der frühere deutsche Nationalspieler wundert sich außerdem über einen Kritikpunkt an Vorstandsboss Oliver Kahn und tadelt Trainer Thomas Tuchel.

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"Mané war letztendlich ein Missverständnis", sagte Hamann im Interview mit web.de über den im Sommer 2022 vom FC Liverpool verpflichteten Stürmer. Für eine Zukunft des 31-Jährigen in München über die laufende Saison hinaus seien "zu viele Dinge passiert", meinte der Sky-Experte.

"Um gut zu spielen, braucht man den Respekt der Mitspieler. Das muss man sich erarbeiten. Wenn man einen Mitspieler (Leroy Sané, Anm.d.Red.) nach einem Spiel tätlich angreift, einige Wochen zuvor auch den damaligen Trainer Julian Nagelsmann verbal angreift, ist es sehr schwer, so jemanden wieder in den Mannschaftsbund einzubinden. Die mannschaftliche Geschlossenheit ist sehr wichtig. Es würde mich schwer wundern, wenn Mané in der kommenden Saison noch in München ist", so Hamann über den Senegalesen, der in 35 Pflichtspielen zwölf Tore und fünf Vorlagen verbuchte und noch bis 2025 an der Isar unter Vertrag steht.

Hamann äußerte sich außerdem zur anhaltenden Kritik an der Bayern-Führung um Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Er halte eine Ablösung von einer oder beiden Personen im Sommer zwar für möglich, würde sich aber wünschen, dass man an dem Duo festhält.

"Ansonsten würde das im Umkehrschluss heißen: Wenn du nicht Meister wirst, fliegt der Vorstand! Es ist nicht selbstverständlich, dass man jedes Jahr Meister wird. Auch wenn sie natürlich die besten Voraussetzungen haben. Man muss den Leuten die Chance geben, das geradezurücken", sagte der 49-Jährige.

Hamann über Kahn: "Das hat man doch vorher gewusst"

Neben den sportlichen Misserfolgen (Aus im Champions-League-Viertelfinale, Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale und eine trotz Tabellenführung holprige Saison in der Bundesliga) wird vor allem Kahn vorgeworfen, das "Mia san Mia" nicht ausreichend zu pflegen. Ein Vorwurf, über den sich Hamann wundert.

"Wenn ihm vorgeworfen wird, dass er zu wenig empathisch ist und zu wenig auf die Leute zugeht, muss ich sagen: Das hat man doch vorher gewusst! So war er bereits als Spieler. Er wurde damals verehrt, weil er so gut war - und nicht, weil er so volksnah war. Du kannst dem Mann nicht vorwerfen, dass er im Alter von 53 Jahren nun keine Kehrtwende mehr macht. Daher verstehe ich die Vorwürfe nicht", so der frühere Bayern-Profi.

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FC Bayern: Hamann kritisiert Tuchel

Die sportlichen Vorkommnisse seit der Entlassung von Julian Nagelsmann müsse man übrigens auch an Thomas Tuchel festmachen. "Wir müssen den Trainer mit in die Verantwortung nehmen", stellte Hamann klar: "Und bisher ist festzustellen, dass der FC Bayern nicht nur ergebnistechnisch enttäuscht, sondern auch durch die Art und Weise, wie sie Fußball spielen. Wir müssen abwarten, was in den nächsten Wochen passiert. Die Führung hat sich das mit Sicherheit anders vorgestellt."

In der Bundesliga belegt der FCB vier Spieltage vor Schluss Platz eins. Der Vorsprung auf Borussia Dortmund beträgt allerdings nur einen Punkt. Laut Hamann dürfe sich der BVB durchaus noch realistische Hoffnungen auf die Meisterschaft machen.

"Ich glaube, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Der FC Bayern macht auf mich nicht den Eindruck, dass das eine echte Mannschaft ist", so der gebürtige Bayer.

FC Bayern München vs. BVB: Das Restprogramm in der Bundesliga

SpieltagBVBFC Bayern
31VfL Wolfsburg (H)Werder Bremen (A)
32Borussia M'Gladbach (H)Schalke 04 (H)
33FC Augsburg (A)RB Leipzig (H)
34Mainz 05 (H)1. FC Köln (A)
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